Racing Rookie 2022 (Teesdorf I): Endlich wieder angasen!
Auftakt zum Racing Rookie 2022. Wir haben das Fahrtechnik-Zentrum Teesdorf gerockt.
Samstag, 9. Juli, ein Stück südlich von Wien. Perfektes Racingwetter. Es drohen zwar die Regenwolken von oben, doch der Wettergott ist gnädig und bläst sie alle vorbei, auch von sengender Hitze keine Spur. Dafür sind 137 Bewerberinnen und Bewerber heiß. Es geht um den Titel des Racing Rookie 2022 – und die Qualifikation für das große Finale in Melk, wo es einen rennfertigen Ford Fiesta ST abzuholen gibt, samt zugehörigem Aufbautraining der Fahrtechnik-Cracks vom ÖAMTC.
Rege Betriebsamkeit auf den einzelnen Stationen
Zum Gewöhnen ein paar Runden mit dem brandneuen, soeben frisch gelifteten Ford Fiesta ST-Line mit gar nicht faden 150 PS. Der ist von Haus aus längs- und querdynamisch nicht fad. Lustig wird es, wenn noch die dritte Dimension ins Spiel kommt: Man glaubt ja gar nicht, welche Bewegung die künstlich errichteten Hügel in ein Auto bringen können. Vor allem, wenn dahinter der rutschige Gleitbelag lauert. Gleich daneben – und doch mit genügend Sicherheitsabstand – der Zeitslalom, wo es gleich 350 PS des Focus RS zu bändigen galt. Für viele das Highlight des Tages – aber auch Ort des Zweifelns, zählte doch die erfahrene Zeit für den Bewerb.
Daneben flogen die Fiestas über die Schleuderplatte – wohl dem, der sich dort das Gefühl für die Geschwindigkeit aneignete, was im Tagesfinale hilfreich sein sollte. Beste Stimmung gab es auch auf der Kartbahn, wo man recht schnell erkannte, wer es ernst meinte.
Die Finalisten
Vier junge Männer blieben souverän – wir gratulieren und freuen uns auf ein Wiedersehen am 13. August in Melk. Wir stellen vor:
Sebastian Weghofer
Sebastian Weghofer gelang gleich bei seinem ersten Antritt der Aufstieg ins Finale. Die besten Voraussetzungen nimmt er ja schon mit: In seinen Adern fließt blaues Blut, prügelt er doch einen zum Driftauto umgewidmeten Ford Sierra öfters in Greinbach oder Melk um den Kurs. Und sollte er einmal wo einschlagen, weiß sich der sympathische, 21-jährige Karosseriebautechniker gleich selbst zu helfen.
Andre Lang
Andre Lang war zum zweiten Mal dabei und hat – weil es ihm beim ersten Mal so getaugt hat, gleich ein paar Freunde mitgenommen, die er zuerst auf der Kartbahn biegen musste. Das macht er auch privat sehr gerne, wenn er nicht gerade am Sim-Racing-Sessel hockt. Fein: Nach der Ergebnisbekanntgabe wurde der Freundeskreis zum Fanclub, so sieht wahre Kollegialität aus.
Leo Pichler
Leo Pichler darf als Routinier unter den Racing Rookies gelten, ist er doch heuer zum vierten Mal dabei. Ganze 28 Tausendstelsekunden haben ihm letztes Jahr zum Einzug ins Superfinale gefehlt, da braucht man auch ein starkes Nervenkostüm. In der Zwischenzeit hat er Motorsporterfahrung in der deutschen ADAC GT4-Meisterschaft gesammelt. Das Arbeitsgerät? Ein gewiss nicht langweiliger Porsche Cayman.
Marc Göring
Marc Göring begann auf die Frage nach dem Privatauto zu schmunzeln: „Ein Skoda Fabia, Baujahr 2000, stolze 60 PS, da geht was weiter.“ Nach einer Pause offenbart er: „Naja, über meinen Paten bin ich zu einem 996er-Elfer gekommen. Der macht schon mehr Spaß!“. Der Wiener hat gerade die Elektrotechnik-HTL absolviert und wird ab Herbst studieren. Motorsporterfahrung bringt er keine mit, übt dafür fleißig in Kottingbrunn und in der Monza-Halle das Kartfahren.