Sommerreifen: Was man wissen muss [+Testergebnisse 2024]
Welche Sommerreifen sind empfehlenswert, worauf muss man beim Kauf achten und was ist beim Wechseln wichtig?
Sommerreifen ermöglichen ein optimales Fahr- und Bremsverhalten in der warmen Jahreszeit. Wann sie die Winterreifen ablösen sollten, welche Voraussetzungen sie erfüllen müssen und welche Modelle in den aktuellen Tests der großen Autofahrerklubs am besten abschneiden, erfahrt ihr hier.
Die besten Sommerreifen
Das Angebot an Sommerreifen ist riesig, und die Produktbeschreibungen der Hersteller bescheinigen natürlich allen eigenen Erzeugnissen beste Eigenschaften. Für eine objektive Bewertung der verschiedenen Modelle sollte man sich also lieber auf unabhängige Tests verlassen. Deren Ergebnisse sind eine gute Entscheidungshilfe bzw. Orientierung vor dem Kauf.
Die großen Autofahrerklubs ÖAMTC, ADAC und ihre Partner testen einmal im Jahr aktuelle Sommerreifen-Modelle. Neben dem Fahrverhalten auf nasser und trockener Fahrbahn fließen dabei auch weitere Faktoren wie die Geräuschentwicklung, der Kraftstoffverbrauch und der Verschleiß in die Bewertung mit ein. Auch der ARBÖ testet jährlich neue Reifen, ebenso wie der Verein für Konsumenteninformation (VKI).
Welche Sommerreifen in diesen Tests am besten (und am schlechtesten) abgeschnitten haben, wird alljährlich noch im Spätwinter bekannt gegeben. So bleibt vor dem im Frühling anstehenden Reifenwechsel ausreichend Zeit, um das passende Modell zu finden.
» Mehr dazu: Die Ergebnisse der aktuellsten Sommerreifentests sowie der vorangegangenen Jahre findet ihr hier.
Sommerreifentest 2024: Die besten Modelle
Im Rahmen des Sommerreifentests 2024 prüften der ÖAMTC und seine Partner 16 Reifen der Dimension 215/55 R17. Drei Testkandidaten erhielten die Bewertung „gut“, 12 Modelle fuhren die Wertung „befriedigend“ ein, ein Reifen bekam immerhin noch ein „genügend“.
Die Top 3 des Sommerreifentests 2024 (Wertung „gut“)
- Continental Premium Contact 7 (Gesamtwertung 2,0)
- Michelin Primacy 4+ (Gesamtwertung 2,1)
- Kumho Ecsta HS52 (Gesamtwertung 2,3)
Achtung: Beim Kauf von Sommerreifen muss unbedingt auf die Dimension geachtet werden. Im Zweifel dringend in der Fahrzeugbeschreibung nachblättern oder in der Werkstätte des Vertrauens nachfragen. Auch können die unten angegebenen Reifen von den aktuellsten Modellen abweichen.
Sommerreifen-Kauf
Beim Kauf von Reifen jeglicher Art muss man darauf achten, dass das gewählte Modell die richtigen Spezifikationen aufweist – also auch zum Auto passt.
» Mehr dazu: 7 Dinge, die man beim Sommerreifen-Kauf beachten muss
Unter anderem kommt es auf die Größe an. Welche Dimensionen die Sommerreifen aufweisen müssen, steht in der Zulassungsbescheinigung bzw. im CoC-Papier.
» Mehr dazu: Was man über Reifendimensionen wissen muss, erfahrt ihr hier.
Profiltiefe von Sommerreifen
Das Profil eines Reifens spielt eine entscheidende Rolle für die Fahrsicherheit. Die Mindestprofiltiefe ist daher gesetzlich festgelegt und beträgt für Pkw-Sommerreifen 1,6 mm. Auch Motorradreifen brauchen ein mindestens 1,6 mm tiefes Profil, bei Mopeds ist es 1 mm. Die Mindestprofiltiefe für Lkw-Sommerreifen liegt bei 2 mm.
Die gesetzlich definierte Mindestprofiltiefe ist dabei also absolute Untergrenze zu verstehen. Für eine sichere Fahrt sollten die Reifen schon getauscht werden, bevor sie so weit abgefahren sind.
Sind Sommerreifen Pflicht?
In der kalten Jahreszeit – konkret von 1. November bis 15. April – gilt in Österreich eine witterungsbedingte Winterausrüstungspflicht. Das heißt, dass Pkw und Lkw bis 3,5 Tonnen laut Kraftfahrgesetz bei winterlichen Fahrbahnbedingungen nur dann genutzt werden dürfen, wenn an allen vier Rädern Winterreifen (oder entsprechend gekennzeichnete Ganzjahresreifen) angebracht sind.
Aber gibt es auch eine Sommerreifenpflicht – also muss man die Räder zwingend umstecken, wenn der Frühling den Winter endgültig abgelöst hat? Die knappe Antwort lautet „nein“, theoretisch könnte man also das ganze Jahr über mit Winterreifen fahren und hätte bei einer etwaigen Kontrolle keine Konsequenzen zu befürchten. In der Praxis ist das aber absolut nicht empfehlenswert.
Denn Sommerreifen sind für die Verwendung in der wärmeren Jahreszeit konzipiert und unterscheiden sich von ihren winteroptimierten Pendants daher in wesentlichen Punkten. Sie sind härter und damit für höhere Temperaturen ausgelegt. Das grobe Profil mit vielen Längsrillen sorgt dafür, dass auch große Wassermengen gut abgeleitet werden können – Winterreifen weisen indes zahlreiche Lamellen für guten Grip auch auf Schneefahrbahnen auf. Für optimales Fahr- und Bremsverhalten und damit erhöhte Sicherheit sollte man nach dem Ende des Winters also jedenfalls auf Sommerreifen wechseln.
» Mehr dazu: Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Reifenwechsel?
Ganzjahresreifen statt Sommer- und Winterreifen
Eine Alternative zu Sommer- und Winterreifen (und damit dem regelmäßigen Umstecken) bieten Ganzjahresreifen. Im letzten Ganzjahresreifen-Test von ÖAMTC und ADAC aus dem Jahr 2020 konnte aber keiner der Testkandidaten wirklich überzeugen. Aus den oben genannten Gründen ist es für ein und den selben Reifen verständlicherweise schwer, sowohl bei Kälte, Schnee und Eis als auch bei Hitze optimal zu performen.
» Mehr dazu: Zu den Ergebnissen des letzten Ganzjahresreifen-Tests von ÖAMTC und ADAC geht’s hier.
Reifenwechsel und -einlagerung
Wer nicht mit Ganzjahresreifen fährt, muss also zwei Mal pro Jahr einen Reifen- bzw. Räderwechsel einplanen. Das Umstecken lässt sich mit den richtigen Behelfen in der eigenen Garage erledigen. Bei mangelnder Zeit, Erfahrung oder Motivation kümmert sich aber auch die Werkstatt des Vertrauens gerne darum.
» Mehr dazu: Wie man einen Reifen- bzw. Räderwechsel selbst durchführt – die Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Wann sollte man auf Sommerreifen wechseln?
Den passenden Zeitpunkt für den Wechsel sollte das Wetter und nicht der Kalender bestimmen, damit die jeweiligen Reifen ihre Stärken voll ausspielen können. Die situative Winterausrüstungspflicht endet in Österreich am 15. April, gegebenenfalls kann es aber auch nach diesem Datum noch empfehlenswert sein, weiterhin mit Winterreifen zu fahren.
ÖAMTC rät vom Selberwechseln ab
Der ÖAMTC rät beispielsweise davon ab, den Reifenwechsel selbst durchzuführen: „Die Reifen werden immer größer und schwerer, Fehler beim Aufbocken können Sachschäden am Unterboden und manchmal auch schwere Verletzungen nach sich ziehen“, warnt ÖAMTC-Techni9ker Steffan Kerbl. „Für die Montage sollte man das richtige Anzugs-Drehmoment für die Radbolzen verwenden – und nicht zuletzt sind immer mehr Fahrzeuge mit einem Reifendruckkontrollsystem ausgestattet, das nach dem Wechsel neu kalibriert werden muss. Das sollten nur versierte Schrauber:innen machen. Die Geldersparnis ist dagegen vergleichsweise gering.“
Einlagerung der Sommerreifen
Nach dem Umstecken stellt sich die Frage: wohin mit den Rädern, die nun eine Saison lang Pause haben? Wer Platz hat und die Reifen selber wechselt, kann sie in der eigenen Garage o.ä. unterbringen. Übernimmt die Werkstatt das Umstecken, kann man die Reifen bequemerweise aber auch gleich dort einlagern, bis man sie wieder braucht. Die Preisunterschiede dafür sind aber mitunter groß – ein Vergleich im Vorfeld kann sich also lohnen.
» Mehr dazu: Große Preisunterschiede bei Reifenwechsel und Einlagerung – warum sich der Vergleich lohnt.
Einige hier angeführte Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn ihr auf so einen Affiliate-Link klickt und über diesen Link einkauft, bekommt autorevue.at vom betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für den Benutzer bzw. Käufer verändert sich der Preis nicht!