Schönfärberei: Ein Aufruf für mehr Farbe im Straßenbild

Schönfärberei: Ein Aufruf für mehr Farbe im Straßenbild

Das Straßenbild hat sich am Restwertzwang und fehlendem Mut abgefärbt. Weiß und Silber sind die dominierenden Farben. Doch es gibt Ausnahmen und Farbkleckse.

Zuletzt aktualisiert am 17.08.2018

Weiß ist die aktuelle Trendfarbe, die silberne Lackierung ein Dauerbrenner. Es sind, unromantisch gesprochen, Restwertgaranten. Aber es ist erniedrigend, die Lackfarbe darauf zu reduzieren. Mehr noch. Es ist eine Demütigung seiner selbst. Schließlich stellt so der Käufer seinen eigenen Geschmack hinten an, damit ein ihm Unbekannter in ein paar Jahren möglichst wenig an der Außenfarbe auszusetzen hat. Und: auch dem wird die vorsichtige Farbe nicht wirklich gefallen. Es ist halt die vorsichtige Variante. Der Fahrer fällt nicht auf. Doch sollte er sich lieber die Frage stellen, welche Farbe ihn bewegt. Emotional einerseits, aber auch den Kopf im Straßenverkehr – wenn er sich wieder mal nach dem Gelb oder Blau umdreht, für das ihm selbst der Mut gefehlt hat.

Für mehr Farbe im Straßenbild

Die Autohersteller haben sich längst an diesen Umstand gewöhnt. Die Farbpalette ist ebenso überschaubar wie austauschbar. Selbst die Farben, die eigentlich die Hingucker des Konfigurators sein sollten, sind meist gedeckt und zurückhaltend. Weder dem Fahrer, noch den Herstellern ist freilich ein Vorwurf zu machen. Denn natürlich ist die Sorge um den Restwert eine treibende Kraft. Wer verzichtet schon gerne auf ehemals hart erspartes Geld. Und die Hersteller sind froh, wenn sie sich etwas Zeit und Geld bei der Farbentwicklung sparen. Vor allem, wenn am Ende sowieso jeder den weißen oder silbernen Lack bestellt.

So verständlich das alles ist, so schade und geschichtsvergessen ist es auch. Denn die legendären Farben, also die, die jeder kennt, sind ja nicht Weiß und Silber. Es ist das Rot von Ferrari oder das Orange von McLaren. Eine Ausnahme machen wir bei den Silberpfeilen von Mercedes, weisen aber daraufhin, dass diese Abwesenheit von Farbe aus der puren Not entstand Gewicht zu sparen.

Mehr bunte Autos braucht die Straße

Doch natürlich gibt es sie noch, die Farben, die uns den Restwert vergessen lassen. Wir haben mal ein paar zusammengestellt und alphabetisch geordnet (nein, das ist keine Wertung). Vielleicht fühlt sich ja der ein oder andere motiviert, seine Garage etwas farbenfroher zu füllen.

01 – Aston Martin Vantage

Schönfärberei: Ein Aufruf für mehr Farbe im Straßenbild

Aston Martin ist auf Erfolgskurs und will das auch optisch klar machen. Zum einen stehen die neuen Modelle deutlich unterscheidbarer und eigenständig auf der Straße, zum anderen geht es in der Farbpalette mitunter sehr extrovertiert zu. Diese Farbe hier heißt: „Lime Essence“.

Schönfärberei: Ein Aufruf für mehr Farbe im Straßenbild

02 – BMW X2 und BMW M2

Schönfärberei: Ein Aufruf für mehr Farbe im Straßenbild

Grundsätzlich sind auch die Farben, die eigentlich gesehen werden wollen, eher gedeckt. Doch gerade bei neuen Modellen setzt die Marke gerne mal auf extrovertierte Töne. Wie hier der neue 8er oder der M2.

Schönfärberei: Ein Aufruf für mehr Farbe im Straßenbild

03 – Chevrolet Camaro

Schönfärberei: Ein Aufruf für mehr Farbe im Straßenbild

Seit es die Transformers gibt, egal, wie auch immer man über die Filmreihe denken mag. ist der Chevrolet Camaro eigentlich in keiner anderen Farbe als Gelb vorstellbar.

Schönfärberei: Ein Aufruf für mehr Farbe im Straßenbild

04 – Ford Mustang

Schönfärberei: Ein Aufruf für mehr Farbe im Straßenbild

Ford hat eine Tradition was blaue Modelle angeht und auch eine sehr breite Palette. „Lightning Blue“ ist die etwas dunklere Variante. „Atoll“ ist der Name der hellen, etwas härteren Farbe. Letztere war das Kernthema der Mustang Blue Edition.

Schönfärberei: Ein Aufruf für mehr Farbe im Straßenbild

05 – Jaguar I-Pace

Schönfärberei: Ein Aufruf für mehr Farbe im Straßenbild
Jaguar I-PACE Global Drive, Portugal, 2018

Gutes Stichwort: Blau. Blau ist das neue Grün und es gibt kaum eine Marke, die ihre elektrifizierten Modelle nicht in dieser Farbe ausliefern würde. Hier: der Jaguar I-Pace.

06 – Jeep Wrangler

Schönfärberei: Ein Aufruf für mehr Farbe im Straßenbild

Der Jeep Wrangler in Rot ist ein Klassiker. Wussten Sie, dass sie eine höhere Chance haben, ein Date zu bekommen, wenn sie ein rotes Oberteil tragen? Wer blau trägt läuft Gefahr einen Korb zu kriegen.

07 – McLaren

Schönfärberei: Ein Aufruf für mehr Farbe im Straßenbild

McLaren nennt diese Farbe „Mauvine Blue“. Wir nennen sie „Space Melanzani“.

Schönfärberei: Ein Aufruf für mehr Farbe im Straßenbild
McLaren 720s

08 – Renault Mégane

Renault Megane RS Trophy
© Bild: Renault

Gelb ist eine Frage des Selbstvertrauens. Die Farbe wird auch gerne als Restwertkiller bezeichnet. Aber ganz ehrlich: Wir können uns den Renault Mégane R.S. in keiner anderen Farbe vorstellen.

Renault Megane RS Trophy
© Bild: Renault

09 – Rolls Royce Phantom

Rolls Royce Phantom VIII
© Bild: Rolls Royce

Auch Rolls Royce hat den von uns vor kurzem losgetretenen Trend zur Space Melanzani frühzeitig erkannt und den Phantom entsprechend lackiert und gestaltet.

Rolls Royce Phantom VIII
© Bild: Rolls Royce

10 – VW Arteon

Schönfärberei: Ein Aufruf für mehr Farbe im Straßenbild

Das Volkswagnis Arteon – also der Versuch, abseits des SUV Touareg die Oberklasse zu erobern – ist auch farblich mutig. Hier: „Kurkumagelb“.

Schönfärberei: Ein Aufruf für mehr Farbe im Straßenbild

11 – Opel Adam / Citroën Aircross / Mini / Fiat 500

Ein Hoch auf die eher Kleinen. Sie bestechen oft vor allem durch Kontrastfarben. Erfrischend.

Schönfärberei: Ein Aufruf für mehr Farbe im Straßenbild Schönfärberei: Ein Aufruf für mehr Farbe im Straßenbild

Citroën C3 Aircross Auto des Jahres COTY
© Bild: Citroën
Opel Adam Rocks