Tesla-Fahrer schlief bei 140 km/h hinterm Steuer
„So etwas habe ich noch nie gesehen“: In Kanada wurde ein Tesla-Fahrer schlafend hinterm Steuer erwischt – bei über 140 km/h.
Immer wieder weist Tesla darauf hin, dass man sich nicht auf den Autopiloten verlassen dürfe. In Zukunft soll das System zwar die Steuerung des Fahrzeugs übernehmen, aktuell ist die aktive Überwachung aber noch zwingend erforderlich. Trotzdem vertrauen einige Tesla-Fahrer dem Autopiloten blind und bringen sowohl sich selbst als auch andere Verkehrsteilnehmer damit in lebensgefährliche Situationen. Ein besonders drastischer Fall ereignete sich in Kanada: Die Verkehrspolizei der kanadischen Provinz Alberta berichtet von einem Tesla Model S, das mit über 140 km/h auf dem Highway unterwegs gewesen soll – während Fahrer und Beifahrer auf komplett zurückgelehnten Sitzen zu schlafen schienen.
150 km/h in der 110er-Zone
Der Vorfall ereignete sich Anfang Juli nahe Ponoka in der kanadischen Provinz Alberta, wurde aber erst jetzt publik gemacht. Ein Anrufer hatte die Polizei damals alarmiert. Der Tesla sei bei mehr als 140 km/h mit aktiviertem Autopiloten unterwegs gewesen, teilte die Royal Mounted Police Alberta mit. Als der Streifenwagen das Blaulicht eingeschalten habe, habe das Model S automatisch auf 150 km/h beschleunigt – erlaubt sind auf dem Highway-Abschnitt maximal 110 km/h. Sowohl der Fahrer- als auch der Beifahrersitz seien komplett zurückgelehnt gewesen, beide Insassen schienen tief zu schlafen.
„So etwas habe ich noch nie gesehen“
Trotz seiner 23 Dienstjahre habe ihn der Vorfall sprachlos gemacht, sagte Officer Darrin Turnbull dem kanadischen Nachrichtensender CBC: „So etwas habe ich noch niemals gesehen, aber früher gab es die Technologie auch noch nicht“, so der Beamte. „Niemand hat aus der Windschutzscheibe geschaut, um zu sehen, wohin das Auto fährt.“
Überhöhe Geschwindigkeit, Übermüdung, gefährliches Fahren
Der 20-jährige Fahrer erhielt eine Anzeige wegen überhöhter Geschwindigkeit, zudem wurde ihm die Lenkberechtigung wegen Übermüdung hinterm Steuer für 24 Stunden entzogen. Nach einer Untersuchung wurde er später noch wegen gefährlichen Fahrens angeklagt, im Dezember muss er vor Gericht erscheinen.
Kritik am Autopiloten
Eigentlich sehen die Sicherheitsvorkehrungen des Autopiloten vor, dass der Lenker stets die Hände am Lenkrad halten muss. Es gibt aber einige Möglichkeiten, diese Sicherheitssysteme zu umgehen. Tesla war nach mehreren tödlichen Unfällen vorgeworfen worden, durch die Bezeichnung zu suggerieren, dass es sich um eine Technik zum autonomen Fahren und nicht nur um ein Assistenzprogramm handle. Tesla-Chef Elon Musk hatte sich im August mit deutlichen Worten zu dieser Kritik geäußert: Der Begriff sei keineswegs missverständlich, sagte er damals dem Fachblatt „Automobile News“. Die Aufregung darum sei „idiotisch“.