Michael Schumachers Skiunfall: Meldungen vom Dezember 2013
Chronologie der Ereignisse: alle News-Meldungen zu Michael Schumachers Skiunfall im Dezember 2013
29.12.2013 ++ 21:45 ++ Schumachers Zustand nach seinem Skiunfall
Laut französischem TV-Sender besteht Lebensgefahr
Der Zustand von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher soll sich nach seinem Skiunfall in den französischen Alpen weiter verschlechtert haben. Nach Informationen des französischen TV-Senders BFMTV schwebte Schumacher am Sonntagabend mit einer Hirnblutung in einem Krankenhaus in Grenoble in Lebensgefahr.
Nähere Informationen zum Gesundheitszustand folgen
Schumacher war laut seiner Managerin nicht alleine unterwegs, andere Personen seien aber nicht zu Schaden gekommen. Die Universitätsklinik von Grenoble kündigte an, sie werde am Abend gemeinsam mit Schumachers Pressedienst eine Erklärung zum Gesundheitszustand des Verunglückten abgeben. Noch im Laufe des Abends kamen vor dem Krankenhaus Formel-1-Fans mit Ferrari-Emblemen zusammen.
Erfolgreichster Rennfahrer der Geschichte
Schumacher ist mit sieben WM-Titeln und 91 GP-Siegen der erfolgreichste Rennfahrer der Geschichte. Nach einem dreijährigen Comeback bei Mercedes hat er seine Karriere im Vorjahr endgültig beendet. Der Unfall in den Bergen ist nicht der erste, den Schumacher bei einer Freizeitaktivität hinter sich hat. 2009 zog er sich bei einem Motorradsturz in Spanien unter anderem Brüche im Bereich der Schädelbasis und der Halswirbelsäule zu.
29.12.2013 ++ 22:30 ++ Klinik bestätigte kritischen Zustand und Koma von Michael Schumacher
Michael Schumacher befindet sich nach Angaben seiner Ärzte in einem kritischen Zustand. Der Rekordweltmeister der Formel 1 sei nach seinem Skiunfall am Sonntag mit einem „Kopftrauma mit Koma“ eingeliefert worden, teilte das behandelnde Krankenhaus in Grenoble am späten Abend mit. Das habe „umgehend eine neurochirurgische Behandlung“ erfordert.
Die Prognose sei inzwischen ernst, berichtet die französische Regionalzeitung „Le Dauphine Libere“ aus Grenoble. Dort wird der 44-jährige Deutsche seit Sonntagmittag untersucht.
Nach Unfall: Schwere Kopfverletzungen und Schädel-Hirn-Trauma
Schumacher war am Sonntag um kurz nach 11 Uhr beim Skifahren abseits der Pisten in Meribel gestürzt und mit dem Kopf gegen einen Felsen geprallt. Der 44-jährige Deutsche trug dabei einen Helm. Laut Angaben der Skistation habe der ehemalige Formel-1-Star zwar schwere Kopfverletzungen und ein Schädel-Hirn-Trauma davongetragen. Sein Zustand sei aber auch beim Abtransport stabil gewesen.
Folgeschäden sind nicht ausgeschlossen
Als Schädel-Hirn-Trauma werden Schädelverletzungen bezeichnet, bei denen auch das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Dabei unterscheiden Mediziner drei Schweregrade – „leicht“, „mittelschwer“ und „schwer“. Sollte es sich bei Schumacher tatsächlich um ein schweres Trauma handeln, sind Folgeschäden nicht auszuschließen.
30.12.2013 ++ 02:45 ++ Jean Todt und Ross Brawn in Grenoble eingetroffen
Die beiden langjährigen Wegbegleiter des schwer verletzten Formel-1-Rekordweltmeisters Michael Schumacher, Jean Todt und Ross Brawn, sollen Medienberichten zufolge in Grenoble eingetroffen sein. Unter anderem twitterte dies der Nachrichtensender Sky Sport News HD. Mit beiden hatte Schumacher seine bisher unerreichten Erfolge bei Ferrari gefeiert.
Todt, der mittlerweile Präsident des Internationalen Automobilverbandes ist, war damals Ferrari-Teamchef, Brawn das Technik-Genie. Zusammen waren sie die Garanten der fünf WM-Titel von Schumacher von 2000 bis 2004.
Auch Schumis langjähriger Arzt am Weg
Neben Todt und Brawn, der auch schon bei Schumachers beiden anderen WM-Triumphen 1995 und 1996 im Benetton dabei gewesen war, ist laut Berichten auch Schumachers deutscher Arzt Johannes Peil nach Grenoble gereist. Er ist der Leiter der Sportklinik in Bad Nauheim im deutschen Bundesland Hessen und betreut den 44 Jahre alten Rekordweltmeister mit seinem Team seit langer Zeit.
Oliver Panis wollte Schumacher besuchen
Auch der frühere französische Formel-1-Pilot Olivier Panis erschien vor dem Krankenhaus und sagte, er sei „beunruhigt“ über den Gesundheitszustandes seines Freundes. Panis wohnt in Grenoble, wurde aber nicht auf die Station gelassen, um Schumacher zu besuchen. „Heute Abend kann man ihn nicht sehen“, sagte Panis einem lokalen Fernsehsender. „Ich bete für dich, mein Bruder“, twitterte Schumachers früherer Ferrari-Teamkollege Felipe Massa.
30.12.2013 ++ 11:00 ++ Pressekonferenz
Schumacher hat mehrere schwere Blutungen und Schwellungen im Kopfbereich, so die Ärzte bei einer ersten Pressekonferenz am Montag. Nach den Untersuchungen wurde festgestellt, dass beide Seiten des Hirns Verletzungen davon getragen haben. „Schumacher ist in einem künstlichen Koma, in einem hypothermischen Zustand, dadurch wird versucht den Schädelinnendruck zu verringern. Seine Situation ist als kritisch einzustufen.“, sagte der Chef-Anästhesist Jean-Francois Payen. Man könne über seine Überlebenschancen nichts sagen, teilten die Ärzte mit. Eine weitere Operation sei zunächst nicht vorgesehen. Genauere Prognosen sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich.
Bisher nur eine Operation
Entgegen anderer Pressemeldungen ist Schumacher bisher nur einmal operiert worden. „Aus Respekt gegenüber der Familie werden wir keine anatomischen Einzelheiten nennen“, sagte einer der Ärzte am Montag auf der Pressekonferenz in Grenoble. Weitere Informationen werde das Krankenhaus „je nach Entwicklung“ des Zustands Schumachers geben.
30.12.2013 ++ 13:00 ++ Medizinische Folgen eines schweren Schädelhirntraumas
Nachdem sich das Gehirn in einem starren Behälter befindet, hat es im Fall einer Schädigung keine Ausweichmöglichkeiten wie andere Organe. Der daraus folgende steigende Hirndruck ist die größte Problematik dieser Verletzungen, so Thomas Czech, stellvertretender Vorstand der Universitätsklinik für Neurochirurgie der MedUni Wien, der im APA-Gespräch die Folgen eines Schädelhirntraumas beschreibt.
Unterschiedliche Grade möglich
Durch den Druckanstieg im Schädel wird die Durchblutung des Gehirns erschwert, sobald ein kritischer Wert überschritten wird. Grundsätzlich ist ein Schädelhirntrauma bereits nach einer Gehirnerschütterung gegeben, von einem „schweren“ spricht man dann, wenn das Gehirn durch die Verletzung beeinträchtigt ist.
Primär- und Sekundärschäden sind die Folge
Wenn der Kopf im Speziellen gegen einen Gegenstand prallt, ist nicht nur ein sogenanntes Kontakttrauma die Folge, sondern auch ein Beschleunigungstrauma, dass durch die plötzliche Abbremsung erfolgt und zu einer Verformung des Gehirns führen kann. Infolge reißen Nervenfasern und -bahnen wie auch Gefäße. „Die direkten Folgen des Unfalls werden ‚Primärschäden‘ genannt“, erläuterte Czech, „doch unabhängig davon kommt es danach zusätzlich zu ‚Sekundärschäden‘ wie etwa Schwellungen.“
Prognose nicht möglich
Damit kann der Druck auch nach dem Unfall weiter steigen und infolge können weitere Durchblutungsschäden entstehen – der Experte sprach von einer Spirale, die daraus resultieren könne. Neben intensivmedizinischen Maßnahmen, etwa nach Möglichkeit das Entleeren von Blutungen, gibt es intensivmedizinische Maßnahmen wie künstlichen Tiefschlaf, die Kühlung des Organs und die medikamentöse Behandlung, um den Folgen entgegen zu wirken. Eine Prognose nach einer derartigen Verletzung ist selten abschätzbar und nur aus dem weiteren Verlauf heraus möglich.
30.12.2013 ++ 13:30 ++ Familie fordert Privatsphäre und bedankt sich für Anteilnahme
Michael Schumachers Familie hat sich für die große Anteilnahme nach dem schweren Skiunfall des Formel-1-Rekordweltmeisters bedankt. „Wir möchten die Medien zudem bitten, unsere Privatsphäre und die unserer Freunde zu respektieren und bedanken uns für ihre Unterstützung“, hieß es in einer Mitteilung, die Managerin Sabine Kehm am Montag im Namen der Familie verbreitetet. Dank richtete die Familie auch an die Ärzte, die Schumachers schwere Kopfverletzungen in Grenoble behandeln. „Wir wissen, dass sie alles Mögliche tun, um Michael zu helfen.“
30.12.2013 ++ 16:10 ++ Nur Familie hat Zugang
„Es gibt keinerlei Zugang zu dem Patienten. Nur die Familie hat die Möglichkeit ihn zu sehen und bei ihm zu sein“, betonte der stellvertretende Klinik-Direktor Marc Penaud am Montag. Der Formel-1-Rekordweltmeister wird im Universitätsklinikum von Grenoble abgeschottet. Freunde und Wegbegleiter, die unmittelbar nach den ersten schockierenden Nachrichten über den Gesundheitszustand des 44-Jährigen in den ehemaligen Olympia-Ort gereist waren, können praktisch nur vor verschlossenen Krankenhaus-Türen um Schumacher bangen.
Ehefrau und Kinder kurz nach Einlieferung eingetroffen
Schumachers Ehefrau Corinna und seine beiden Kinder waren nur kurz nach dessen Einlieferung in das C.H.U. Grenoble am Sonntag eingetroffen. Vor dem Krankenhaus am Boulevard de la Chantourne waren im Laufe des Sonntags erste Fans eingetroffen. Als die Nachrichten vom Gesundheitszustand des siebenfachen Weltmeisters immer dramatischer wurden, pilgerten immer mehr Fans zur Klinik. Nicht wenige trugen dabei das Ferrari-Rot aus Schumachers einstigen Zeiten bei der Scuderia.
Bestürzung bei Fans
Die Anspannung in den Gesichtern der Schumi-Anhänger ließ nach Bekanntwerden des weiter lebensgefährlichen Zustandes am Montag nicht nach. „Ich kann gar nicht sagen, wie traurig ich bin“, berichtete Filip Flis, ein 25 Jahre alter Pole, der in Grenoble studiert und seit 2002 jedes Rennen des Rekordweltmeisters verfolgte. Die libanesischen Brüder Karim und Wael Kourani meinten, in ihrer Heimat werde jemand Schumacher genannt, „der gut fahren kann“. Auch sie harrten vor dem Klinikum aus, auf dessen Parkplatz sich schnell die Übertragungswagen internationaler Medien eingefunden hatten.
30.12.2013 ++ 22:00 ++ Zweite Operation – Hämatom entfernt
Der Innendruck in Schumachers Schädel konnte durch den Eingriff gegen 22.00 Uhr am Montagabend aber gemindert werden. Dass Schumachers Zustand sich so entwickelt hatte, dass die Operation möglich wurde, hatte die Ärzte nach eigener Aussage selbst überrascht. Es hatte ein Überdruck im Schädel vorgelegen, der größte Besorgnis ausgelöst hatte, erklärte Payen.
Ein Scan habe aber gezeigt, dass ein Eingriff möglich sei. Nach Absprache mit den behandelnden Ärzten und der Familie von Schumacher – neben Frau Corinna mit den beiden Kindern sind auch Bruder Ralf und Vater Rolf vor Ort – nahmen die Mediziner diesen umgehend vor. Dabei wurde ein Bluterguss in der linken Hirnseite entfernt.
31.12.2013 ++ 04:11 ++ Die Anteilnahme für Michael Schumacher reißt nicht ab
Auch der ehemalige US-Präsident Bill Clinton ist mit seinen Gedanken bei dem Formel-1-Rekordweltmeister, der nach einem Sturz beim Skifahren in einem Krankenhaus um sein Leben kämpft.
„Denke heute an Michael Schumacher und bin dankbar, für alles, was er für die Clinton Foundation und andere gemacht hat“, schrieb Clinton beim Kurznachrichtendienst Twitter. „Ich bete für ihn und seine Familie.“
„Alle Kraft für #MichaelSchumacher, wir sind alle bei Dir“, twitterte etwa der spanische Fußball-Nationalspieler Cesc Fabregas vom FC Barcelona.
31.12.2013 ++ 04:30 ++ Weitere Informationen folgen am späten Vormittag
Die Universitätsklinik in Grenoble will am heutigen Dienstag neue Informationen zum Gesundheitszustand von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher bekannt geben. Für den späten Vormittag kündigte das Krankenhaus ein aktuelles ärztliches Bulletin an.
31.12.2013 ++ 11:31 ++ 2. Pressekonferenz
Michael Schumachers Zustand hat sich über Nacht leicht gebessert. Gegen 22 Uhr wurde ein weiterer, jedoch kleiner Eingriff vorgenommen. Der Schädeldruck wurde abgebaut, ein Hämatom entfernt. Innerhalb von 24 Stunden habe sich der Zustand etwas stabilisiert und verbessert, ist aber dennoch kritisch.
Die Ärzte sind überrascht über die „rasche positive Entwicklung“, schließen aber jede Prognose die in die Zukunft reicht aus. Unter neurologischen Gesichtspunkten könne man bis auf weiters noch nicht sagen ob Schumacher Folgeschäden haben wird.
Die Ärzte betonen immer wieder, dass sich Schumacher in einem sehr kritischen Zustand befindet und sich trotz des bisherigen positiven Verlaufs sein Zustand jederzeit ändern kann.
„Die nächsten Stunden werden entscheidend sein“, so einer der behandelnden Ärzte. Auf die Frage ob Schumacher eine besondere Behandlung im Krankenhaus in Grenoble genießt, versichern die Ärzte, dass alle Patienten mit selber Aufmerksamkeit und Sorgfalt umsorgt werden. Der einzige Unterschied zu „normalen“ Patienten bestehe in der Aufmerksamkeit der Presse.
31.12.2013 ++ 14:38 ++ Unfallhergang laut Managerin
Michael Schumacher hat unmittelbar vor seinem schweren Skiunfall einem auf der Piste gestürzten Freund geholfen. Anschließend sei Schumacher in den Tiefschneebereich zwischen zwei Pisten gefahren, berichtete seine Managerin Sabine Kehm am Dienstag in Grenoble unter Hinweis auf Schilderungen von Begleitern.
Dort sei der 44-Jährige beim Ansatz zu einer Kurve gegen einen Felsen gefahren und in die Luft geschleudert worden. Kopfüber sei er dann auf einen Felsen gestürzt, sagte Kehm vor Journalisten.
Damit wurden erstmals Details des Unfalls bekannt, der sich am Sonntagvormittag in Meribel ereignet hatte. Schumacher war demzufolge nicht mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs. Dennoch schlug sein Kopf offensichtlich heftig auf. Medienberichten zufolge zersprang dabei sein Helm. Eine Bestätigung dafür gab es in Grenoble aber nicht.
31.12.2013 ++ 17:06 ++ Falscher Priester vor Krankenstation abgefangen
Vor der Krankenstation des verunglückten ehemaligen Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher ist ein falscher Priester abgefangen worden. Sicherheitskräfte hätten den verkleideten Journalisten aufgehalten, berichtete Schumachers Managerin Sabine Kehm am Dienstag in Grenoble. Ob Anzeige gegen den Mann erstattet werde, sei noch nicht entschieden, sagte Kehm vor Journalisten.
Die Managerin appellierte an die Medien, auch jenseits des weltweiten Interesses am Schicksal Schumachers dessen Privatsphäre zu achten. „Es ist schon deutlich, dass mehr und mehr Versuche unternommen werden, in die Nähe des Bereiches zu kommen, in dem Michael im Koma liegt“, sagte Kehm. Auf der fünften Etage der Universitätsklinik Grenoble sind spezielle Sicherheitskräfte positioniert.
31.12.2013 ++ 17:39 ++ Ärzte hoffen darauf, dass Michael Schumachers Fitness bei seiner Genesung helfen wird
Die Ärzte setzen Hoffnungen in Michael Schumachers gute Kondition. “Ein 70-Jähriger steckt so einen Unfall weniger weg als einer mit 45 Jahren. Oder ein Mann mit 45 Jahren, der weniger sportlich und in perfekter Kondition ist wie Michael Schumacher”, sagte Professor Gerard Saillant, seit vielen Jahren ein Wegbegleiter des siebenfachen Weltmeisters, dessen Gesundheitszustand sich nach dem Schiunfall leicht verbessert hat.
Schumacher gilt als Fitness-Freak
Schumacher galt zu seinen Formel-1-Zeiten als überaus fitter Athlet. Nach der Karriere hat er das Training nur wenig reduziert und gilt als Fitness-Freak. Vier bis sechs Stunden Training am Tag waren für Michael Schumacher viele Jahre nichts Ungewöhnliches. Erst im November dieses Jahres hatte Schumacher in einem RTL-Interview betont, dass er nicht viel weniger Sport treibe als zu seiner aktiven Zeit. “Ich mache allerdings die Dinge, die mir Spaß machen”, erklärte er. Seine spezielle Nackenmaschine lasse er weg. Dass er sein Sportlerleben lang hart trainierte, könnte ihm beim Kampf ums Überleben auf der Intensivstation der Uniklinik von Grenoble helfen.
Lesen Sie hier die Ereignisse nach Michael Schumachers Skiunfall vom Jänner 2014
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