Schumachers Unfall: Pressekonferenz vom 31. Dezember, 11 Uhr

Schumachers Unfall: Pressekonferenz vom 31. Dezember, 11 Uhr

Siebenfacher Formel-1-Weltmeister noch nicht außer Lebensgefahr – Ärzte: „Situation unter besserer Kontrolle“

Zuletzt aktualisiert am 31.12.2013

Schumacher weiterhin in kritischer Verfassung

Michael Schumachers Gesundheitszustand hat sich leicht verbessert. Dennoch befindet sich der 44-Jährige weiterhin in einer kritischen Verfassung. Nach einer erneuten Kopfoperation ist die Gesamtsituation aber zumindest „etwas besser unter Kontrolle“, wie die Ärzte im Klinikum Grenoble am Dienstagvormittag mitteilten.

2. Operation gestern um 22:00: Hämatom im Gehirn entfernt

Schumacher ist aber auch nach dem rund zweistündigen Eingriff, bei dem ein Hämatom im Gehirn entfernt wurde, nicht außer Lebensgefahr. Er befindet sich weiterhin im künstlichen Koma. Man könne aber von einer Stabilisierung des Gesamtzustandes sprechen, erklärten die Ärzte bei einer Pressekonferenz.

Pressekonferenz um 11:00, am 31.12.2013
Pressekonferenz um 11:00, am 31.12.2013

Jean-Francois Payen: „Die kommenden Stunden sind von entscheidender Bedeutung“

„Die Situation ist jetzt unter besserer Kontrolle als gestern, wir können aber nicht sagen, dass er außer Gefahr ist“, betonte der Chef der Anästhesie-Abteilung, Jean-Francois Payen. „Wir haben mehr Zeit gewonnen. Die kommenden Stunden sind aber von entscheidender Bedeutung“, bekräftigte der Mediziner. „Wir arbeiten uns Stunde für Stunde voran.“ Es gebe Phasen der Stabilität, dann aber auch wieder Veränderungen.

Schumacher hat immer noch weit verbreitete Blutgerinnsel im Gehirn

Es sei wirklich nicht der Zeitpunkt, um Vorhersagen zu treffen. Die anderen Hämatome seien unter anderem schwer zugänglicher als das, welches bei der zweiten Operation entfernt wurde.

Der Innendruck in Schumachers Schädel konnte durch den Eingriff gegen 22.00 Uhr am Montagabend aber gemindert werden. Dass Schumachers Zustand sich so entwickelt hatte, dass die Operation möglich wurde, hatte die Ärzte nach eigener Aussage selbst überrascht. Es hatte ein Überdruck im Schädel vorgelegen, der größte Besorgnis ausgelöst hatte, erklärte Payen.

„Wir müssen realistisch sein“

Ein Scan habe aber gezeigt, dass ein Eingriff möglich sei. Nach Absprache mit den behandelnden Ärzten und der Familie von Schumacher – neben Frau Corinna mit den beiden Kindern sind auch Bruder Ralf und Vater Rolf vor Ort – nahmen die Mediziner diesen umgehend vor. Dabei wurde ein Bluterguss in der linken Hirnseite entfernt.

„Wir müssen realistisch sein. Die ganze Familie ist sich im Klaren darüber, dass die Situation kritisch ist“, betonte Professor Gerard Saillant, der als Freund mit nach Grenoble gereist ist. Er kennt Schumacher seit vielen Jahren und behandelte den siebenfachen Weltmeister nach dessen schwerem Rennunfall 1999 in Silverstone.

Schumacher war unmittelbar nach dem Unfall ansprechbar, aber verwirrt.

Er wurde letztlich in die renommierte Traumatologische Abteilung des Universitätskrankenhauses von Grenoble gebracht. Weil sich der Zustand des Kerpeners verschlechtert hatte, wurde Schumacher dort umgehend notoperiert. Wie dramatisch die Situation vor allem am Montag noch war, wurde bei der Pressekonferenz am Dienstag deutlich. „Wir sind etwas weniger besorgt als gestern“, meinte Saillant. „Wir wollen diese Schlacht gewinnen.“

++ 31.12.2013, 15:13 ++ Inzwischen erste Details zum Unfallhergang

Michael Schumacher hat unmittelbar vor seinem schweren Skiunfall einem auf der Piste gestürzten Freund geholfen. Anschließend sei Schumacher in den Tiefschneebereich zwischen zwei Pisten gefahren, berichtete seine Managerin Sabine Kehm am Dienstag in Grenoble unter Hinweis auf Schilderungen von Begleitern.

Dort sei der 44-Jährige beim Ansatz zu einer Kurve gegen eine Felsen gefahren und in die Luft geschleudert worden. Kopfüber sei er dann auf einen Felsen gestürzt, sagte Kehm vor Journalisten.

Damit wurden erstmals Details des Unfalls bekannt, der sich am Sonntagvormittag in Meribel ereignet hatte. Schumacher war demzufolge nicht mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs. Dennoch schlug sein Kopf offensichtlich heftig auf. Medienberichten zufolge zersprang dabei sein Helm. Eine Bestätigung dafür gab es in Grenoble aber nicht.

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