Racing Rookie 2018 ist…!

Willkommen zurück, Spannung. Das Finale des Racing Rookie ist traditionell Höhepunkt der emotionalen Folter motivierter Emporkömmlinge. Denn am Ende grinst nur einer erschöpft als Besitzer des Rallye-Fiesta, der Rest muss zermürbt die Sachen packen.

Zuletzt aktualisiert am 08.09.2020

Eigentlich gibt es am Vormittag des Finales noch keine gewerteten Bewerbe, es geht lediglich um die Übung. Doch die Anspannung ist allen anzumerken. Denn wer es hier her geschafft hat, der meint es ernst. Auch wenn sich manche auf der Schotterkurve zwischendurch über die in die Stahlfelgen hineintrommelnden Steine freuen, die wie Kuhglocken klingen, wird am Limit gewetzt. Einzig Entspannter ist der Vorjahres-Sieger Patrick Knoll. Der borgte kurzerhand seinen Rallye-Fiesta zur Übung her und strahlt, als es den Radkastenschutz herunterfetzt: „Wieder ein bisschen leichter, fahrts ihn noch ein bissl!“

Highlights vom Racing Rookie Finale 2018

Die übrigen Rookies schauen indes konsterniert, schwitzen und nützen sogar die Klopausen zur Informationsbeschaffung: „Die Kurve geht eigentlich Vollgas, oder?“ – „Jaja.“ Beim ersten gezeiteten Lauf schließen manche sogar Zeitnehmungs-Abkommen miteinander, damit sie eine ungefähre Einschätzung haben, ob sie es unter die besten Acht schaffen, die in die nächste Runde kommen.

Facebook-Live-Video vom Finale 2018

Racing Rookie 2018: Das Finale

#RacingRookie 2018: Finale

Wer gewinnt den Rallye-Fiesta?

Gepostet von autorevue am Samstag, 25. August 2018

Im besten Fall wird man als Finalist des Racing Rookie nämlich möglichst lange beansprucht, bis das letzte Fünkchen Energie entwichen ist. Denn die 23 qualifizierten Finalisten gehören bereits zu den Allerbesten, setzten sie sich doch aus über 400 Teilnehmern beim Nasshandling, im Kart und auf der Schleuderplatte durch. Aus diesen Talenten kann man nicht leichtfertig einen Besten bestimmen, weswegen stufenweise ausgesiebt wird. Im besten Fall hält man also möglichst lange der qualvollen Spannung stand, um sich am Ende im Head-to-Head durchzusetzen, Racing Rookie 2018 zu werden und einen rallyefertigen Ford Fiesta ST im Wert von 40.000 Euro zu gewinnen.

Im schlechtesten Fall hält man eben so lange durch, um am Ende als wahrscheinlich traurigster aller Teilnehmer des Jahres im Head-to-Head zu verlieren und leer auszugehen. Am Ende trennte eine knappe Sekunde Maximilian Murko von Luca Pröglhöf, dem Sieger. Beide mussten Überstunden machen, denn nach dem Fahrerwechsel, der gleiche Bedingungen garantiert, sah sich Luca Pröglhöf schon als Sieger, als er beharrlich an Maximilian Murko klebte und ihn in der letzten Runde überholte. Doch ein Getriebeschade an Murkos Auto zwang die beiden zur Wiederholung der zweiten Runde in einem getrennten Zeitfahren. Am Ende war es dennoch Maximilian, der betreten in die Leere starrte und Luca, der jubeln durfte. Wir gratulieren dem Racing Rookie 2018 ganz herzlich!

Luca Pröglhöf, Racing Rookie 2018

Racing Rookie 2018 ist...!
© Bild: Jürgen Skarwan

Jetzt ist alles vorbei, die Anspannung entweicht und übrig bleibt ein erschlafftes, in einem Tag scheinbar sieben Jahre gealtertes Rookie-Gesicht. Das Interview lässt er über sich ergehen, aber der Tag war einfach zu anstrengend. Dramaturgische Kurve gab es für Luca kaum, weil die Anspannung von Anfang an hoch war. Kein Wunder, war er doch schon zwei Mal im Finale und schied beide Male im Gleichmäßigkeitsfahren aus. Heuer aber stellte er die Taktik um und prügelte alle drei Runden voll drüber, ohne sich einen Schnitzer zu leisten. Der Lohn: Erster bei der Gleichmäßigkeit und schlussendlich der Sieg. Neben seiner dritten Finalteilnahme stand auch ein Freies Fahren mit einem Clio Sport am Wachauring als Vorbereitung an, sowie einige Ausflüge mit dem Talbot Sunbeam Ti auf den ÖAMTC-Fahrtechnikzentren, den sein Vater auch wieder auf Rallyes bewegt. Luca freut sich bei der Rallye – Überraschung – am meisten darauf, Gas zu geben und durch den Wald zu blasen. Für die HTL-Matura muss er noch etwas an Zeit investieren, aber natürlich darf das Fahren nicht zu kurz kommen. Wenn das mit den Sponsoren klappt, kann er sich einen längeren Verbleib im Rallyesport vorstellen. Doch jetzt soll er erst einmal die Nachricht sacken lassen. Die Freunde hat er jedenfalls noch vor der Heimfahrt angerufen, weil der 1er Golf auf der Autobahn so scheppert, dass die Bluetooth-Nachrüstung wenig bringt.