Bremsen: 6 Tipps zur Erhaltung der Bremsfunktion
Das Bremssystem zählt zu den sensiblen Komponenten eines PKW. Wie man die Funktion der Komponenten erhält und die Lebensdauer verlängert.
Wie lange die Lebensdauer von Bremsscheiben und Bremsbelägen ist, hängt von der Fahrweise, aber auch von der richtigen Pflege ab. In der Regel halten Bremsanlagen bei modernen Fahrzeugen zwischen 40.000 und 120.000 Kilometer. Wir haben 5 Tipps, damit eure Bremsen ihre Leistung dauerhaft und verlässlich erbringen können.
Tipp 1: Zwischendurch stark Bremsen
So funktioniert’s: Wenn möglich auf einer Privatstraße oder einer unbefahrenen Seitenstraße (nicht auf einer öffentlichen/befahrenen Straße) auf maximal 30 km/h beschleunigen, im Rückspiegel versichern, ob auch wirklich kein Fahrzeug hinter euch fährt und dann beim ersten Versuch die Bremsen leicht bis mittelstark antesten, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die Bremsen reagieren. Wenn ihr euch sicher fühlt, versucht den ganzen Ablauf nochmals mit einer stärkeren Bremsung.
Der Zweck des Ganzen?
Im Alltag werden die Bremsen eures Pkws eher selten stärker beansprucht. Ein Film aus Schmutz, Kondenswasser oder auch Flugrost, der sich auf den Bremsbelägen/scheiben bilden kann, wird aber nur durch stärkere Bremsmanöver effektiv beseitigt. Und nur so ist auch eine gute Bremswirkung im Ernstfall gewährleistet.
Tipp 2: Bremsflüssigkeit checken
Als Faustregel gilt: Die Bremsflüssigkeit sollte alle 2 Jahre gegen eine neue Befüllung ausgetauscht werden. Warum? Die Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch. Das heißt, dass sie Feuchtigkeit aus der Luft absorbiert und damit ihre Hitzebeständigkeit verliert. Die Folge ist, dass sich die Bremswirkung bei starker Beanspruchung der Bremsen (etwa bei Bergabfahrt) stark verringert oder sogar komplett aussetzt, wenn das in der Bremsflüssigkeit eingeschlossene Wasser zu kochen beginnt. Wer ein regelmäßiges Service bei der Werkstatt seines Vertrauens vereinbart, wird damit keine Probleme haben, denn die Überprüfung der Bremsflüssigkeit sollte in jedem Fachbetrieb zum Standard gehören.
Tipp 3: Noch ganz dicht? Bitte checken!
Bei laufendem Motor im Leergang: Bremspedal drücken, bis der maximale Bremspunkt erreicht ist (also bis der Widerstand am Größten ist). An dieser Stelle sollte das Pedal nicht mehr weiter nachgeben. Tut es das doch, kann das bedeuten, dass das Bremssystem nicht mehr dicht ist, oder auch, dass Luft in den Bremsschläuchen eingeschlossen ist.
Wie kontrolliere ich ob das Bremssystem dicht ist?
Auch ein kurzer Blick auf die Bremsflüssigkeit im Motorraum gibt Aufschluss: Ist der Stand der Flüssigkeit gesunken bzw. niedrig, kann auch das auf eine Undichtigkeit im Bremssystem (oder auch auf abgefahrene Bremsbeläge) hindeuten.
Was ist zu tun, wenn das Bremssystem nicht dicht ist?
Auch wenn diese Diagnose nicht für alle Fahrzeugmodelle gelten mag, empfehlen wir im oben beschrieben Fall einen Werkstattbesuch. Eine Überprüfung des Bremssystems kostet nicht viel, dauert nicht lang und bringt somit schnell Gewissheit.
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Tipp 4: Nach der Waschanlage leicht bremsen
So bekommt man die Feuchtigkeit wieder von den Bremsscheiben, die sich dort während des Waschvorgangs angesammelt haben kann. Klingt einfach und ist es auch – kann aber dennoch den Bremsweg drastisch verkürzen und Leben verlängern (nicht nur die Lebensdauer eurer Bremsscheibe!).
Tipp 5: Pflege des Bremssystems
Vorweg: Kupferpaste wird schon länger nicht mehr für die beweglichen Teile der Bremsanlage verwendet. Dazu Ing. Leopold Redl von der Ing. A.F. Baeder Ges.m.b.H. aus Wien: „Die Vierkant-Dichtringe und Schutzkappen können in Kombination mit Kupferpaste „Aufquillen“ bzw. eine Undichtigkeit und Ausfall des Bremssattels wäre die Folge.“ Die Schiebehülsen werden mit Silikon oder Syntheso-Paste geschmiert. Und bei den beweglichen Teilen Bremsklotz zu Führungsbahnen des Bremssattels wird Keramikpaste verwendet. Redl rät weiters: „Die Rückseite des Bremsklotzes in Kontakt zum Kolben wird nicht geschmiert. Die Radnabe beim Bremsscheibenwechsel wird auch nicht mit Kupferpaste bestrichen sondern nur bestens gereinigt und ggf. etwas mit WD40 gegen Rostbildung behandelt.“
Tipp 6: Bei Warnhinweisen in die Werkstatt
Ihr hört ein metallenes „Kreischen“ beim Bremsen? – Dann kommt er fast zu spät, unser letzter Tipp. Denn wenn beim Bremsen bereits Metall auf Metall trifft, gibt es nur mehr eine Richtung – direkt zur Werkstatt. Höchstwahrscheinlich sind die Bremsbeläge aufgebraucht und reiben sich bereits innig an den Bremsscheiben deren Lebensdauer darunter leiden. In dem Fall bitte auf direktem Weg die nächste Werkstatt anpeilen!
Gleiches gilt auch bei …
… anderen „seltsamen“ Geräuschen, Ausbrechen des Fahrzeugs beim Bremsen, einem langen Brems-Pedalweg, ungewöhnlichen Gerüchen oder gar Rauch beim Bremsmanöver, aufscheinenden Warnleuchten oder anderen Auffälligkeiten, die beim Bremsen zu Tage treten.
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Fazit
Diese Tipps erhöhen eure Sicherheit, die Lebensdauer eurer Bremsscheiben und -belge und freuen auch euer Sparschwein. Denn bei einem zu spät erkannten Schaden an den Bremsen erhöht sich nicht nur der Bremsweg drastisch, sondern auch gleich eure nächste „Investition“ in die Werkstatt.
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