Bentley

Stets ein Heimkommen, auch wenn man noch nie dort war: Das schönste Herrenzimmer südlich von Rolls-Royce empfängt mit der Opulenz aristokratischen Selbstverständnisses. Jetzt auch als Plug-in-Hybrid.

Gut trainierter Barock außen und viel Stil innen lenken gekonnt von der Frage ab, ob der kleine Motor reicht. (Jetzt besser nicht dran denken, dass er sich selber manchmal zum Vierzylinder zusammenknausert.)

Es geht um Leistung, es geht um Ausstattung, es geht um Fahrwerksgüte, es geht um jedes Detail in der Fülle des Luxus und des Lebens.

Nichts fühlt sich so gut an wie Reichtum. Aber woran macht man den fest? Bentley hat neue Antworten parat.

Dem Coupé folgt nun die offene Version. Und füllt die gerade noch so schmerzhaft empfundene Leerstelle zwischen Rolls-Royce Dawn und S-Klasse-Cabrio.

In seinem Innersten ist der Continental wegen seiner neuen Motorlage und seines ernsthaft scharfen Fahrverhaltens fast nicht wiederzuerkennen. Am Ende aber wollen dann aber doch alle nur von den neuen Ziernähten und der drehbaren Cockpitoberfläche reden. Weil Bentley eben.

Der 300.000-Euro-Bentley steht vor der Tür. Glückliche Fügung. Aber woher das Spritgeld nehmen für eine romantische Reise zu dritt?

Benötigt man zuerst eine Viertelmillion Euro, die man sodann durch Nichtkauf eines Bentley einspart, um die Welt besser zu machen?

Der Bentley Mulsanne ist ein herausforderndes Auto. Er ermunterte uns zum Rauchen und Trinken, ist so groß, dass wir uns nicht mehr in Garagen ­trauten, verschaffte uns mehr Öffentlichkeit, als wir ertrugen, und bleibt doch in Erinnerung als eines der besten Autos, die wir je fahren durften.

Bentley bringt sein Über-SUV, und man muss sich aus gewohntem Denken ausklinken, um zu verstehen, welchen Wert das für die Welt hat.