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BMW i8: Antrieb, Preise, Ausstattung [Modellübersicht]

BMW i8: Antrieb, Preise, Ausstattung [Modellübersicht]

Richtungsweisende Technik und spaciges Design – der teilelektrische BMW i8 ist ein Blickfang. Allerdings auch eine Challenge.

Veröffentlicht am 18.12.2023

Die elektrischen i-Modelle von BMW gehören heute zum Alltagsbild. In beinahe jeder Fahrzeugklasse wird mindestens ein batterieelektrisch betriebenes Modell unter der Submarke angeboten. 2013 sorgte die Vorstellung des viersitzigen BMW i8 jedoch noch für gehörige Aufregung unter den Fans der deutschen Traditionsmarke. Während der ebenfalls 2013 präsentierte i3 eher was für Grünwähler und Zweitauto-Hausfrauen war, positionierte sich der i8 mitten im hochemotional besetzten Sportwagensegment. Fälschlicherweise oft als rein batteriebetriebenes Fahrzeug wahrgenommen, sorgte der Elektromotor im i8-Hybrid vor allem für zum damaligen Zeitpunkt noch unerreichte Beschleunigungswerte. So fand der etwa 150.000 Euro teure i8 seine betuchte Klientel, die sich allerdings eine höchst individuelle Strategie zum Ein- und Aussteigen überlegen musste – zur Belustigung der Zuschauer. YouTube ist voll von Videos, wie mancher das nicht ganz so elegant hinbekommen hat.

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Antriebstechnik des BMW i8

Bei einem BMW-Modell der Submarke „i“ erwartet der erfahrene BMW-Fahrer in erster Linie ein vollelektrisches Fahrzeug. Der BMW i8 stellt hingegen den Technologieinnovator der Traditionsmarke im Bereich der Plug-in-Hybrid-Technologie dar.

Der 3-Zylinder-Verbrennungsmotor mit 170 kW (231 PS) Leistung sitzt an der Hinterachse, der Elektromotor mit 96 kW (131 PS) an der Vorderachse. Mit einer Gesamtleistung von 266 kW (362 PS), die ab Mai 2018 auf 275 kW (374 PS) gesteigert wurde, erhielt das Motorenkonzept in den Jahren 2015 bis 2019 jeweils die Auszeichnung als „Engine of the Year“. 570 Nm Drehmoment im Gesamtsystem für nur rund 1,5 Tonnen Leergewicht sowie Allradantrieb sorgen für beachtliche Ampelsprints, von 0 auf 100 km/h in nur 4,4 Sekunden. Bei 250 km/h Spitzengeschwindigkeit wird elektronisch abgeregelt. Nach ECE-Fahrzyklus gibt BMW den Verbrauch mit 2,1 Litern Superbenzin auf 100 km an. Realistischerweise liegt dieser im Hybrid-Modus bei etwa 4 bis 5 Litern, im reinen Verbrennermodus bei etwa 7 bis 8 Litern.

Für einen tiefen Schwerpunkt und eine perfekt ausbalancierte Achslastverteilung sorgt neben dem ultraflachen Design die mittig im Fahrzeugboden platzierte Lithium-Polymer-Batterie mit einer nutzbaren Kapazität von 5,2 kWh (ab Mai 2018 9,1 kWh). Damit kann der i8-Fahrer bis zu 37 km (ab Mai 2018 55 km) rein elektrisch dahingleiten. Geladen wird die Batterie über ein Ladekabel direkt an einer Steckdose (Ladestufe 1) oder mit einem Typ 2-Stecker, Schnellladen ist nicht möglich. Für das Laden zuhause bot BMW eine eigene Wallbox an. Auf die Batterie gewährt BMW Garantie bis zu acht Jahre oder 100.000 km.

Der BMW i8
© Bild: Werk

Die Ausstattungsvarianten des BMW i8

Der BMW i8 wurde anfangs nur als Coupé angeboten, gefertigt im BMW-Werk in Leipzig. Das flache, stromlinienförmige Design sorgt für einen niedrigen Luftwiderstandswert von 0,26. Die Flügeltüren verleihen dem Fahrzeug den gewissen James Bond-Touch, sorgen aber mangels Hochzieh-Möglichkeit mitunter für eine kleine Ausstiegs-Challenge. Im i8 wurde weltweit erstmals ein optional orderbares Laserfahrlicht eingesetzt, das zehnmal so hell und doppelt so weit strahlt wie herkömmliche LED-Scheinwerfer. 2018 erfolgte ein Facelift, mit stärkeren Motoren und Partikelfiltern, um der strengeren Euro 6d-Abgasnorm zu entsprechen.

Vier Außenfarben (Ionic Silver, Protonic Blue, Sophistograu Brillianteffekt und Kristallweiß Perleffekt) standen zur Auswahl, die durch die ikonische BMW-i-Farbe blau kontrastiert werden. Im Innenraum wurden fünf Designlinien angeboten, die sich bei Polsterung, Instrumententafel, Lenkrad-Design und Dachhimmel unterschieden. Die serienmäßigen 20-Zoll-Aluräder konnten in drei verschiedenen Designs geordert werden. Zur Serienausstattung gehören eine dynamische Stabilitätskontrolle, Reifendruckanzeige, Geschwindigkeitsregelung mit Bremsfunktion, dynamische Dämpferkontrolle, Navigationssystem, Bluetooth Freisprecheinrichtung, LED-Scheinwerfer vorne und hinten sowie eine 12 V-Steckdose in der Mittelkonsole. Das Exklusivpaket „Pure Impulse“ bietet zusätzlich umfangreiche Lederapplikationen, Driving Assistant mit Surround View, Head up-Display, Harman Kardon-Soundsystem, Alarmanlage sowie Schriftzug-Einprägungen in Kopfstütze, Einstiegsleiste und Bremssättel. Die Liste der Extras und Zubehör war BMW-typisch lang und kostspielig.

Mit dem Facelift 2018 gesellte sich der Roadster mit Stoffverdeck hinzu, der mit „E-Copper metallic“ und „Donington Grey metallic“ zwei weitere Außenfarbvarianten mitbrachte. 2020 wurde die Produktion nach etwa 20.500 hergestellten Stück eingestellt – ohne direkten Nachfolger.

Preise

Bei Modellstart kostete der BMW i8 in der Basisversion etwa 130.000 Euro, ohne Extras. Die Variante „Pure Impulse“ schlug mit etwa 150.000 Euro zu Buche. Geringfügig mehr kostete die 2018 eingeführte Roadster-Variante.

Häufig gestellte Fragen zum BMW i8

Wo wurde der BMW i8 gebaut?

Beide Varianten des BMW i8 – Coupé und Roadster – wurden im BMW-Werk in Leipzig gefertigt. Bis zum Modellstopp im Jahre 2020 liefen 20.448 Exemplare vom Band.

Wie groß ist die Batterie des BMW i8?

Die Lithium-Polymer-Batterie für den Antrieb des Elektromotors verfügte anfangs über eine nutzbare Kapazität von 5,2 kWh. Diese wurde mit dem Facelift 2018 auf 9,1 kWh erhöht.

Wie hoch ist die Reichweite des BMW i8?

Die maximal elektrisch zurücklegbare Reichweite beträgt 37 km für die Modelle bis 2018, ab 2018 fährt man bis zu 55 km weit rein elektrisch.

Wie hoch war der Preis für den BMW i8?

Die Preise starteten bei Modellstart bei etwa 130.000 Euro für die Basisversion. Die Ausstattungsvariante „Pure Impulse“ kostete etwa 20.000 Euro mehr. Das 2018 vorgestellte Roadster-Modell wurde mit etwa 160.000 Euro veranschlagt.

Fazit

BMW i3 und i8 – die beiden 2013 vorgestellten elektrischen bzw. teilelektrischen Modelle der BMW-Submarke „i“ könnten unterschiedlicher nicht sein. Der i8 bediente das qualitäts- und leistungsverwöhnte Klientel perfekt – und machte elektrisches, leises Dahingleiten noch vor der Tesla-Invasion salonfähig. Wer i8 fahren will, muss allerdings gelenkig sein und über ein gut gefülltes Geldbörserl verfügen. Dafür sind einem jedoch neidige Blicke und – sofern überwiegend im E-Modus unterwegs – ein gutes Gewissen sicher. Dass der i8 keinen direkten Nachfolger gefunden hat, ist der Vollelektrifizierungsstrategie der Bayern geschuldet. Er bleibt aber Technologievorreiter und eine Design-Ikone.