490,484 km/h: Bugatti Chiron knackte 300 mph-Marke

Mit einem „seriennahen“ Chiron-Prototypen hat Bugatti 2019 als erster Hersteller die „magische“ 300 mph-Marke durchbrochen. Den 490,484 km/h-Lauf absolvierte Testfahrer Andy Wallace.

Zuletzt aktualisiert am 08.09.2020

Update September 2019:

Bugatti hat bekannt gegeben, eine limitierte Sonderedition des Bugatti Chiron-Derivats zu bauen, der kurz zuvor die 300-mph-Marke geknackt hatte. Damit geht der Titel für das “schnellste Serienauto der Welt” von Koenigsegg an Bugatti über und verbleibt nicht, wie ursprünglich angenommen, bei den Schweden. 30 Exemplare des Bugatti Chiron Super Sport 300+ mit 1.600 PS werden zum Nettopreis von 3,5 Millionen Euro ab 2020 an die Kunden ausgeliefert.

Nach dem 300 mph-Lauf hat Bugatti angekündigt, sich aus der Jagd nach neuen Geschwindigkeitsrekorden für Serienfahrzeuge zurückzuziehen. Die Begründung dafür findet ihr weiter unten im Artikel.


Bugatti knackte 300-mph-Marke

Bugatti hat die magische 300 mph-Marke durchbrochen. Mit einem „Vorserienfahrzeug eines Chiron-Derivats“, wie der Wagen in einer Aussendung bezeichnet wurde, erreichte Le-Mans-Gewinner und Bugatti-Testfahrer Andy Wallace am 2. August 2019 eine Spitzengeschwindigkeit von 490,484 km/h (304,773 mph) und stellte damit einen neuen TÜV-zertifizierten Geschwindigkeitsrekord für Autohersteller auf. Ein Video zeigt den schwindelerregend schnellen Lauf aus der Ego-Perspektive:

Im 50-km/h-Etappen zum Top-Speed

Nach einer ersten Konditionierungs-Runde beschleunigte Wallace aus der Nordkurve der Test- und Prüfstrecke in Ehra-Lessien in Niedersachsen heraus auf 200 km/h, um den Top-Speed auf der 8,8 Kilometer langen Geraden anzupeilen. „Ab dem Start habe ich Vollgas gegeben, ungefähr 70 Sekunden lang. Wichtig war, dass ich ab 200 km/h aus der Kurve raus bin, um auf der Geraden die Höchstgeschwindigkeit zu erreichen. Das verlangt höchste Konzentration“, so Wallace. Etappenweise tasteten sich der Rennfahrer und der Chiron an den Top-Speed heran, um zu sehen, ob Auf- und Abtrieb optimal ausbalanciert sind und alle Bedingungen stimmen. „Schon beim ersten Versuch habe ich gespürt, dass das klappt“, sagt Wallace. Er habe sich „sehr sicher“ gefühlt.

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Aerodynamik und Sicherheit

Für den Rekordversuch wurde ein Vorserienfahrzeug eines Bugatti Chiron-Derivats modifiziert – von einem neuen Geschwindigkeitsrekord für Serienfahrzeuge war daher vorerst (noch) keine Rede. Neben aerodynamischen Verbesserungen stand die Fahrersicherheit im Fokus: Wallace wurde von Sechs-Punkt-Gurten festgehalten, zudem wurde eine zusätzliche Sicherheitszelle verbaut. Die Michelin-Hochgeschwindigkeitsreifen des Chiron wurden weiter verstärkt.

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„Überraschungen“ blieben aus

Die Motorleistung und das Zusammenspiel von Motor, Getriebe und Fahrwerk wurden vorab auf dem Prüfstand umfassend getestet. „Nach allen Berechnungen und Tests waren wir uns sicher, dass es mit dem Rekord klappen muss. Die Technik hatten wir frühzeitig unter Kontrolle“, sagt Entwicklungschef Stefan Ellrott. Spannend blieb es aber trotzdem für alle Beteiligten bis zum Schluss: „Ein Weltrekordversuch auf offener Strecke kann ein paar Überraschungen bereithalten“, so Ellrott.

490,484 km/h: Bugatti Chiron knackte 300 mph-Marke
© Bild: Bugatti

Weltrekorderfahrener Pilot

Für Wallace sind die 490,484 km/h im Bugatti Chiron nicht der erste Rekord: 1998 stellte der Brite im McLaren F1 mit 391 km/h (243 mph) auf gleicher Strecke schon eine Bestmarke auf.

490,484 km/h: Bugatti Chiron knackte 300 mph-Marke
© Bild: Bugatti

Bugatti macht Schluss mit der Jagd nach Geschwindigkeitsrekorden

Nur einen Tag, nachdem Bugatti den 300 mph-Lauf öffentlich gemacht hatte, ließ der Hersteller mit einer weiteren Ankündigung aufhorchen: Man wolle sich aus dem Wettbewerb der schnellsten Serienautos zurückziehen, heißt es in einer Aussendung. „Wir haben mehrmals gezeigt, dass wir die schnellsten Autos der Welt bauen. Künftig legen wir unseren Fokus auf weitere spannende Projekte“, sagt Stephan Winkelmann.

„In Nevada wären wir 25 km/h schneller gewesen“

Dieser Ankündigung stellte Bugatti eine Erklärung voran, warum man sich dafür entschied, die 300-mph-Marke auf der Teststrecke Ehra-Lessien in Niedersachsen zu knacken: Nur hier seien die Sicherheitsstandards für einen solchen Rekordversuch hoch genug, obwohl die Bedingungen anderswo deutlich besser seien. Konkret bezieht sich Bugatti auf Nevada, wo – wie der Institutsleiter des Aerodynamischen Instituts der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen vorrechnet – eine weit höhere Geschwindigkeit erzieht werden hätte können als in Niedersachsen. „Unsere Berechnung haben ergeben, dass wir in Nevada rund 25 km/h schneller gewesen wären“, konkretisiert Stefan Ellrott.

Bahn frei für Koenigsegg

Warum Nevada, fragt ihr euch? Damit bezieht sich Bugatti auf den Geschwindigkeitsrekord für Serienfahrzeuge, den Koenigsegg Ende 2017 in ebenjenem US-amerikanischen Bundesstaat aufgestellt hat. Damals pulverisierte ein Koenigsegg Area RS den 0-400-0 km/h-Rekord des Bugatti Chiron und erreichte quasi nebenbei noch einen Top-Speed von 457,94 km/h – mehr als je ein Serienauto zuvor.


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