Jürgen Skarwan
Racing Rookie 2023 – Finale: Wenn der Hammer fällt …

Racing Rookie 2023: Rain Men

Auftakt zum Racing Rookie 2023. Im größten Zentrum der ÖAMTC-Fahrtechnik ging es besonders rutschig zur Sache.

Zuletzt aktualisiert am 07.08.2023

Selbst wenn man das Thema mit der notwendigen emotionalen Distanz angeht: Es ist wirklich eine Freude, den Bewerb und alles, was damit zusammenhängt, zu beobachten. Da wäre die Location der ersten Vorausscheidung: das ÖAMTC-Fahrtechnikzentrum Teesdorf, genau genommen der Urmeter aller Fahrtechnikzentren. Ein Spielplatz für angewandtes Autofahren in allen Disziplinen, welcher sich auf 300.000 m2 erstreckt. Dann die Fahrzeuge, mit denen dieser bespielt wird.

Racing Rookie 2023: Rain Men
© Bild: Jürgen Skarwan

Wir beginnen klein: die Karts, Geburtsort von jedem, aber auch wirklich jedem Rennfahrer. Dann die Fiestas. Fords Kleinwagen war immer schon für sein flinkes Fahrwerk und sein Potenzial im Motorsport bekannt. Heuer kommen EcoBoost-ST-Line-Modelle zum Einsatz, die mit ihren 155 PS wirklich nicht zu den fadesten in der Kategorie Einstiegsauto gehören. Dann der Focus RS. Einst die ultimative Benchmark unter den Hot Hatches, heute gesuchter Gebrauchter. Hier gibt’s die Gelegenheit, 350 PS aus einem 2,3-Liter-Vierzylinder-Turbo – fein dosiert auf alle vier Räder – live zu erleben. Und dann natürlich die Erfahrung, welche nur den Tagesbesten zuteilwird: ein echter Fiesta ST, aufgebaut nach dem Rallye-Reglement. Sprich: innen nackt, kein unnötiges Fuzerl Dämmmaterial. Stattdessen ein feister Käfig, der dich umspannt, während du mit dem H-Gurt in der Rennschale festgezurrt bist. Hier gibt es kein ABS, kein ESP als Rückversicherung, nur die eigene Fahrzeugbeherrschung sorgt für den Aufstieg oder das Scheitern auf der Schleuderplatte.

Und einen solchen gibt es auch zu gewinnen. Mit der letzten Chance heuer, da Ford den Fiesta leider ersatzlos einstellen wird. Wo wir nun endlich bei den Protagonisten wären. Ein Haufen Rookies, allesamt bis in die Haarspitzen motiviert, hat sich in Teesdorf eingefunden, um sich für das große Finale im August in Melk zu qualifizieren. Die Bedingungen? Perfekt. Ein wunderbarer Frühlingstag, der Sonnenschein ebenso strahlend wie die Gesichter der Rookies. Dort flitzt der Focus über den Handlingparcours, gleich nebenan rutschen die Fiestas über den Gleitbelag – dazwischen funken die Instruktoren der ÖAMTC-Fahrtechnik den Rookies wichtige Tipps ins Auto. Besonders spannend wurde es auf der Kartbahn, als sich ein kurzer, heftiger Regenguss über Teesdorf entlud: Die bereitgestellten Regenanzüge sind genau genommen wertlos. Wer jemals im Regen Kart gefahren ist, weiß, dass man lediglich die Wahl zwischen schweißgebadet (mit Anzug) oder regennass (ohne) hat. Jedenfalls ist es gleichermaßen lustig wie herausfordernd.

Racing Rookie 2023: Rain Men
© Bild: Jürgen Skarwan

Der theoretische Begriff „Regenlinie“ wurde gleich in die Praxis umgesetzt. Wer sich nicht dran hielt, verabschiedete sich mit einer wunderbaren Pirouette ins Off . Bedenken, dass die Regengruppe nun jenen gegenüber, die im Trockenen ihre relevanten Rundenzeiten abliefern konnten, im Nachteil wäre, schmetterten die Cracks der Fahrtechnik sofort ab: Durch ihr routiniertes Auswahlverfahren kamen tatsächlich nur die acht besten in den Genuss des Rallye-Fiestas.

Und nun lieferten die Rookies einen Krimi ab: Philip Pyka meisterte die Schleuderplatte mit 56 und 59 km/h fehlerfrei und sicherte sich so mit 115 Punkten den Tagessieg. Philipp Jatzko tat es ihm ähnlich und setzte sich mit nur fünf Punkten Rückstand auf den zweiten Rang, er steigt ebenfalls ins Finale auf. Zum Thema Krimi nur so viel: David Tanzler fehlte nur ein einziger (!) Punkt auf Jatzko, auch er sollte sich für den 12. August nichts vornehmen. Gut möglich, dass er per Wildcard ins Finale befördert wird.

Racing Rookie 2023: Rain Men
© Bild: Jürgen Skarwan

Die ersten Finalisten

Philipp Jatzko

Racing Rookie 2023: Rain Men
© Bild: Jürgen Skarwan

Wir wissen nicht, ob Philipp in seiner Funktion als Rettungsfahrer bei den Johannitern einen ebenso heißen Reifen wie im Finalbewerb fährt, finden es aber ungemein beruhigend, dass er gewiss weiß, was die richtige Linie ist. Der 20-jährige Wiener trainiert im Sommer mit dem Schaltkart in der Speedworld und im Winter als Skilehrer. Er ist zum zweiten Mal beim Racing Rookie dabei.

Philip Pyka

Racing Rookie 2023: Rain Men
© Bild: Jürgen Skarwan

Sichtlich überrascht war Philip bei der Verlesung der Ergebnisse. Der 18-jährige Zivildiener ist ebenfalls zum zweiten Mal beim Racing Rookie dabei und durchaus ein bissl vorbelastet, was Motorsport angeht, war er doch früher öfters in den Sommerferien bei Kartcamps in der Speedworld in Pachfurth. „Darf ich dem Michael Fiedler liebe Grüße ausrichten? Das war mein Karttrainer!“ – dem kommen wir hiermit gerne nach.

Alle Infos zum Racing Rookie 2023

Der Racing Rookie 2023 steht in den Startlöchern. Pro Qualifikationstermin werden 96 Startplätze vergeben. Sie finden in den ÖAMTC Fahrtechnikzentren Teesdorf (29. April und 8. Juni), Melk (1. Juli) sowie Saalfelden (29. Juli) statt. 24 Rookies erhalten die Chance, im großen Finale am 12. August in Melk anzutreten.

Der Hauptpreis ist heiß: Zu gewinnen gibt es einen rennfertig umgebauten Ford Fiesta ST samt individuellem Startpaket (exklusives Fahrercoaching, AMF-Fahrerlizenz, Ausrüstung). Gewinnen kann natürlich nur, wer sich rechtzeitig anmeldet. Alle detaillierten Informationen rund um den Ablauf und die Termine, die genauen Teilnahmebedingungen sowie natürlich das Anmeldeformular findest du online unter www.racingrookie.at

Alle Termine

  • Samstag, 29. April/Teesdorf (NÖ)
  • Donnerstag, 8. Juni/Teesdorf (NÖ)
  • Samstag, 1. Juli/Melk (NÖ)
  • Samstag, 29. Juli/Saalfelden (S)
  • Finale (Achtung, verschoben): Dienstag, 15. August/Melk (NÖ)

Anmeldung für die Geburtsjahrgänge 2002–2006 unter: www.racingrookie.at
Anmeldegebühr: € 36,–
Kein Führerschein erforderlich

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