
Reifen wechseln (Räderwechsel): Was man beachten muss
Reifen wechseln: Hier erfahrt ihr, worauf man beim Umstecken der Räder – umgangssprachlich oft Reifenwechsel genannt – achten muss.

Die meisten Autofahrer müssen zwei Mal im Jahr die Reifen wechseln: Einmal im Herbst, idealerweise vor dem Beginn der situativen Winterreifenpflicht am 1. November, und einmal im Frühjahr. Dabei handelt es sich eigentlich um einen Räderwechsel, da nicht nur die Reifen, sondern die kompletten Räder umgesteckt werden. Im Gegensatz zum Aufziehen neuer Reifen auf eine Felge kann der Räderwechsel bei vielen Fahrzeugen mit der richtigen Ausrüstung auch selbst durchgeführt werden.
Achtung: Bei Autos mit direktem Reifendruck-Kontrollsystem sollte der Räderwechsel in der Werkstatt durchgeführt werden.
Preisvergleich beim Reifenwechsel lohnt sich
Wer den Reifenwechsel vom Profi durchführen lassen möchte, sollte im Vorfeld die Preise vergleichen: Wie eine Untersuchung der AK im Jahr 2015 ergab, können die Preise für einen Räderwechsel in der Werkstatt um bis zu 400 Prozent variieren. Auch bei einem Preisvergleich der AKOÖ im Jahr 2020 wurden eklatante Unterschiede festgestellt.
Wer das Umstecken der Räder lieber selbst in die Hand nehmen möchte, sollte dabei einige Punkte beachten. So funktioniert’s:
Reifen wechseln (Räderwechsel): So geht’s
Der „Reifenwechsel“ (Räderwechsel) sollte nur auf ebenem, festen Untergrund durchgeführt werden. Die Handbremse wird angezogen und der erste Gang (bzw. Parkmodus bei Automatik) eingelegt. Bevor man mit dem Reifenwechsel beginnt, sollte man sich alles benötigte Werkzeug zurechtlegen.
Video: Reifen wechseln leicht gemacht
Checkliste: Was man beim Reifen Wechseln benötigt
- Kreuzschlüssel oder Teleskop-Radmutternschlüssel
- Steckschlüsseleinsatz
- Kreide
- Wagenheber
- Unterstellbock
- Bürste
- Drehmomentschlüssel
- ggf. Handschuhe, Profiltiefenmesser, Radnabenpaste / -spray
Wer sich ganz neue Winter- oder Sommerreifen (oder Ganzjahresreifen) zulegen möchte, findet in den jährlichen Tests der Autofahrerklubs eine gute Entscheidungshilfe.
1. Radmuttern lockern
Zuerst wird der Wagenheber angesetzt. Das muss an einem speziellen Punkt am Fahrzeug erfolgen, der vom Hersteller vorgegeben ist – wer sich unsicher ist, sollte in der Bedienungsanleitung nachsehen.
Die wichtigsten Infos rund ums Thema Wagenheber findet ihr hier.
Dann wird der Wagenheber so weit hochgepumpt, dass er den Unterboden an der vorgesehenen Stelle berührt. Noch bevor das Fahrzeug wirklich angehoben wird, werden nach dem Ansetzen des Wagenhebers in einem ersten Schritt die Radmuttern leicht gelockert. Dadurch, dass das Rad noch am Boden aufliegt wird verhindert, dass es sich beim Lockern der Schrauben mitdreht.
Zum Lockern wird der Kreuzschlüssel oder Teleskop-Radmutternschlüssel mit der passenden Stecknuss angesetzt und etwa eine Viertelumdrehung gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Eventuell wird auch der Schlüssel für das Felgenschloss benötigt. Ebenso wie das Festziehen der Radmuttern sollte auch das Lockern „über Kreuz“ erfolgen, das heißt, dass man die Radmuttern nicht der Reihe nach löst, sondern immer erst die jeweils Gegenüberliegende.
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2. Auto anheben
Nächster Schritt beim Reifen Wechseln: Wenn die Radschrauben gelockert wurden, kann das Auto mit dem Wagenheber angehoben werden. Idealerweise sollte das angehobene Fahrzeug noch mit einem Unterstellbock gesichert werden.
Noch kein Wagenheber im Haus – bzw. in der Garage? Hier geht’s zu unserem Wagenheber-Ratgeber – nicht nur beim Reifenwechsel praktisch.
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3. Radmuttern lösen und Rad abnehmen
Nun können die Radbolzen komplett gelöst und das Rad abgenommen werden. Beim Lösen der letzten Radschraube sollte man mit der freien Hand leichten Druck auf die Felge ausüben, damit das Rad nicht versehentlich abfallen kann.
Das Rad sollte beim Demontieren immer mit beiden Händen gefasst und möglichst gerade von der Nabe abgezogen werden.
4. Reifen beschriften
Die Räder sollte man ihrer Position am Fahrzeug entsprechend markieren – also etwa „LV“ für links vorne, usw. Dafür gibt es spezielle Reifenkreide. So gekennzeichnet lassen sich die Räder beim erneuten Umstecken/Reifenwechsel im Frühjahr bzw. Herbst einfach und schnell zuordnen.
5. Radnabe säubern
Wurde das Rad demontiert, sollte die Radnabe gründlich von Rost befreit werden. Dazu eignet sich eine Drahtbürste. Um zu verhindern, dass das neu montierte Rad „festrostet“ und sich beim nächsten Reifenwechsel nur schwer lösen lässt, kann die Radnabe nach dem Bürsten auch noch mit einer speziellen Paste oder einem Spray behandelt werden. Auch Kupfer- bzw. Keramik-Paste / -Spray kann dafür genutzt werden.
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6. Neues Rad aufziehen
Nicht vergessen: Bei bereits gebrauchten Rädern auf die Beschriftung achten. Das Rad sollte wieder an die Stelle kommen, an der es in der vorigen Saison montiert war, oder – je nach Profiltiefe – die Achse wechseln: Die Reifen mit dem tieferen Profil werden auf der Hinterachse angebracht. Die Seite sollte aber nicht gewechselt werden. Der ADAC empfiehlt, die Reifen spätestens alle 8000 bis 10.000 Kilometer achsweise zu tauschen, um einer unterschiedlich starken Abnutzung vorzubeugen.
Das Rad sollte möglichst vorsichtig und wiederum gerade auf die Radnabe aufgesetzt werden. Die Schrauben werden zuerst nur locker eingedreht, bevor sie festgezogen werden.
Bevor man im Zuge des Reifenwechsels bereits gebrauchte Winterräder montiert, sollte man überprüfen, ob die Profiltiefe noch den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Winterreifen müssen in Österreich mindestens 4 mm ( Diagonalreifen 5 mm) Profiltiefe aufweisen. Wie man die Profiltiefe ganz einfach messen kann, erfahrt ihr hier.
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7. Radmuttern festziehen
Wenn die Radmuttern leicht festgedreht wurden, kann der Unterstellbock entfernt und das Auto so weit heruntergelassen werden, dass der Reifen gerade auf dem Boden aufliegt. Zum Anziehen der Radmuttern sollte man unbedingt einen Drehmomentschlüssel verwenden. Das für die jeweiligen Räder vorgeschriebene Drehmoment muss erst am Schlüssel eingestellt werden. Die Radmuttern werden wiederum „über Kreuz“ angezogen.
8. Reifendruck überprüfen
Bevor man nach dem „Reifenwechsel“ (Räderwechsel) losfährt – oder allerspätestens bei der ersten Tankstelle – muss der Reifendruck der neu montierten Räder überprüft werden. Welchen Reifendruck man braucht, wird vom Hersteller vorgegeben – ein Blick in den Tankdeckel gibt Aufschluss. Bei Auto mit indirektem Reifendruckkontrollsystem muss dieses nach dem Radwechsel neu kalibriert werden. Wie das funktioniert, erfahrt ihr in der Betriebsanleitung eures Autos. Bei Autos mit direktem Reifendruck-Kontrollsystem sollte der Räderwechsel in der Werkstatt durchgeführt werden.
9. Nach dem Reifenwechsel: Radmuttern nachziehen
Nach etwa 50 bis 100 Kilometern Fahrt sollten die Radmuttern nach dem „Reifenwechsel“ (Räderwechsel) noch einmal mit dem Drehmomentschlüssel „nachgezogen“ werden.
Videoanleitung zum Reifen Wechseln: Wie man Räder selbst umsteckt
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