Ferrari 488 Pista: Der stärkste V8 der Firmengeschichte

Eine Premiere wie ein Dampfhammer: In Genf wird Ferrari den 488 Pista präsentieren. Dabei handelt es sich um nicht weniger als das Auto mit dem stärksten V8 der Firmengeschichte.

Zuletzt aktualisiert am 23.11.2020

Der Ferrari 488 Pista hat einen äußerst kraftvollen Stammbaum. Er ist der direkte Nachfolger in der Linie der nachgeschärften GT-Varianten. Seine Ahnen sind der 360 Challenge Stradale, der 430 Scuderia und der 458 Speciale. Und trotz dieser namhaften Vorgänger muss der Ferrari 488 Pista keinen Vergleich scheuen. Im Gegenteil. Unter seiner Haube arbeitet der stärkste V8-Motor, den die Marke jemals verbaut hat.

Ferrari 488 Pista Autosalon Genf
© Bild: Ferrari

Ferrari 488 Pista mit V8

Oder, um es in Zahlen auszudrücken: 720 PS und 770 Newtonmeter. Das sind 50 PS und zehn Newtonmeter mehr als beim 488 GTB – also die zivile Basis für die Eskalationsarbeiten. Die größte Änderung verbirgt sich in der Ansaugarchitektur. So stammt die Luft für den Bitrubo aus einem Bereich in der Nähe des Heckspoilers und nicht mehr aus seitlichen Lufteinlässen. Der 488 Pista überspringt die 100-km/h-Hürde nach nur 2,85 Sekunden, nach 7,6 Sekunden wandert die Nadel an der 200-km/h-Markierung vorbei. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Ferrari mit 340 Stundenkilometer an.

Beim Ferrari 488 Pista geht es der Marke darum, Rennstreckenerfahrungen straßentauglich zu machen. So fließen Erkenntnisse in das Modell ein, die mit 488 GTE gesammelt werden konnten. Also der Wagen, den Ferrari in der Sportwagen-Weltmeisterschaft (WEC) einsetzt. Dazu kommt, was der 488 Challenge zur Evolution beitragen kann. Der Wagen fährt in der hauseigenen Rennserie.

Ferrari 488 Pista Autosalon Genf
© Bild: Ferrari

Motorsport-Know-How mit Straßenzulassung

So kann der erwähnten Leistungssteigerung auch eine Gewichtseinsparung gereicht werden. Dem Ferrari 488 Pista fehlen im Vergleich zu GT-Basis 90 Kilogramm. Fahrfertig kommen also 1.385 Kilogramm auf die Waage. Die Einsparungen hat das Fahrzeug einer leichteren Kurbelwelle zu verdanken. Dazu stammen Inconel-Auspuffkrümmer, Schwungrad, Titan-Pleuelstangen und Karbon-Luftsammler vom 488 Challenge. Gegen Aufpreis lassen sich per 20-Zoll-Karbonfelge noch ein paar zusätzliche Kilogramm sparen.

Der Ferrari 488 Pista baut um 3,7 Zentimeter länger, 2,3 Zentimeter breiter und 0,7 Millimeter tiefer als der 488 GTB. Werte, die auf zusätzliche Aerodynamikmaßnahmen zurückzuführen sind. Der Wagen erzeugt rund 20 Prozent mehr Anpressdruck als sein konventioneller Markenbruder. So wurden beispielsweise Front- und Heckdiffusor stärker angewinkelt – ähnlich der Lösung im 488 GTE.

Ferrari 488 Pista Autosalon Genf
© Bild: Ferrari

Formel eins für die heimische Garage

Selbst einen Kniff aus der Formel eins hat der Ferrari 488 Pista spendiert bekommen. So wird, um die Umströmung des Vorderwagens zu verbessern, Luft in einem „S-Schacht“ auf der Unterseite gesammelt. Von dort strömt sie über einen Kanal nach oben.

Zu den Preisen hat Ferrari noch keine Angaben gemacht. Premiere feierte der Ferrari 488 Pista auf dem Autosalon in Genf. Vielleicht gibt es dann ein paar monetäre Details.