Verkehrspolizei-Bilanz 2023
Geschwindigkeitsüberschreitungen, Alkohol und Drogen am Steuer, mangelnde Kindersicherung: Die Bilanz der Verkehrspolizei im Jahr 2023.
Im Vorjahr wurden in Österreich mehr als sechs Millionen Geschwindigkeitsübertretungen geahndet – ein neuer Höchstwert, wie das Bundesministerium für Inneres mitteilte. Zudem sank die Zahl der Anzeigen wegen Alkohol am Steuer, obwohl mehr diesbezügliche Kontrollen durchgeführt wurden. Dafür wurden 2023 deutlich mehr Drogen-Lenker:innen erwischt als im Jahr davor. Ebenfalls stark zugenommen haben Verstöße gegen die Gurtpflicht und Vormerkungen wegen mangelnder Kindersicherung.
Neuer Raser-Rekord
2023 wurden in Österreich 6.160.271 Geschwindigkeitsüberschreitungen angezeigt bzw. als Organstrafverfügungen geahndet – ein Anstieg um 0,6 Prozent gegenüber 2022 und mehr als je zuvor.
Der überwiegenden Großteil dieser Geschwindigkeitsüberschreitungen (5,3 Millionen) wurde mit Radargeräten festgestellt. In 580.000 Fällen kamen Lasermessgeräte zum Einsatz, 270.000 Raser:innen wurden von Zivilstreifen, Section-Control-Anlagen oder durch andere Überwachungsarten erwischt.
Seit 1. März 2024 können Raser-Autos in extremen Fällen beschlagnahmt und ggf. auch versteigert werden. Alle Informationen dazu gibt’s hier im Überblick.
Alkohol und Drogen am Steuer
2023 wurden um 7,2% mehr Alkoholkontrollen im Straßenverkehr durchgeführt als 2022, trotzdem ging die Zahl der Anzeigen wegen Alkohol am Steuer um 6,7 Prozent auf 30.683 zurück.
Gleichzeitig wurden 8.676 Fahrzeuglenker:innen wegen Drogen am Steuer angezeigt, das waren um 15,7 Prozent mehr als im Jahr davor. Der Anstieg in diesem Bereich ist aber nicht (nur) auf vermehrten Drogenkonsum vor der Autofahrt zurückzuführen: Auch die verbesserte Ausbildung von Exekutivbediensteten für den Einsatz der in einem Pilotprojekt erprobten Speichelvortestgeräte zur Erkennung von potenziellen Drogenlenkern sowie der operative Einsatz von Amtsärzt:innen bei Schwerpunktaktionen im Straßenverkehr habe eine Rolle gespielt, so das BMI.
Sicherheitsabstand
Wegen zu geringem Sicherheitsabstand wurde die Verkehrspolizei im Jahr 2023 111.087 Mal tätig, das entspricht einem Rückgang um 8,9 Prozent gegenüber 2022. Wie groß der Sicherheitsabstand sein muss und wie man diesen während der Fahrt einfach überprüfen kann, erfahrt ihr hier.
Gurtpflicht
2023 wurden 101.089 Verstöße gegen die Gurtpflicht registriert, das sind um 14,4 Prozent mehr als 2022. Was genau die Gurtpflicht besagt, welche Ausnahmen es gibt und wie effektiv sie ist, könnt ihr hier im Detail nachlesen.
Kindersichererung
Wegen mangelnder Kindersicherung kam es 2023 zu 7.979 Anzeigen, die auch eine Vormerkung im Vormerksystem zur Folge haben. Das ist ein Anstieg um 13,8 Prozent gegenüber 2022. Was man bei der Kindersicherung im Auto unbedingt beachten muss, haben wir hier für euch zusammengefasst – so entgeht ihr nicht nur einer empfindlichen Strafe, sondern schützt auch die kleinsten Passagiere optimal.