Elvis’ BMW 507 lebt!

Der BMW 507 mit dem berühmtesten Vorbesitzer ist auferstanden, nach 50 Jahren in Ungewissheit.

autorevue Magazin
Zuletzt aktualisiert am 29.03.2021

Da das Auto so oft mit Lippenstift-Abdrücken übersät war, ließ ihn Elvis Presley rot lackieren. Das war während seiner Militärzeit in Deutschland, Elvis war damals 23, bereits weltweit weltberühmt, und der BMW 507, den er (weiß lackiert, perfekter Grund für Lippenstift!) bald nach der Stationierung erworben hatte, war kein Neuwagen. Das Auto wurde davor von Hans Stuck durch Bergrennen geprügelt, aber von BMW immer wieder sorgfältig gewartet und dann einem Händler übergeben, der ihn Elvis zur Probefahrt überließ. Sie wirkte wie gewünscht, erst nach Elvis’ Rückkehr in die USA wurde die Geschichte des Autos dunkel, immerhin die Fahrgestellnummer war bekannt. Die genaue Geschichte kannte nicht einmal sein letzter Besitzer Jack Castor, der den 507 im Jahr 1968 grauenhaft modifiziert (Chevy-Motor und Hinterachse, allerlei fremde Armaturen!) erwarb und in eine Kürbis-Lagerhalle stellte, als Projekt für eine Zukunft, die so nie kommen sollte.

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Jahrzehnte später wurde Castor allerdings klar, wessen BMW 507 er aufbewahrt hatte, die Kontakte zu BMW Classic brachten einen feinen Kompromiss: BMW würde das Auto erwerben und nach Castors Plänen restaurieren, strikt nach der Originalspezifikation und nach alten Methoden, wo das Finish exakt dem Originalzustand entsprechen sollte (bei der Lackierung, beispielsweise), aber mit neuen Technologien, wo selbst an der Quelle keine Chance auf Altteile bestand. So kamen die Türgriffe aus dem 3D-Drucker. Die Restaurierung reifte zum Gesamtkunstwerk mit nur einem Schwachpunkt: Jack Castor verstarb, bevor der Roadster fertig war. Also wurde bei der ersten Präsentation, kürzlich in Pebble Beach, auch eine Gedenkminute für ihn eingelegt.