Porsche 901: Die quickblaue Mauritius
Alois Ruf, Porsche-Veredler und Hersteller ambitionierter Porsche-Derivate, bekam 1968 zum Führerschein ein Auto, das ihm immer irgendwie seltsam vorkam. Jahrzehnte später entdeckte er darin den verschollen geglaubten Prototyp Nr. 6, heute der älteste 911 der Welt. Auch wenn er gar nicht so heißt.
Ein noch älterer Vorläufer des 911 wird nicht mehr auftauchen, da können die Scheunen noch so verstaubt und die Spinnweben noch so dick drumherum gewoben sein: Die Prototypen Nummer 1 bis Nummer 5 wurden am Ende der Erprobung ge- und verschrottet, Nummer 5 sogar ziemlich spektakulär. Crashtests fanden damals noch mit lockerer Streubreite in den Versuchsbedingungen statt, zum Beispiel: Das Auto hing am Kran und wurde dann ausgeklinkt. Durch das schwerere Heck wird Prototyp Nr. 5 wohl eher die Butterbrot-Theorie ins Automobile übersetzt haben, kam natürlich auch auf die Fallhöhe an (eher nicht genormt). Oder es war gar kein Motor drin, denn weil dessen Entwicklung nicht so richtig flutschen wollte, trugen die ersten Prototypen einen Holzklotz im Heck. Breit und flach und damit in Boxer-Konfiguration, immerhin.