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Tödlicher Uber-Unfall: Selbstfahrendes Auto soll Fußgängerin erkannt, aber nicht reagiert haben

Tödlicher Uber-Unfall: Selbstfahrendes Auto soll Fußgängerin erkannt, aber nicht reagiert haben

Im März hat ein autonomer Uber-Volvo eine Fußgängerin getötet. Wie Insider jetzt behaupten, soll das Auto die Frau zwar erkannt haben – aber die Software sei so programmiert gewesen, dass keine Aktion gesetzt wurde.

Zuletzt aktualisiert am 26.11.2020

Im US-Bundesstaat Arizona wurde im März eine Fußgängerin von einem autonomen Uber-Volvo XC90 getötet. Der Fahrdienst-Vermittler hat daraufhin alle Testfahrten mit seinen selbstfahrenden Autos eingestellt, die Nationale Behörde für Verkehrssicherheit (NTSB) untersucht den Unfall. Zunächst war angenommen worden, dass das Uber-System die Frau nicht registriert hatte. Insider behaupten jetzt allerdings, dass nicht die Hard- sondern die Software Schuld an dem Unfall trägt: Wie das Technik-Magazin The Information berichtet, sollen die Sensoren des Autos die Frau sehr wohl erkannt haben. Die Software sei allerdings so programmiert gewesen, dass das System „beschlossen“ habe, in dem konkreten Fall nicht sofort zu reagieren.

Tödlicher Uber-Unfall: Selbstfahrendes Auto soll Fußgängerin erkannt, aber nicht reagiert haben
© Bild: Reuters Handout
Mitarbeiter der amerikanischen Transportsicherheitsbehörde NTSB bei der Untersuchung des Uber-Volvos, der die Fußgängerin in Tempe getötet hat

„Ungefährliches Objekt“

The Information beruft sich dabei auf zwei Insider. Deren Angaben zufolge soll Uber selbst im Rahmen einer internen Untersuchung die Software als Unfallursache eruiert haben. Wie andere autonome Autos auch sei die Software des Uber-Volvos so programmiert gewesen, dass Objekte auf der Straße vorerst ignoriert werden können, sofern sie keine Gefahr darstellen – wie beispielsweise eine umherfliegende Plastiktüte. Das Auto habe die Fußgängerin als ein solches „ungefährliches Objekt“ eingestuft und daher nicht reagiert.

Zulieferer: „Standard-Software hätte Fußgängerin erkannt“

Die Standard-Assistenzsysteme den Volvo XC90 waren zum Zeitpunkt des Unfalls deaktiviert gewesen. Wie ein Zulieferer bereits kurz nach Bekanntwerden des Unfalls behauptet hatte, wäre das Volvo-System in der Lage gewesen, den tödlichen Zusammenprall zu vermeiden.