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BMW i3: Varianten, Preise, Ausstattung [Modellübersicht]

BMW i3: Varianten, Preise, Ausstattung [Modellübersicht]

Ein kleiner Stadtflitzer, der vollelektrisch angetrieben wird: Mit dem BMW i3 hat die Premiummarke Mut bewiesen – der nur teilweise belohnt wurde.

Veröffentlicht am 30.03.2023

Mit dem i3 hat BMW echten elektrischen Pioniergeist entfacht und erstmals ein vollelektrisches Modell vorgestellt, dass auch Kunden abseits der Öko-Szene angesprochen hat. Als wendiges und sparsames Stadtauto konzipiert, hat es bei Markteinführung 2013 einen Nerv getroffen und auch BMW-ferne Klientel begeistert. Da die hochgesteckten Verkaufszahlen aber ausblieben und der Markt die i3-Technologie mittlerweile überholt hat, wurde die Produktion 2022 eingestellt – nach etwa 250.000 hergestellten Einheiten. Erst mit dem iX und dem i4 wurde das Elektro-Gen bei den Bayern wieder äußerst erfolgreich reaktiviert.

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BMW i3: Leistung und Drehmoment

BMW-Fahrer lieben Leistung. Der BMW i3 bietet für seine kleinen Ausmaße mit 125 kW (170 PS) deutlich mehr Power als vergleichbare E-Kleinwagen. In der Edition i3s wurden noch einmal 10 kW (13,5 PS) draufgelegt. Angetrieben wird der Stadtflitzer über den von BMW selbst entwickelten und in Landshut produzierten Elektromotor an der Hinterachse mit zweistufiger Stirnraduntersetzung. Das maximale Drehmoment beträgt 250 Nm. Damit beschleunigt das Fahrzeug in 7,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 150 km/h begrenzt.

Der durchschnittliche Energieverbrauch wird mit rund 13 kWh/100 km angegeben. Das entspricht einem guten Durchschnittswert angesichts von Fahrzeuggröße und -gewicht. Bei Modellen, die außerhalb Europas verkauft wurden, war ein zusätzlicher, mit Benzin betriebener Reichweitenverlängerer (Range Extender) integriert, was den i3 zum Plug-in-Hybrid machte. Der Generator konnte eine elektrische Leistung von maximal 26,6 kW einspeisen.

Reichweite und Laden

Während der Produktionszeit zwischen 2013 und 2022 wurden drei verschiedene Batteriesysteme verbaut. Das Batteriepack des Ur-i3 umfasste 96 Lithium-Ionen-Zellen von Samsung SDI, die in acht Modulen gebündelt 60 Ah Ladungskapazität ermöglichten. Die nutzbare Batteriekapazität betrug damit 18,8 kWh, womit beim angegebenen Durchschnittsverbrauch etwa 145 Kilometer Reichweite möglich waren. Es folgte eine Batterie mit 94 Ah und 27,2 kWh nutzbarer Kapazität, wodurch die Reichweite auf etwa 200 Kilometer anstieg. 2018 wurde die Netzkapazität auf 120 Ah verdoppelt und die Batterie mit 37,9 kWh nutzbarer Kapazität ausgestattet. Damit ist eine praxisnahe Reichweite von etwa 260 Kilometern möglich.

An Wechselstromladepunkten lädt der BMW i3 mit einem Typ-2-Stecker maximal 11 kW (zweite und dritte Batteriegeneration). Die Ladung dauert dann in etwa drei bis vier Stunden. Für eine schwächere Absicherung kann die Stromstärke nach unten reguliert werden. An Schnellladepunkten mit Gleichstrom beträgt die maximale Ladeleistung 50 kW, wodurch die Batterie in etwa einer halben Stunde wieder vollgeladen ist.

BMW hat für acht Jahre oder 100.000 Kilometer Laufleistung garantiert, dass zum zuerst eintretenden Zeitpunkt die Batterie noch mindestens 70 Prozent Kapazität aufweist. Für Batterien mit weniger Kapazität wurden mehrere „Second-Life“-Projekte ins Leben gerufen, bei denen mehrere Hundert Stück dieser Batterien in einem Speicher elektrische Regelleistung für das Stromnetz zur Verfügung stellen.

Ausstattung und Optik des BMW i3

Optisch war der BMW i3 gewöhnungsbedürftig und entsprach so gar nicht der üblichen BMW-Designsprache. Mit einer Fahrgastzelle aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff und Sekundäraluminium sowie einem besonderen Fokus auf nachhaltige Materialien und Produktionsprozesse war der gutbetuchte, powerverwöhnte BMW-Fahrer aber auch nicht die Hauptzielgruppe. Diese setzte sich eher aus Zweitwagenfahrern, Stadtjüngern, umweltbewussten Unternehmen sowie Carsharing-Anbieter zusammen.

Die Außenhaut besteht aus zum Teil wiederverwerteten Kunststoffen, Instrumententafel, Türverkleidungen und Armaturenträger bestehen aus Naturfasern. Für die Sitzbezüge wurde PET-Rezyklat verwendet. Die fehlende Mittelkonsole bringt viel Beinfreiheit und man sitzt so hoch wie in einem SUV. Fahrinformationen werden über ein Display im Armaturenbrett übermittelt.

Mit rund vier Metern Länge und vier vollwertigen Sitzen ist der i3 das perfekte Stadt- und Einkaufsauto. Über die vollständig öffnenden Portaltüren ist der Einstieg auf die Rückbank relativ einfach. Zusätzlich zum Gepäckraum im Heck mit 260 Liter Fassungsvolumen befindet sich unter der Frontklappe ein kleiner Stauraum.

Sicherheit

Beim Modellstart 2013 erhielt der BMW i3 vier der fünf möglichen Sterne beim NCAP-Crashtest. Während die Insassensicherheit durchschnittlich bewertet wurde, wurden Fußgängersicherheit und Sicherheitsunterstützung bemängelt. So fehlten beispielsweise Gurtwarner auf den Frontsitzen oder Geschwindigkeitsassistenzsysteme. In Langstreckentests erwies sich der i3 als sehr zuverlässig.

Preise

Der BMW i3 hatte seinen (BMW-üblichen) Preis: mit rund 35.000 Euro zu Marktstart war er für seine Größe nicht gerade ein Schnäppchen – sicherlich mit ein Grund, warum die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen blieben. Bis zum Modellproduktionsende 2022 stieg der Einstiegspreis auf mehr als 50.000 Euro, selbst gebrauchte Modelle kosten noch zwischen 20.000 und 25.000 Euro.

Der 200.000ste BMW i3.
Der 200.000ste BMW i3. © Bild: Werk

Häufig gestellte Fragen zum BMW i3

Wie hoch ist die Reichweite beim BMW i3?

Je nach Batteriegeneration (insgesamt drei über die Modelllaufzeit) beträgt die realistische Reichweite zwischen 145 und 260 Kilometern.

Wie lange dauert eine Akku-Ladung beim BMW i3?

An öffentlichen Schnellladesäulen kann der i3 dank 50 kW maximaler Ladeleistung innerhalb von etwa 40 Minuten von 10 auf 80 % aufgeladen werden. An Wechselstromladern lädt der i3 mit maximal 11 kW. Eine Vollladung dauert dann etwa drei bis vier Stunden.

Wo wird der BMW i3 produziert?

Der BMW i3 wurde im BMW-Werk in Leipzig produziert. Im Juni 2022 lief nach etwa 250.000 gefertigten Einheiten allerdings der letzte i3 vom Band.

Fazit

Mit dem BMW i3 hat sich der deutsche Premiumhersteller mutig auf neues Elektro-Terrain gewagt, mit nicht ganz so viel Erfolg wie gehofft. Das hat die Entwickler wohl in eine mehrjährige Depression gestürzt, aus der sie glücklicherweise in den letzten Jahren wiedererwacht sind. Der wendige, aber durchaus potente Flitzer hat dennoch eine treue Fangemeinde aufgebaut und ist vor allem für Stadtfahrten und als Zweitauto ideal. Für Überlandfahrten und hohe Zuladungen ist er weniger geeignet.