Per Wheelie zum Peitschenschlag

Nackenmuskulatur aufgepasst, spann dich lieber an, es geht mit 840 PS, 1044 Nm max. Drehmoment in 2,3 Sekunden auf 60 Meilen, beginnend mit einem Wheelie!

radical mag
Zuletzt aktualisiert am 30.03.2021

Sie sind grad ein bisschen aus dem Häuschen da bei FCA in Detroit. Sie haben einen Grand Cherokee mit 717 PS rausgehauen, der all die Premium-SUV aus den deutschen und englischen Tuning-Abteilung schlicht und einfach plättet (zumindest geradeaus). Und dann ist da noch der Dodge Challenger SRT Demon, das wohl gröbste Vieh, das man sich derzeit ganz offiziell beim Händler bestellen und dann auch auf der Straße fahren kann. Da stehen dann all diese (Besitzer von) Chiron, Koenigsegg, Weissach Spyder etc. mit heruntergelassenen Hosen am Straßenrand und weinen sich gegenseitig ins Hemd.

Nackenmuskulatur eines Stiers und los geht’s per Wheelie

Also, der Dodge Challenger SRT Demon. Er macht es in 2,3 Sekunden auf 60 Meilen. Das dürfte einen Hauch schneller sein als der 1500 PS starke, allradgetriebene, 2,856 Millionen Euro teure Bugatti Veyron. Die Viertelmeile, und nur die zählt in den USA, haut er in 9,65 Sekunden weg; FCA sagt, damit ist er der schnellste «production car» auf dieser Strecke. Die Querbeschleunigung (die auch so heißt, wenn es nur vorwärts geht) beträgt dann 1,8 g – da braucht man dicke Eier und gute Nackenmuskeln, um den Pinsel wirklich voll runterzuhauen. Der 6,2-Liter-Hemi-V8, sehr heftig supercharged, kommt auf 840 PS und ein maximales Drehmoment von 1044 Nm – für die er dann auch gerne mal Treibstoff mit mehr als 100 Oktan nimmt. Die Kraft auf den Boden bringt er mit der TransBrake, einer Art Launch Control, für richtigen guten Grip sorgen Nitto-Reifen der Dimension 315/40R18 hinten – und ja, Wheelie kann er dann auch, zumindest dann, wenn vorne die schmalen Drag-Reifen montiert sind. Das kommt übrigens alles in einem Performance-Set mit eigener Kiste, die definitiv Kult werden wird.

Beifahrersitz und Rückbank gegen Aufpreis – von $1

Im Vergleich zum auch nicht gerade schwächlichen Hellcat haben die Amerikaner den Demon noch einmal 90 Kilo leichter gemacht – und das auf die ganz klassische Weise. Indem sie etwa den Beifahrersitz und die Rückbank rausgeworfen haben, das Radio weggelassen und so ziemliche alle Lärmschutzmaßnahmen. Den zweiten Stuhl und die Rückbank kann man gegen einen Aufpreis von einem Dollar (in Zahlen: 1) wieder haben – ja, sogar Amerikaner haben manchmal Humor, auch in politisch düsteren Zeiten.

https://www.youtube.com/watch?v=MkeKWmuxyow

Und die Mannen von Bugatti?

Auf den ersten Blick sieht das alles leicht bescheuert aus, halt so ein amerikanischer Längsdynamiker. Stimmt aber definitiv nicht, da steckt ziemlich viel technischer Aufwand dahinter, von nichts kommt auch auf dem Drag Strip nichts. Und wir wagen die Wette, dass Bugatti am zu erwartenden gepimpten Chiron viel basteln wird, damit er sich nicht weiterhin vor dem Demon blamieren muss. 3.300 Stück vom Demon will Dodge innerhalb eines Modelljahres bauen, danach ist wieder fertig. Vom Preis wissen wir noch nichts, aber wir schätzen mal: etwa 1/30 eines Chiron. Dies dann fully un-loaded.

Vielen Dank für diesen Beitrag an die Kollegen von radical-mag.com

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