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Aktuelle Spritpreise in Österreich [Infos + Entwicklung]
Wie viel kosten Benzin und Diesel an den Tankstellen? Aktuelle Informationen und Wissenswertes rund ums Thema Spritpreise in Österreich gibt’s hier im Überblick.
Aktuell liegen die Spritpreise in Österreich wieder deutlich unter dem EU-Schnitt. Zudem ist Diesel hierzulande wieder billiger als Benzin.
Wissenswertes zu den aktuellen Spritpreisen in Österreich, deren Entwicklung sowie Hintergrundinformationen zu diesem Thema haben wir hier für euch zusammengefasst.
Aktuelle Spritpreise
Am 24. April 2023 betrugen die durchschnittlichen Spritpreise an Tankstellen in Österreich:
- 1,603 Euro je Liter Eurosuper 95
- 1,568 Euro je Liter Diesel
Damit ist Diesel aktuell um 3,5 Cent je Liter teurer als Benzin.
Quelle: FVMI – Fachverband der Mineralölindustrie
» Tagesaktuelle Spritpreise auf einen Klick: Die billigsten Tankstellen in eurer Nähe findet ihr mit unserem Spritpreisrechner.
Spritpreise im Wochen- und Jahresvergleich
Im Wochenvergleich bedeuten die aktuellen Spritpreise
- einen Rückgang um 0,4% (Eurosuper 95) – am 17. April kostete ein Liter im Schnitt noch 1,616 Euro/Liter.
- einen Rückgang um 1,6% (Diesel) – am 17. April kostete ein Liter durchschnittlich 1,580 Euro/Liter.
Im Jahresvergleich zeigt sich mittlerweile ein anderes Bild als noch vor einigen Wochen: Benzin und Diesel sind aktuell deutlich billiger als vor 12 Monaten. Das liegt daran, dass sich der russische Überfall auf die Ukraine als Ausschlaggeber für den rasanten Anstieg der Spritpreise bereits gejährt hat.
- Benzin war vor einem Jahr um 11,6 Cent teurer als jetzt: Der Preis für Eurosuper 95 hatte am 25. April 2022 laut BMK-Aufzeichnungen bei 1,719 Euro je Liter gelegen.
- Diesel hatte am 25. April 2022 1,832 Euro je Liter gekostet. Das sind 26,4 Cent mehr als aktuell.
++ Warum sind bzw. waren die Spritpreise so hoch? Die Bundeswettbewerbsbehörde hat den österreichischen Treibstoffmarkt vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Spritpreise untersucht – was dabei herausgekommen ist, erfahrt ihr hier. Auch die Spritpreis-Kommission hat ihre Untersuchung mittlerweile abgeschlossen. ++
Zusammensetzung der Spritpreise
Die Spritpreise an den Tankstellen beinhalten neben dem Produktpreis auch einen Gewinnaufschlag, den CO2-Preis (siehe unten) und zwei Steuern: Die Mehrwertsteuer (MwSt) und die Mineralölsteuer (MöSt).
Die Mineralölsteuer beträgt in Österreich 39,7 Cent je Liter Diesel und 48,2 Cent je Liter Benzin. Damit ist die MöSt auf Diesel je Liter um 8,5 Cent niedriger als auf Benzin – hier spricht man vom so genannten „Dieselprivileg“. Trotzdem ist Diesel aktuell teurer als Benzin.
Die gesamte Steuerlast beträgt Angaben des ÖAMTC zufolge aktuell insgesamt rund 46 Prozent des Bruttopreises bei Diesel (ausgehend von einem Preis von 1,657 Euro/Liter) und 52 Prozent des Bruttopreises bei Benzin (ausgehend von einem Preis von 1,594 Euro/Liter).
» Weitere Informationen zur Mineralölsteuer in Österreich findet ihr hier.
Weiterer Anstieg der Spritpreise durch CO2-Preis („CO2-Steuer“)
Mit Oktober 2022 wurde in Österreich auch ein CO2-Preis eingeführt, der sich ebenfalls an den Zapfsäulen bemerkbar macht. Um die Mehrkosten auszugleichen, gibt es den Klimabonus.
Mit Jänner 2023 stieg der Preis (umgangssprachlich auch „CO2-Steuer“ genannt), was einen weiteren – wenn auch nur sehr geringen – Anstieg der Spritpreise zur Folge hatte.
» Die wichtigsten Informationen rund um die CO2-Bepreisung in Österreich haben wir hier für euch zusammengefasst.
Maßnahmen zur finanziellen Entlastung
Autofahrer:innen kommen die hohen Spritpreise teuer zu stehen. Einige von der Regierung gesetzte Maßnahmen sollen die finanzielle Mehrbelastung für Menschen, die auf das Auto angewiesen sind, abfedern.
Erhöhung des Pendlerpauschales
Zur Abfederung der hohen Treibstoffpreise wurden Pendlerpauschale und Pendlereuro vorübergehend erhöht. Konkret umfasst diese Entlastungsmaßnahme
- die Erhöhung des Pendlerpauschales um 50 Prozent von Mai 2022 bis Juni 2023 und
- die Vervierfachung des Pendlereuros von Mai 2022 bis Juni 2023.
» Alle Informationen zum Pendlerpauschale & Pendlereuro 2022 findet ihr hier im Überblick.
Klimabonus
Durch die CO2-Bepreisung, die im Oktober 2022 eingeführt wurde, stiegen unter anderem auch die Spritpreise. Mit dem CO2-Preis wurde daher auch der Klimabonus eingeführt.
Mit jedem Anstieg des CO2-Preises – der letzte erfolgte am 1. Jänner 2023 – soll auch der Klimabonus erhöht werden. Im Herbst 2023 wird er das nächste Mal ausbezahlt. Die genaue Höhe muss aber erst festgelegt werden.
» Weitere Informationen zum Klimabonus haben wir hier für euch zusammengefasst.
Rekord-Spritpreise in Österreich
Spritpreis-Entwicklung 2022
Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 wurden in Österreich immer wieder neue Rekord-Spritpreise verzeichnet. Im Juni 2022 gipfelten diese in einem durchschnittlichen Superbenzin-Preis von 2,049 Euro je Liter bzw. Dieselpreis von 2,017 je Liter.
Im Juli-Schnitt zahlte man 2,028 Euro je Liter Eurosuper und 2,031 Euro je Liter Diesel. Diesel war im Juli 2022 damit noch teurer als im vorherigen Rekordmonat Juni.
Im August lagen die Spritpreise in Österreich wieder deutlich niedriger. Eurosuper 95 kostete durchschnittlich 1,771 Euro je Liter. Für Benzin wurden im Schnitt 1,832 Euro je Liter fällig. Im September zogen die Spritpreise hingegen wieder an.
Am 1. Oktober wurde der CO2-Preis in Österreich eingeführt, was die Treibstoffpreise noch weiter steigen ließ. Auch die Differenz zwischen Diesel- und Benzinpreis war so hoch wie nie und lag zwischenzeitlich bei etwa 30 Cent je Liter.
Im November sind die Spritpreise wieder deutlich gesunken, der Rückgang betrug bei Diesel sogar 13 Cent je Liter. Im November-Schnitt lag der Dieselpreis bei 1,905 Euro, der Benzinpreis bei 1,678 Euro.
Auch im Dezember sind die Spritpreise in Österreich deutlich zurückgegangen. Die letzte FVMI-Erhebung des Jahres 2022 wies einen Benzinpreis von 1,454 Euro je Liter und einen Benzinpreis von 1,654 Euro je Liter aus.
Spritpreis-Entwicklung 2023
Zum Jahresbeginn 2023 stiegen die Spritpreise an Österreichs Tankstellen wieder spürbar an. Das Plus von Anfang bis Ende Jänner betrug bei Superbenzin rund 15 Cent, bei Diesel rund 10 Cent. Der durchschnittliche Dieselpreis lag im Jänner 2023 bei 1,760 Euro je Liter (+7,4 Cent gegenüber dem Vormonat), der durchschnittliche Benzinpreis bei 1,584 Euro je Liter (+9,8 Cent).
Im Februar 2023 wurde Diesel deutlich billiger: Im Monatsschnitt kostete der Liter 1,681 Euro, also um 7,9 Cent weniger als im Vormonat. Der durchschnittliche Preis für Benzin blieb mit 1,584 Euro je Liter hingegen genau gleich wie im Jänner.
Bundeswettbewerbsbehörde untersuchte Treibstoffmarkt
Ein Grund für die hohen Spritpreise sind die gestiegenen Rohölpreise vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine. Allerdings schossen die Preise an den Tankstellen seit Februar 2022 stärker in die Höhe, als nur durch den Ölpreis erklärbar wäre.
Deshalb führte die Bundeswettbewerbsbehörde eine Untersuchung im österreichischen Kraftstoffmarkt durch: Geklärt werden sollte, „ob neben anderen aktuellen Entwicklungen auch fehlender oder beschränkter Wettbewerb Ursache der derzeitigen Preise sind“, hieß es bei der Bekanntgabe der Untersuchung im März 2022 in in einer Aussendung. „Wir werden uns ganz genau anschauen, ob es hier zu verbotenen Preisabsprachen oder Kartellbildungen gekommen ist“, sagte Justizministerin Alma Zadić damals. Oder, wie Vizekanzler Werner Kogler es auf Twitter formulierte: Es müsse „geklärt werden, ob sich Öl-Konzerne eine goldene Nase durch den Krieg verdienen.“
Die Ergebnisse der BWB-Untersuchung 2022
Am 7. Juli 2022 hat die BWB schließlich die Ergebnisse ihrer Branchenuntersuchung im österreichischen Kraftstoffmarkt im Zeitraum Jänner bis Mitte Juni präsentiert, Ende August liegt nun der Abschlussbericht vor. Das Ergebnis: Die Behörde hat keine unmittelbaren Hinweise auf Kartellierung oder Marktmachtmissbrauch festgestellt. zwischen Tankstellen nicht die Ursache für die gestiegenen Preise ist. Der überwiegende Anteil der Preisanstiege an den Tankstellen sei auf gestiegene internationalen Preisnotierungen zurückzuführen. „Gleichzeitig finden sich allerdings seit Beginn des Krieges in der Ukraine auch deutlich höhere Gewinnmargen bei den Raffinerien der Mineralölkonzerne, sowie im März höhere Bruttomargen bei Tankstellen“, heißt es im Abschlussbericht. Bei der Bruttoraffinierungsmarge handelt es sich um die Grundlage der Raffineriegewinne, wobei noch andere moderat angestiegene Kosten abgezogen werden, wie die BWB erklärt.
Die BWB spricht von einer „Entkoppelung“ der Spritpreise von den Rohölpreisen – das heißt, dass der Anstieg der Spritpreise nicht nur auf den Anstieg der Rohölpreise zurückgeführt werden kann. In der ersten Junihälfte war der Dieselpreis um rund 36 Cent pro Liter, der Benzinpreis um rund 41 Cent pro Liter gegenüber der Zeit vor dem Beginn des Ukraine-Krieges gestiegen. Die Rohölpreise seien in diesem Zeitraum hingegen nur um rund 22 Cent pro Liter gestiegen.
Die BWB führte bei der Präsentation der Untersuchungsergebnisse im Juli folgendes Beispiel an, das die Auswirkungen auf die Konsument:innen veranschaulicht: Der Anstieg der Rohölpreise habe – Stand erste Junihälfte im Vergleich zur Zeit vor Kriegsbeginn – zu einem Preisanstieg von 11 Euro netto bei einer 50-Liter-Tankfüllung geführt. Dazu kämen aufgrund der Steigerung der Bruttomargen noch 9,50 Euro bei einer Tankfüllung Diesel und 10,50 Euro bei einer Tankfüllung Benzin. Auch die Mehrwertsteuer müsse noch hinzugerechnet werden.
Konkrete Konsequenzen ergaben sich nicht, da keine „gerichtsfesten Hinweise auf Kartellierung oder Marktmachtmissbrauch“ festgestellt wurden.
Spritpreis-Kommission
Auf Antrag der Arbeiterkammer nahm Ende September 2022 eine neue Preiskommission die Arbeit auf: Sie sollte untersuchen, ob die hohen Spritpreise gerechtfertigt sind bzw. waren. Sollte das nicht der Fall sein, könnten Höchstpreise festgesetzt werden. Im Rahmen der Untersuchung wurden laut Wirtschaftsministerium aber keine von der internationalen Entwicklung abweichenden Preiserhöhungen festgestellt, die Preiseingriffe rechtfertigen würden. Das Verfahren wird nun eingestellt. Die Arbeiterkammer hält das allerdings für nicht nachvollziehbar und fordert eine Nachschärfung beim dieser Entscheidung zugrunde liegenden Preisgesetz.
Weitere Informationen zur Spritpreis-Kommission in Österreich gibt’s hier.
Spritpreise im Ländervergleich
Österreichs Nachbarländer
In Österreichs Nachbarländern variieren die Spritpreise stark. Einige Beispiele:
- In Deutschland ist Diesel derzeit wieder billiger als Benzin. Aktuell liegen die Spritpreise bei unseren Nachbarn (Stand: 25. April) bei 1,789 Euro je Liter Super E10 sowie 1,639 Euro je Liter Diesel.
- In Ungarn wurde bereits im November 2021 ein Spritpreisdeckel eingeführt, hier kostet der Liter Treibstoff maximal 480 Forint. Das sind umgerechnet rund 1,23 Euro. Seit 27. Mai 2022 gilt der günstige Preis aber nur mehr für Einheimische – Ausländer:innen müssen den höheren Marktpreis zahlen, der etwa 40 Prozent darüber liegt.
EU-Vergleich
Die österreichischen Spritpreise liegen aktuell unter dem EU-Durchschnitt. Die Spritpreise (Österreich) im EU-Vergleich:
- Mit einem Benzinpreis (Eurosuper 95) von 1,616 Euro je Liter am 17. April lag Österreich an 17. Stelle – das heißt, dass in 16 EU-Ländern mehr für Benzin bezahlt werden musste.
- Der EU-Durchschnittspreis für Benzin lag bei 1,770 Euro je Liter.
- Mit einem Dieselpreis von 1,580 Euro je Liter am 17. April lag Österreich an 10. Stelle – das heißt, dass an diesem Stichtag in 9 EU-Ländern mehr für Diesel bezahlt werden musste.
- Damit lag der österreichische Dieselpreis unter dem EU-Durchschnittspreis von 1,646 Euro je Liter.
Quelle: FVMI – Fachverband der Mineralölindustrie. Alle Angaben ohne Gewähr!