Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 10/1992
Ausgabe der Autorevue vom Oktober 1992 mit Cover, Editorial & Impressum
Liebe Leserin, lieber Leser,
die „Leserautos“ der Autorevue sind Gesamtkunstwerke aus Erzählung, handelnden Personen und bewegten Objekten. Erfinder, Manager und Schreiber der Serie, auch kundiger Liebhaber der Materie, ist Christian Kornherr, 30. Überdies fotografiert er selbst, ein Renaissance-Journalist.
Die im Zusammenhang mit der Serie öftest gestellte Frage zielt zwar auf eine Banalität ab, im Vergleich zum Ganzen, aber trotzdem: Wie findet Kornherr Mensch und Wagen, wie wählt er aus?
Der Anfang war schwer, da bestand das System aus Zufällen, Straßenbekanntschaften und Gerüchten. Aus den ersten Artikeln ergab sich eine solide Basis durch Leser, die freundliche Briefe schrieben und eher nebenher zur Kenntnis brachten, daß sie aus innerer Fügung eine Schicksalsgemeinschaft mit einem, sagen wir, blausäure farbenen 68er-Toronado eingegangen seien.
Das Auto allein ist natürlich zuwenig, es muß ein stimmiges Paar sein. Obwohl der Witz der Serie darin liegt, nicht unbedingt die klassischen, eher teuren Olides abzuhandeln, sondern auch den Spuren der Enterbten zu folgen, sagt Kornherr: „Es reicht nicht, kein Geld zu haben.“ Es müsse schon „a bissl a tieferer Wahnsinn“ dahinterstecken, und er weiß, wovon er spricht.
Es gibt übrigens ein Früherkennungszeichen für gute und nichtsogute Paarungen: „Fade Leute fahren fade Autos“, aber Kornherr würde keine Beispiele geben. Man sehe ja selbst, welche Art von Autos in seiner Serie fehlten.
Wir feiern die 36. Folge von „Leser und ihre Autos“. Gewonnen haben ein Schneider und sein Morris Minor von 1962. Lesen Sie Kornherr, ab Seite 150.
Herzlichst,
Ihr
Herbert Völker