Der neue Audi A1: Nennt ihn nicht Kleinwagen

Audi zeigt den neuen A1. Der Premium-Kleinwagen musste technisch aufholen und hat das auch getan. Notiz am Rande: einen Dieselmotor gibt es vorerst nicht.

Zuletzt aktualisiert am 08.09.2020

Hektisch ging es bei Audi zu, während der letzten Tage. Erst die Stadler-Verhaftung und dann gelangten die ersten Bilder des neuen Audi A1 verfrüht an die Öffentlichkeit. Ironie am Rande: der neue Audi A1 kommt (erst einmal) ohne Dieselmotor aus.

Audi A1 neu
© Bild: Audi

Der neue Audi A1

Völlig klar ist, dass der (gerade so noch) aktuelle Audi A1 etwas angestaubt ist. Das Modell ist schließlich seit 2010 auf dem Markt und gerade in Sachen Innenraum hat sich in diesen acht Jahren viel getan. Vernetzt muss es zugehen, Displays müssen verbaut sein und die Cloud muss immer über einem schweben. Vor allem in der Klasse der Kleinwagen – schließlich wird hier ein deutlich jüngeres Publikum angesprochen. Der neue Audi A1 musste also aufholen und hat das, wie es die ersten Informationen und Bilder vermitteln, scheinbar auch getan.

Aber was heißt schon „Kleinwagen“? Der Audi A1 ist seit seiner Einführung ein Nische für sich selbst. Die neue Generation wuchs um beinahe sechs Zentimeter auf jetzt 4,03 Meter in der Länge. Die Breite blieb gleich, dafür baut er mit 1,41 Meter etwas flacher. Mit diesen Dimensionen steht der Audi A1 eigentlich in der Mitte des Segments. Der Renault Clio ist etwas länger. Der Peugeot 208 etwas kürzer. Mazda 2 und Kia Rio sind etwas länger, der Opel Corsa kürzer.

Audi A1 neu
© Bild: Audi

Die Konkurrenz des Audi A1

Aber: diese Konkurrenten haben sich auch nicht als Premium-Kleinwagen positioniert und sind deswegen – zumindest auf vergleichbarem Leistungsniveau – etwas günstiger. Die klassische Audi-Konkurrenz (BMW und Mercedes) ist in diesem Segment schließlich nicht vertreten und so hat eigentlich nur der VW Polo noch ein Bein in dieser Nische.

Und weil sich das Premium-Feeling eben über die Technik in ein Auto schleicht, hat der Audi A1 in dieser Hinsicht die meisten vorzeigbaren Neuerungen. Das zentrale Bedienelement ist ein 10,25-Zoll-Display, dessen Bedienung eng mit einem Multifunktionslenkrad verbunden ist. Das ist deswegen erwähnenswert, weil beide Gadgets serienmäßig sind.

Audi A1 neu
© Bild: Audi

Genauso wie das volldigitale Kombiinstrument. Das kann gegen Aufpreis zum Audi virtual cockpit ge-upgradet werden – dann beherrscht das Display unter anderem animierte Navigationskarten und Grafiken einiger Fahrerassistenzsysteme.

Nulleinseinsnulleinseinseins

Befehle können per Spracheingabe oder über den Touchscreen gegeben werden. Die Routenberechnung erfolgt entweder offline, dann als simple Von-A-nach-B-Berechnung oder aber online „in der Cloud“, wie Audi es ausdrückt. Dann handelt es sich um eine „Hybrid-Routenführung“, die auch die aktuelle Verkehrslage berücksichtigt. Quasi obligat, aber gerade in dieser Klasse erwähnenswert: Satellitenkartenansicht und 3D-Stadtmodelle für eine möglichst genaue Kartendarstellung.

Audi A1 neu
© Bild: Audi

Bereits vorinstalliert ist das Audi Smartphone Interface. Es integriert iOS- und Android-Smartphones per Apple CarPlay beziehungsweise Android Auto. Neben der kabellosen Verbindung gibt es zwei USB-Schnittstellen (1x USB-A, 1x USB-C mit Ladestromerhöhung). Abgelegt werden kann das Smartphone in der „Audi phone box“, die soll den Empfang verbessern und das Gerät induktiv laden.

Alles muss rein

In Sachen Assistenzsystem hat der neue Audi A1 zu den aktuellen Modellen aufgeholt. Soll heißen: Spurverlassungswarnung und Geschwindigkeitsbegrenzer gibt es serienmäßig. Gegen Aufpreis sind ein adaptiver Tempomat und ein Notbremsassistent, der selbstständig kritische Situationen erkennt (querende Radfahrer, Fußgänger im Nebel…) und, mal abgesehen von Warntönen, auch Schutzmaßnahmen einleitet (Gurt straffen, Fenster schließen…).

Audi A1 neu
© Bild: Audi

Angeboten werden all diese Funktionen in einem Innenraum, der angeblich spürbar größer geworden ist. Zumindest beim Kofferraumvolumen belegt Audi das mit Zahlen. 65 Liter mehr sind, was in Summe auf 335 Liter hinaus läuft. Ist die Rücksitzbank umgeklappt werden daraus 1.090 Liter.

Motoren im neuen Audi A1

Motorenseitig verzichtet Audi zunächst einmal auf Dieselaggregate. Zur Auswahl stehen vier Benziner, die zwischen 95 und 200 PS leisten. Alle Motoren kommen mit einer manuellen Sechsgangschaltung. Gegen Aufpreis ist die bekannte Siebengang S-Tronic zu haben. Einzige Ausnahme ist der 200-PS-Vierzylinder, der serienmäßig mit einer Sechsgang-S-Tronic ausgeliefert wird:

  • Audi A1 25 TFSI: 1,0-Liter-Dreizylinder, 95 PS (70 kW)
  • Audi A1 30 TFSI: 1,0-Liter-Dreizylinder, 115 PS (85 kW)
  • Audi A1 35 TFSI: 1,5-Liter-Vierzylinder, 150 PS (110 kW)
  • Audi A1 40 TFSI: 2,0-Liter-Vierzylinder, 200 PS (147 kW)

Zu den Preisen macht Audi noch keine Angaben. Der aktuelle Audi A1 startet bei rund 19.000 Euro.

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© Bild: Audi

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