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Section Control (Abschnittskontrolle) in Österreich

Section Control (Abschnittskontrolle) in Österreich

Wie funktioniert die Section Control und wo wird in Österreich mit diesem System kontrolliert? Alle Infos gibt’s hier im Überblick.

Zuletzt aktualisiert am 15.04.2024

Die Section Control – zu Deutsch Abschnittskontrolle – ist ein System zur Geschwindigkeitsüberwachung im Straßenverkehr, bei dem die Durchschnittsgeschwindigkeit auf einem längeren Abschnitt gemessen wird. Seit 20 Jahren gibt es die Section Control in Österreich.

Wie funktioniert die Section Control?

  • Bei der Einfahrt in einen überwachten Abschnitt werden das Kennzeichen und die genaue Uhrzeit registriert, ebenso bei der Ausfahrt.
  • Unter Berücksichtigung der zurückgelegten Strecken wird anhand der beiden Zeitstempel die Durchschnittsgeschwindigkeit ermittelt, mit der das Fahrzeug den Abschnitt passiert hat.
  • Wurde das Tempolimit nicht überschritten, werden die Daten laut ASFINAG umgehend gelöscht.
  • Überschreitungen werden von der Polizei gespeichert, ausgewertet und an die Bezirkshauptmannschaft bzw. das Magistrat zur Strafverfolgung weitergeleitet.

Über eine Messstreckenlänge ab zwei Kilometern kann jede Anlage mehrere Fahrspuren erfassen und bei der Messung zwischen Pkw, Lkw und Bussen unterscheiden.

Die Kosten für die stationäre Section Control beziffert die ASFINAG mit rund einer Millionen Euro pro Anlage.

Section Control in Österreich

Im Jahr 2003 hat die ASFINAG die erste stationäre Section-Control-Anlage des Landes in Betrieb genommen, im Kaisermühlentunnel auf der A 22 Donauuferbahn. Seither sind weitere stationäre Anlagen hinzugekommen.

Stationäre Section-Control-Anlagen

Jeder kontrollierte Autobahn- und Schnellstraßenabschnitt ist mit einem Section-Control-Beginn und -Ende Schild gekennzeichnet. Derzeit gibt es folgende aktive, stationäre Abschnittskontroll-Anlagen in Österreich:

  • Tunnel Kaisermühlen, A 22 Donauuferautobahn: Tempokontrolle in beiden Tunnelröhren auf einer Länge von über zwei Kilometern.
  • Wechselabschnitt Krumbach-Grimmenstein, A 2 Südautobahn: Tempokontrolle in Fahrtrichtung Wien auf einer Länge von rund sieben Kilometern.
  • Ehrentalerbergtunnel, A 2 Südautobahn: Tempokontrolle auf beiden Richtungsfahrbahnen auf einer Länge von über drei Kilometern.
  • Plabutschtunnel, A 9 Pyhrnautobahn: Tempokontrolle auf beiden Richtungsfahrbahnen auf einer Länge von zehn Kilometern.
  • Tunnelkette Bindermichl/Niedernhart, A 7 Mühlkreisautobahn: Tempokontrolle auf beiden Richtungsfahrbahnen auf einer Länge von rund zwei Kilometern.
  • Arlbergtunnel, S 16 Arlberg Schnellstraße: Tempokontrolle für beide Richtungen auf einer Länge von rund 14 Kilometern.
  • B37 – Kremser Bundesstraße am Gföhler Berg
  • B311 – Pinzgauer Straße im Schönbergtunnel und im Schmittentunnel bei Zell am See
  • B156 – Lamprechtshausener Straße im Bereich Anthering – Weitwörth

Mobile Abschnittskontrolle

Neben den fixen Section-Control-Anlagen (siehe oben) gibt es auch mobile Varianten. Diese kommen insbesondere in Baustellenbereichen zum Einsatz.

Auf der A22 Donauuferautobahn bzw. S3 Weinviertler Schnellstraße werden ab 15. April umfassende Sanierungsarbeiten durchgeführt – im Baustellenbereich wird eine neue Section Control eingesetzt.

Die Kombination aus Geschwindigkeitstrichter – das stufenweise Senken der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf die Baustellengeschwindigkeit – und mobilen Section-Control-Anlagen habe bei Baustellen eine nachweislich positive Wirkung – im Durchschnitt fahren die Menschen hier um sieben km/h langsamer als in nicht überwachten Abschnitten, wie die ASFINAG berichtet.

Effektivität

Bei der Abschnittskontrolle wird die Geschwindigkeit nicht wie beim Radar an einem bestimmten Punkt gemessen, sondern über eine längere Strecke hinweg. Das System kommt in Bereichen zum Einsatz, in denen immer wieder schwere Unfälle aufgrund überhöhter Geschwindigkeit passieren.

Angaben der ASFINAG zufolge ist die Section Control sehr effektiv, was die Senkung der Unfallzahlen angeht: So habe es bereits im ersten Jahr nach der Inbetriebnahme der ersten stationären Anlage im Kaisermühlentunnel um 50 Prozent weniger Unfälle gegeben, zudem sei es dort seither zu keinem tödlichen Unfall mehr gekommen, wie die ASFINAG berichtet.