Hey, Champ!

Das Finale des Racing Rookie, traditioneller Höhepunkt einer spannungsgeladenen Saison. Und am Ende grinst einer: der Sieger und Besitzer des Rallye-Fiesta.

autorevue Magazin
Zuletzt aktualisiert am 20.09.2018

Ein Beitrag aus der Autorevue Oktober 2018

And the Grinser is:

Hey, Champ!
© Bild: Jürgen Skarwan

Luca Pröglhöf, 19 Dramaturgische Kurven gab es für ihn kaum, weil die Anspannung von Anfang an hoch war. Kein Wunder, war er doch schon zwei Mal im Finale und schied beide Male im Gleichmäßigkeits­fahren aus. Heuer aber stellte er die Taktik um und prügelte alle drei Runden voll durch, ohne sich einen Schnitzer zu leisten. Der Lohn: Erster bei der Gleichmäßigkeit und schlussendlich der Sieg. Freies Fahren am Wachauring sowie einige Ausflüge mit Papas Talbot Sunbeam Ti auf den ÖAMTC- Fahrtechnikzentren scheinen eine gelungene Vorbereitung. Luca freut sich bei der Rallye – Überraschung – am meisten darauf, Gas zu geben und durch den Wald zu blasen. Die HTl-Matura wird zwar heuer passieren, aber das Rallye-Geschehen nicht gröber einschränken. Bei guter Sponsorenlage plant Luca schließlich einen längeren Aufenthalt in der Szene.

Hey, Champ!
© Bild: Jürgen Skarwan
Ein Vogerl ist das Glück. Dass Lorenz Globits (3. Platz, M.) und Sebastian Peham (4. Platz, r.) so knapp am Sieg vorbeischrammen würden, war ihnen zum Zeitpunkt des Fotos noch nicht bekannt, sonst hätten sie finsterer geschaut. Nur Maximilian Murko (2. Platz, l.) ahnte scheinbar, dass er mit einer knappen Sekunde Rückstand im Head-to-Head am Ende den Titel Pechvogel des Tages einfahren würde.

Melk, am Tag des autorevue/Ford-Racing-Rookie-Finales: Eigentlich gibt es am Vormittag noch keine gewerteten Bewerbe, es geht lediglich noch um die Übung. Doch die Anspannung ist allen anzumerken. Denn wer es hierher geschafft hat, der meint es ernst. Auch wenn sich manche auf der Schotterkurve zwischendurch über die in die Stahlfelgen hineintrommelnden Steine freuen, die wie Kuhglocken klingen, wird am Limit gewetzt.

Informations-Beschaffung in der Pause: „Die Kurve geht Vollgas, oder?“ – „Ja, klar.“

Einzig Entspannter ist der Vorjahres-Sieger Patrick Knoll. Der borgte kurzerhand seinen Rallye-Fiesta für Übungsfahren her und nahm es gelassen, als es den Radkastenschutz herunterfetzt: „Wieder ein bisschen leichter!“

Die übrigen Rookies schauen indes konsterniert, schwitzen und nützen die Pausen zur Informationsbeschaffung: „Die Kurve geht eigentlich Vollgas, oder?“ – „Ja, klar.“ Beim ersten gezeiteten Lauf schließen manche sogar Zeitnehmungs-Abkommen, damit sie eine ungefähre Einschätzung haben, ob sie es unter die besten acht schaffen, die in die nächste Runde kommen.

Schlägt man sich als Finalist des ­Racing Rookie nämlich gut, wird man möglichst lange beansprucht, bis das letzte Fünkchen Energie entwichen ist. Denn die 23 qualifizierten Finalisten gehören bereits zu den Allerbesten, setzten sie sich doch aus über 400 Teilnehmern beim Nasshandling, im Kart und auf der Schleuderplatte durch.

Aus diesen Talenten kann man nicht leichtfertig einen Besten bestimmen, weswegen stufenweise ausgesiebt wird. Im besten Fall hält man also möglichst lange der qualvollen Spannung stand, um sich am Ende im Head-to- Head durchzusetzen, Racing Rookie 2018 zu werden und einen rallyefertigen Ford Fiesta ST im Wert von 40.000 Euro zu gewinnen.

Hey, Champ!
© Bild: Jürgen Skarwan
Nur nicht nachdenken. Fast schon western-artige Showdown-Stimmung haben die wenigen Momente, in denen man ohne Gesellschaft ist. Also schnell zurück zur Herde der Jungmänner, die das tun, was sie am besten können: Sprüche klopfen und alles herunterspielen. Sonst müsste man sich eingestehen, dass man voll unter Strom steht.

Im schlechtesten Fall hält man eben so lange durch, um am Ende als wahrscheinlich traurigster aller Teilnehmer des Jahres im Head-to-Head zu verlieren und leer auszugehen. Am Ende trennte eine knappe Sekunde Maximilian Murko von Luca Pröglhöf, dem Sieger.

Beide mussten Überstunden machen, denn nach dem Fahrerwechsel, der gleiche Bedingungen garantiert, sah sich Luca Pröglhöf schon als Sieger, als er beharrlich an Maximilian Murko klebte und ihn in der letzten Runde überholte. Doch ein Getriebeschaden an Murkos Auto zwang die beiden zur Wiederholung der zweiten Runde in einem getrennten Zeitfahren. Am Ende war es dennoch Maximilian, der betreten in die Leere starrte und Luca, der jubeln durfte. Er wiederholte seine überragende Leistung und krönte sich zum Racing Rookie 2018. Wir gratulieren!