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Tödlicher Tesla-Unfall in der Schweiz: Feuerwehr spekuliert über Akku-Brand

Tödlicher Tesla-Unfall in der Schweiz: Feuerwehr spekuliert über Akku-Brand

Bei einem Unfall in der Schweiz ist ein deutscher Tesla-Fahrer ums Leben gekommen. Die örtliche Feuerwehr spekulierte in einem Facebook-Posting darüber, dass die Akkus den Brand beschleunigt haben könnten – kurze Zeit später wurde der Text aber wieder gelöscht.

Zuletzt aktualisiert am 12.07.2021

Die Feuerwehr aus dem Schweizerischen Bellinzona hat die Diskussion um die Sicherheit der Batterien von Elektroautos mit einem brisanten Facebook-Posting forciert. Bei einem tödlichen Unfall mit einem Tesla könnten die Akkus den Brand beschleunigt haben, der das Auto weitgehend zerstörte, schrieben die Pompieri Bellinzona zunächst. Bereits kurze Zeit später wurde der Text allerdings wieder gelöscht. Bei dem Unfall war ein 48-jähriger Deutscher ums Leben gekommen.

Feuerwehr änderte Facebook-Posting

Der Fahrer aus Baden-Württemberg hatte vergangene Woche auf einer Autobahn im Tessin aus zunächst ungeklärter Ursache die Kontrolle über das Auto verloren. Es prallte nach Polizeiangaben gegen die Mittelleitplanke, überschlug sich und geriet in Brand. Auf dem später gelöschten Foto der Feuerwehr war eine meterhohe Brandsäule zu sehen. Die Kollision der Lithium-Ionen-Batterien hätten wahrscheinlich eine schnelle und unaufhaltsame Temperaturerhöhung verursacht, schrieb die Feuerwehr. Sie verwies auf eine sich selbst verstärkende chemische Reaktion, „thermisches Durchgehen“ genannt. Dabei entstehen schnell sehr hohe Temperaturen. Bereits kurz darauf löschte die Feuerwehr ihren brisanten Text wieder und postete stattdessen, dass man den Brand dank der online verfügbaren Hersteller-Richtlinien „schnell und sicher“ hatte löschen können. Warum die Feuerwehr den Text änderte, ist unklar.

10 maggio – #incendio autovettura in autostrada
L’intervento di giovedì scorso ha visto i nostri #pompierivolontari alle…

Gepostet von Pompieri Bellinzona am Dienstag, 15. Mai 2018

Tesla „tief betrübt“ über den Unfall

Tesla bedauerte den Unfall, bezeichnete die Äußerungen zu den Akkus aber als reine Spekulation. „Wir sind tief betrübt über den Unfall“, teilte ein Tesla-Sprecher mit. „Wir arbeiten daran, alle Fakten zu diesem Fall zusammenzutragen und arbeiten vollumfänglich mit den örtlichen Behörden zusammen.“ Der Elektroauto-Hersteller betonte, man müsse das Ergebnis des Untersuchungsberichts durch die Polizei abwarten. Die Ermittlungen dauerten an, teilte die Polizei in Bellinzona mit. Sie könne zunächst keine näheren Angaben machen.

Ähnliche Untersuchungen in den USA

Tesla konnte zunächst auch keine Angaben dazu machen, ob das Autopilot-Assistenzsystem zum Zeitpunkt des Unfalls eingeschaltet war. Derzeit werden mehrere Unfälle mit dem Autopilot-System in den USA untersucht. Auch mehrere Brände von Tesla-Fahrzeugen sind in den Vereinigten Staaten derzeit Gegensatz von Untersuchungen. Ermittler legen dabei ein besonderes Augenmerk auf die Batterien. Für Aufsehen sorgte ein Unfall im kalifornischen Silicon Valley. Das Wrack wurde gelöscht, aber die Batterien fingen aber nach Angaben der Feuerwehr drei Mal erneut Feuer, zuletzt sechs Tage später. Vor einer Woche gab es einen Unfall in Florida, bei dem ein Tesla in Brand geriet. Auch dieser Fall wird von US-Behörden untersucht.

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