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Amerikaner ärgert Zulassungsbehörde mit 300.000 1-Cent-Münzen

Amerikaner ärgert Zulassungsbehörde mit 300.000 1-Cent-Münzen

Um dem Department Of Motor Vehicles einen Denkzettel zu verpassen, bezahlte ein Amerikaner Steuern in der Höhe von 2.987,45 US-Dollar mit fünf Scheibtruhen voller Pennies.

Veröffentlicht am 14.02.2017

Um sich für die Unannehmlichkeiten zu revanchieren, die ihm die Kfz-Zulassungsbehörde bereitet hatte, setzte Nick Stafford eine drastische Maßnahme: Er bezahlte die Steuern für zwei neue Autos in 298.745 1-Cent-Münzen.

Fünf Scheibtruhen voller Münzen

Fünf Scheibtruhen voller Münzen mit einem Gesamtgewicht von 725 Kilogramm karrte der erboste Amerikaner zum Department Of Motor Vehicles (DMV) in Lebanon im US-Bundesstaat Virginia und bezahlte damit die Steuern in der Höhe von insgesamt 2987,45 US-Dollar. Die Angestellten der Behörde mussten die Pennies per Hand abzählen. Auch, wenn die Abwicklung enorm viel Zeit in Anspruch nahm: Die Zahlung wurde akzeptiert.

2.000 Dollar Unkosten

„Ich habe so viele Pennies hier her gebracht, weil ich ein Statement setzen wollte“, so Stafford. „Sie haben mich Zeit gekostet, also wollte ich ihnen diese Gefälligkeit zurückgeben.“ Apropos Zeit: Um der Zulassungsbehörde einen Denkzettel zu verpassen, nahm Stafford einen gewaltigen Aufwand auf sich. Nicht nur musste er die fast 300.000 1-Cent-Münzen von der Bank holen und zum DMV befördern – zudem bezahlte der Amerikaner 11 (!) Personen, die ihm dabei halfen, vor der Übergabe noch die Münzrollen aufzubrechen. Insgesamt kostete die Aktion Stafford nicht nur viel Zeit, sondern auch viel Geld: 2.000 Dollar ließ er sich seinen ungewöhnlichen Racheplan kosten. Zusätzlich zu den Steuern, natürlich.

Eine Telefonnummer als Stein des Anstoßes

Aber worüber genau war Stafford eigentlich so erbost, dass er diesen Aufwand auf sich nahm? Der Herald Courier erläutert die Hintergründe der Wahnsinns-Aktion wie folgt: Im September des vergangenen Jahres wollte Stafford wissen, an welchen der vier in Frage kommenden DMV-Standorte er sich bezüglich der Steuern für die neue Corvette seines Sohnes wenden sollte. Es gestaltete sich aber nahezu unmöglich, die Behörde in der Stadt Lebanon zu kontaktieren. Erst unter Berufung auf den Freedom Of Information Act konnte Stafford die Herausgabe der Telefonnummer erwirken. Nach mehrmaligen Anrufen erhielt der hartnäckige Mann zwar die gewünschten Informationen – die Telefonnummern von neun weiteren DMV-Standorten wurden ihm allerdings verweigert. Also ging Stafford vor Gericht – wo er eine Liste mit den neun Nummern ausgehändigt bekam. Das Verfahren wurde eingestellt.

Prinzip-Sache

Doch Stafford ging es schon längst nicht mehr um die Telefonnummern – sondern ums Prinzip. „Die Nummern sind irrelevant für mich, ich brauche sie nicht“, so Stafford. „Ich habe dem Richter gesagt, dass ich zeigen wollte, dass ich im Recht bin. Ich denke, dass das Rückgrat unserer Republik und unserer Demokratie Transparenz in Regierungsangelegenheiten ist und es schockiert mich, dass viele Menschen nicht über den Freedom Of Information Act Bescheid wissen.“

„Publicity“ für wenig bekanntes Gesetz

Insofern hat Stafford mit der Penny-Übergabe an das DMV sein Ziel zumindest teilweise erreicht: Durch die Medienresonanz wurden zweifellos einige Personen auf das Gesetz aufmerksam. Der Freedom Of Information Act gibt jedem Bürger das Recht, Zugang zu den meisten Dokumenten staatlicher Behörden zu verlangen. Ob es fair war, die armen Angestellten, die die Pennys zählen mussten, für Staffords Unannehmlichkeiten büßen zu lassen, ist eine andere Frage.