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Selbstfahrendes Uber-Auto tötete Fußgängerin: Alle Testfahrten eingestellt

Selbstfahrendes Uber-Auto tötete Fußgängerin: Alle Testfahrten eingestellt

Bei einem Unfall mit einem selbstfahrenden Uber-Autos ist in den USA eine Frau ums Leben gekommen. Nach der Sichtung von Videomaterial äußerte die Polizei aber Zweifel an der Schuld des Fahrdienstvermittlers.

Zuletzt aktualisiert am 23.06.2021

+++ Update 24.03.2018 +++ Video von tödlichem Unfall wirft Fragen auf – Bericht spricht von „monatelangen Problemen“ mit selbstfahrenden Autos

Das Roboterwagen-Programm des Fahrdienst-Vermittlers Uber kämpfte vor dem tödlichen Crash laut einem Zeitungsbericht bereits monatelang mit Problemen. Die selbstfahrenden Fahrzeuge hätten unter anderem Schwierigkeiten bei Baustellen und neben Sattelschleppern gehabt, schrieb die „New York Times“ am Wochenende unter Berufung auf interne Unterlagen von Uber. Von der Polizei veröffentlichte Videoaufnahmen von Kameras des Fahrzeugs werfen zudem die Frage auf, warum die Sensoren die Fußgängerin, die ein Fahrrad schob, nicht rechtzeitig bemerkt zu haben scheinen. Der Wagen bremste der Polizei zufolge nicht ab und versuchte auch nicht, auszuweichen. Zudem scheint der Mensch am Steuer unmittelbar vor dem Aufprall nicht auf die Straße zu achten, sondern auf etwas unterhalb des Armaturenbretts zu schauen.

+++ Update 20.3.2018 +++ Uber an tödlichem Unfall mit selbstfahrendem Auto womöglich schuldlos

Die Polizei der Stadt Tempe, in der eine Fußgängerin bei einem Unfall mit einem selbstfahrenden Uber-Auto getötet worden war, hat nach einer ersten Sichtung der Videoaufnahmen Zweifel an der Schuld des Fahrdienstes geäußert. Die getötete 49-Jährige sei aus dem Schatten heraus auf die Fahrbahn getreten, sagte die Polizeichefin von Tempe, Sylvia Moir, am Montagabend der Zeitung „San Francisco Chronicle „.

„Uber trägt wahrscheinlich keine Schuld an diesem Unfall“

Nach der Untersuchung der Videos sei deutlich, „dass es in jedem Modus (autonom oder vom Menschen gelenkt) sehr schwierig“ gewesen wäre, den Zusammenstoß zu vermeiden. „Ich gehe vorläufig davon aus, dass es so scheint, dass Uber wahrscheinlich keine Schuld an diesem Unfall trägt“, so Moir. Später erklärte die Polizei, dass für diese Frage die Staatsanwaltschaft zuständig sei.

Fußgängerin bei Unfall getötet

Nach einem tödlichen Unfall mit einem seiner selbstfahrenden Autos hat Fahrdienst-Vermittler Uber alle autonomen Testfahrten eingestellt. Das Fahrzeug, das in der Stadt Tempe im Bundesstaat Arizona autonom mit einem Sicherheitsfahrer hinterm Steuer unterwegs gewesen sei, habe eine Fußgängerin erfasst, wie mehrere US-Medien berichten. Die Frau kam bei dem Unfall ums Leben. Es ist der erste bekannt gewordene tödliche Unfall mit einem selbstfahrenden Auto.

Erste Details zum Unfallhergang bekannt geworden

Das Fahrzeug war im autonomen Modus mit rund 64 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen. Auf dem betreffenden Streckenabschnitt gilt ein Tempolimit von rund 65 km/h (35 Meilen pro Stunde). Ersten Angaben zufolge gibt es keine Hinweise darauf, dass das Auto vor dem Zusammenstoß abbremste. Die 49-jährige Frau ging über die Fahrbahn außerhalb eines Fußgängerübergangs und schob nach Angaben der Polizei ein Fahrrad neben sich.

Uber-Chef: „Unglaublich traurige Nachrichten“

In einem ersten Statement auf Twitter sprach Uber-Chef Dara Khosrowshahi von „unglaublich traurigen Nachrichten aus Arizona.“ Das Unternehmen arbeite mit den lokalen Behörden zusammen, „um zu verstehen, was passiert ist“, so Khosrowshahi weiter.

Fall wird untersucht

Die US-amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA nahm Kontakt mit Uber, den lokalen Behörden und auch dem Autobauer Volvo auf, dessen Fahrzeuge für Roboterwagen des Fahrdienst-Vermittlers umgebaut werden. Die Crash-Experten der Untersuchungskommission NTSB nehmen sich ebenfalls des Falls an. Sie treten bei Flugzeugabstürzen, aber auch anderen bedeutenden Unfällen auf den Plan, aus denen möglicherweise für das gesamte Verkehrssystem relevante Erkenntnisse folgen können.

Von Anfang an Probleme bei autonomen Testfahrten

Wie der Finanzdienst Bloomberg berichtet, hat Uber bereits alle Testfahrten mit Roboterautos eingestellt. Der Fahrdienst-Vermittler ist eines von mehreren Unternehmen, die ihre autonomen Fahrzeuge bereits auf öffentlichen Straßen in den USA testen. Uber hatte von Anfang an mit Problemen zu kämpfen: Bereits am ersten Test-Tag im Dezember 2016 wurde ein autonomes Uber-Auto dabei gefilmt, wie es eine rote Ampel in San Francisco überfuhr.

Im vergangenen Jahr klagte die Google-Schwesterfirma Waymo Uber mit dem Vorwurf, dass der Fahrdienst-Vermittler von ihr gestohlene Roboterauto-Technologie verwende. Die Klage wurde vor kurzem beigelegt, belastete aber das Uber-Programm.