Andreas Riedmann
Cadillac 62 Convertible: Der Wind ist ein langer, ruhiger Fluss

Cadillac in Europa: Versuch und Irrtum und neuer Versuch

Cadillac will ab 2025 wieder in Europa Fuß fassen. Diesen Plan gab es schon für 2020, doch die Ressourcen wurden genutzt, um in China präsenter zu sein.

Veröffentlicht am 06.04.2018

Die Marke Cadillac, Tochterfirma von General Motors, hat zwei wichtige Märkte: Amerika und China. In Europa ist die Marke quasi inexistent. 2017 verkauften die Nobel-Amerikaner gerade einmal 1.015 Fahrzeuge in ganz Europa. Ab 2025 soll sich das angeblich ändern. Diesmal aber wirklich. Noch angeblicher. Um die Nachricht farbenfroh zu untermalen haben wir uns für ein Cadillac Series 62 Convertible von 1948 entschieden. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Cadillac in Europa

Cadillac in Europa: Versuch und Irrtum und neuer Versuch
© Bild: Andreas Riedmann

Derzeit rauchen in den USA die Köpfe. Bei Cadillac denken die Spitzenmanager darüber nach, wie die Marke 2035 aussehen soll. Dabei geht es darum zu entscheiden, wie sich der Hersteller langfristig ausrichtet. Und natürlich darum, welche Abteilungen wie viel Budget bekommen. So wird entschieden, auf welche Marktposition abgezielt werden soll, mit welchen Modellen man das erreichen will, welche Antriebsarten in diesen Modellen verbaut sein sollen und auf welche Technologien gesetzt werden soll.

Und scheinbar gibt es auch fundamentale Überlegung hinsichtlich der Märkte, auf denen Cadillac aktiv sein will. Die USA und China scheinen der Marke in Zukunft nicht mehr zu reichen. So wollen die Amerikaner ab 2025 auch wieder in Europa verstärkt Fahrzeuge anbieten. Ursprünglich gab es diese Pläne schon für 2020, doch Cadillac entschied sich die Ressourcen lieber in China einzusetzen.

Cadillac in Europa: Versuch und Irrtum und neuer Versuch
© Bild: Andreas Riedmann

Einerseits. Andererseits ergänzt Johan de Nysschen, der Cadillac-Chef bei GM: „Wenn wir nach Europa gehen wollen, müssen wir sicherstellen, dass wir die finanziellen Mittel und die Produkte haben.“ 2020 scheint das noch nicht der Fall zu sein. Erschwerend kommt der Verkauf von Opel an PSA hinzu. Wäre General Motors noch im Besitz von Opel, könnten die Amerikaner auf ein hervorragendes Vertriebs- und Werkstätten-Netz zurück greifen. Ein Vorteil, denn die Marke in den vergangenen Marken allerdings auch nicht nutzen konnte.

China und USA als Erfolgsgaranten

Immerhin haben sich die Bemühungen auf dem chinesischen Markt für Cadillac ausgezahlt. 2017 setzte die Marke weltweit 356.467 Fahrzeuge ab. Das ist das zweitbeste Ergebnis in der 115-jährigen Firmengeschichte. Die Hälfte der Fahrzeuge wurde in China verkauft, was auch auf das eigene Werk vor Ort zurück zu führen ist.

Cadillac in Europa: Versuch und Irrtum und neuer Versuch
© Bild: Andreas Riedmann

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