13 Lkw-Fahrer verhindern Suizid auf Autobahn-Brücke
„Das ist etwas, was wir seit vielen Jahren machen, aber es wurde nie wirklich öffentlich“: In den USA bildeten 13 Lkw ein „Sicherheitsnetz“, um einen Mann vom Sprung von einer Autobahnbrücke abzuhalten.
In der Nacht vom 23. auf den 24. April beschloss ein Mann in Detroit, sich das Leben zu nehmen. Er begab sich auf eine Autobahnbrücke auf der Interstate 696. Dass er doch nicht hinunter sprang, ist unter anderem 13 Lkw-Fahrern zu verdanken: Diese reihten sich mit ihren Fahrzeugen nebeneinander unter der Brücke auf, um einen etwaigen Sprung oder Sturz abfangen zu können.
This photo does show the work troopers and local officers do to serve the public. But also in that photo is a man struggling with the decision to take his own life. Please remember help is available through the National Suicide Prevention Lifeline at 1-800-273-8255. pic.twitter.com/RBAlCIXT1o
— MSP Metro Detroit (@mspmetrodet) 24. April 2018
Wie der Nachrichtensender Fox News berichtet, wurden die Trucker von der Michigan State Police zum Ort des Geschehens durchgewunken, nachdem der Straßenabschnitt für den restlichen Verkehr gesperrt worden war. Einer der Trucker postete ein Foto, das die Aktion aus nächster Nähe zeigt, auf Facebook:
Gepostet von Chris Harrison am Dienstag, 24. April 2018
Erfolgreiche Intervention
Die Polizei war telefonisch darüber informiert worden, dass ein Mann auf der Autobahnbrücke im Begriff war, sich das Leben zu nehmen. Mehrere Experten eilten zum Ort des Geschehens, um mit dem Mann über seine Situation zu sprechen. Die Gespräche, die einige Stunden andauern sollten, verliefen letztendlich erfolgreich, und der Mann blieb unverletzt und verließ die Autobahnbrücke zu Fuß und aus freiem Willen. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er nun psychologische bzw. psychiatrische Hilfe erhält.
Kein Einzelfall
Wie der Auto-Blog Jalopnik berichtet, war die Aktion kein Einzelfall – vielmehr ist die Vorgehensweise Standard bei Suizid-Versuchen auf Autobahnbrücken. „Das ist etwas, was wir seit vielen Jahren machen, aber es wurde nie wirklich öffentlich“, erklärte ein Pressesprecher der Michigan State Police im Gespräch mit Jalopnik. Die Lkw bilden eine Art „Sicherheitsnetz“ für die Fälle, in denen die Gespräche mit den Betroffenen nicht erfolgreich verlaufen, oder in denen diese den Halt verlieren und hinunter fallen. „Dann stürzen sie nur wenige Fuß, anstatt 15 bis 20 Fuß auf den Asphalt“, so der Officer. Es komme aber nicht oft vor, dass die komplette Breite des Highways mit Lkw abgedeckt werden kann – meistens seien nur ein bis zwei Fahrzeuge kurzfristig verfügbar, die dann der jeweiligen Situation entsprechend positioniert werden. „Das war eines der wenigen Male, dass die Person so lange [auf der Brücke] war, dass wir die Trucks über die gesamte Länge aufstellen konnten“, erzählt der Polizist. Nachdem die Intervention erfolgreich abgeschlossen werden konnte, bedankte sich die Polizei einzeln bei allen beteiligten Lkw-Fahrern, wie einer von ihnen auf Facebook postete.