Das Auto richtig beladen [Praxis-Tipps]
Tipps für die richtige Beladung eures Autos – damit ihr bei der nächsten Reise, Übersiedelung oder anderen Gelegenheiten gut vorbereitet seid.
Besonders zur Urlaubszeit gilt es jedes Jahr aufs neue, ein schier unlösbares Puzzle zu meistern: Kinderwagen, Koffer, Schlauchboot und Co. sollen im Kofferraum Platz finden, auch Hund und Kinder sollen sicher an der Zieldestination ankommen. Und nicht zuletzt soll auch der große Stoff-Teddybär noch Platz finden.
Vor der Abfahrt soll sich der Kofferraum-Deckel aber nicht nur schließen lassen: Das Ladegut, Kinder und Tiere sollen auch sicher transportiert werden. Ebenso die Möbel bei Übersiedelungsfahrten oder der Christbaum zu Weihnachten. Das gelingt nur dann, wenn das Auto wohlüberlegt und richtig beladen sowie die Ladung auch ordnungsgemäß gesichert wird.
Gesetzliche Rahmenbedingungen zur Kfz-Beladung
Wie ein Fahrzeug beladen werden muss, steht im Kraftfahrgesetz § 101 und in § 59 der KDV. Wichtige Punkte daraus:
- Das höchst zulässige Gesamtgewicht und die höchst zulässigen Achslasten dürfen nicht überschritten werden.
- Alle Teile der Ladung müssen so gesichert werden, dass der sichere Betrieb des Fahrzeuges nicht beeinträchtigt und niemand gefährdet wird. Beim Transport im Fahrzeug sollten die einzelnen Teile der Ladung ihre Lage zueinander sowie zu den Wänden des Fahrzeuges nur geringfügig verändern können; dies gilt jedoch nicht, wenn die Ladegüter den Laderaum nicht verlassen können und der sichere Betrieb des Fahrzeuges nicht beeinträchtigt und niemand gefährdet wird.
- Die Sicherung der Ladung oder einzelner Teile kann durch verschiedene Hilfsmittel erfolgen. Laut Gesetz liegt auch dann explizit eine ausreichende Ladungssicherung vor, wenn die gesamte Ladefläche in jeder Lage mit Ladegütern vollständig ausgefüllt ist, sofern ausreichend feste Abgrenzungen des Laderaumes ein Herabfallen des Ladegutes oder Durchdringen der Laderaumbegrenzung verhindern.
Transport sperriger Güter
- Wenn die Ladung über den vordersten oder hintersten Punkt des Fahrzeugs über einen Meter hinausragt, müssen die entsprechenden Teile der Ladung mit einer weißen Tafel (25 x 40 cm, 5 cm breiter, roter, rückstrahlender Rand) gekennzeichnet sein, die nicht mehr als 90 Zentimeter über der Fahrbahn liegen.
- Bei schlechten Sichtverhältnissen (Dämmerung, Nebel, …) müssen die äußersten Punkte der Ladung mit je einer Leuchte (vorne: weißes Licht, hinten: rotes Licht) und einem Rückstrahler (vorne: weiß oder gelb, hinten: rot) versehen sein.
- Die Beladung ist lauf prinzipiell nur zulässig, wenn die größte Länge des Fahrzeuges durch die Beladung um nicht mehr als ein Viertel der Länge des Fahrzeuges überschritten wird. Ist die Beladung länger, handelt es sich um eine Langgutfuhre, die ab einer Länge von 16 Metern bewilligt werden muss.
- Für Langgutfuhren gilt in Österreich ein Tempolimit von 50 km/h im Ortsgebiet sowie auf Freilandstraßen und 80 km/h auf Autobahnen und Autostraßen.
Video: Das Auto richtig beladen [Ladungssicherung]
12 Praxis-Tipps zur richtigen Beladung
- Vor der Beladung sollte man sich Zeit für die Planung nehmen und sich eine Übersicht verschaffen: Was muss mit? Wie kann der Stauraum effizient genutzt werden? Was muss als erstes wieder ausgeladen werden?
- Schwere Sachen immer im Kofferraum, unten direkt an der Rücksitzwand oder auch im Fußraum der Rücksitze verstauen.
- Der Schwerpunkt der Ladung sollte, wenn möglich, immer an der Längsmittelebene des Fahrzeuges liegen.
- Wenn es der Platz zulässt, die Rücksitzlehne als zusätzlichen Schutz stehen lassen und die Gurte verschlossen halten!
- Eine sorgfältige Ladungssicherung ist unerlässlich. Verrutschen, kippen, rollen oder gar fliegen: Ladegüter sollten all das während des Transportes nicht. Bemerkt man während der Fahrt, dass die Ladung nicht ausreichend gesichert ist: Anhalten und nachsichern! Beim Festzurren die Zurrpunkte im Auto beachten bzw. vor der Abfahrt einen Blick in die Herstellerangaben werfen oder beim Händler/Werkstatt nachfragen. Zurrgurte und zusätzliche Sicherheitsnetze sollten, wenn möglich, immer im Auto mitgeführt werden.
- Bei größerem/sperrigem Ladegut wenn möglich eine geeignetere Transportmöglichkeiten wählen, z.B. Möbeltransporter, Anhänger, Dachboxen etc.
- Mehrere kleine Güter (z.B. Werkzeug) für den Transport in verschließbare Kisten geben und nicht freiliegend im Fahrzeug transportieren.
- Reifendruck der Beladung anpassen – (siehe Hinweis am Falz der Fahrertüre, im Tankdeckel oder in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugherstellers)
- Auch die Scheinwerfer müssen dem Gewicht bzw. der Neigung des Fahrzeuges angepasst werden. Wie man die Scheinwerfer richtig einstellt, erfahrt ihr hier.
- Ladung sollte zusätzlich durch Decken und Polster vor Beschädigungen geschützt werden – gleichzeitig wird dadurch auch der Fahrzeug-Innenraum selbst geschützt.
- Die Hutablage niemals als Laderaum verwenden – eine Sicherung der Ladung ist hier nicht möglich.
- Besonders sicherheitsbewusste Autofahrer führen mit dem vollbeladenen Auto eine kurze Probefahrt durch, um mit den veränderten Fahreigenschaften, dem längeren Bremsweg usw. vertraut zu werden.
Kinder und Tiere im Auto transportieren
Wer Kinder und/oder Tiere im Auto mitführt, muss spezielle Vorgaben beachten.
- Um die Sicherheit von Kindern zu gewährleisten, müssen diese ihrem Alter bzw. ihrer Körpergröße entsprechend gesichert werden – wie das konkret funktioniert, wie man den richtigen Kindersitz findet und was es beim Einbau zu beachten gilt, erfahrt ihr hier.
- Auch bei der Sicherung von Tieren im Auto gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen und welche besonders empfehlenswert sind, erfahrt ihr hier.
Strafen bei falscher Beladung des Autos
Bei mangelhaft oder gar nicht gesicherter Ladung kann es zu empfindlichen Strafen kommen – welche das sind, erfahrt ihr hier. Kommt es zu einem Unfall, kann es auch zu Problemen mit der Versicherung kommen.
Alle Jahre wieder: Christbaum in oder am Auto?
Für den Transport des Christbaums mit dem Auto gelten die gleichen Vorschriften wie für anderes Ladegut auch. Kleinere Bäume können im Auto transportiert werden, müssen aber entsprechend abgesichert werden. Für den Transport größerer Christbäume können – je nach Baum, Fahrzeug und Transportart – die Vorschriften bezüglich langer/sperriger Güter relevant sein (siehe hier).
Praktische Tools zur Ladungssicherung
Bestseller: Spanngurte
Hier findet ihr die beliebtesten Spanngurte zusammengefasst in einer Bestseller-Liste. Die Auswahl wird stündlich aktualisiert.
Bestseller: Netze & Gitter
Hier findet ihr die beliebtesten Netze & Gitter für Tiertransportsysteme und zur Ladungssicherung von Gegenständenzusammengefasst in einer Bestseller-Liste. Die Auswahl wird stündlich aktualisiert.
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