Fast fünfeinhalb Meter, die wollen modelliert sein, und der Spielraum für Seitengrafik ist knapp, wenn’s auf höfliche Weise nach Kraft ausschauen soll. Aufpreismäßig kann man sich noch helfen bei der Farbwahl und bei der Befüllung der stattlichen Radhäuser.

Auch im Cockpit ist Behutsamkeit zwischen Styling und Kratzfestigkeit angesagt. Armaturen und Display bringen C-Klasse-Feeling ins schwere Eisen. Wer mit zwölf Lenkradtasten noch nicht ausgelastet ist, wird an der Konsole ins Multimedia- Reich der Extras geführt, teilweise neu in diesem Segment.

Mercedes ist es immerhin gelungen, aus der selbstverständlichen Mächtigkeit eines Midsize-Pickup einen halbwegs friedfertigen Frontabschnitt zu gestalten. Wenn man länger hinschaut, mag man den Rudelführer erkennen. Das offizielle Wort heißt Granitkleinsteinbelag, wir nennen es die Pflasterung der Höhenstraße und sind im laufenden Streit um den Denkmalschutz eindeutig auf Seite der Pflasterer. Lauda erforschte hier den Grenzbereich mit dem nachts aus der Garage geborgten Mini Cooper S des Geflügelhändlers Draxler. Die Verpflichtungen aus dem schweren Blechschaden führten Lauda zur Rennkarriere.

Es blieb ja Zeit genug zum Üben für beste Angebote in Pickup-Tugenden. Das Ladebett ist von den Maßen her (Europapalette quer!) und mit Mechanismen an Seitenwänden und Ladekante schlau ausgestaltet. Kleines Mittelfenster lässt sich öffnen, dritte Bremsleuchte hat auch LED zur Ausleuchtung der Ladefläche.

Am höchsten Punkt dieser wunderbaren Straße (Grillparzer: „Nur wer am Kahlenberg war, hat Wien gesehen) sind die Versuche, ein ordentliches Wirtshaus zu errichten, mehrfach gescheitert. Umso mehr schätzt der Gast den Würstelstand in Erinnerung an den wackeren -Polenkönig Jan III. Sobieski. Ist auch schon 334 Jahre her.