Wie erstellt man eine gute Anzeige für den Gebrauchtwagenverkauf?
Wie soll der Text der Anzeige geschrieben sein, damit sich ein Gebrauchtwagen möglichst gut verkauft?
Text kann Emotionen und Interesse wecken, Sorgen beseitigen und Menschen begeistern. Darüber hinaus sollte er natürlich auch informieren. Welche Rolle der Text bei der Erstellung einer Gebrauchtwagen-Anzeige spielt und auf welche Punkte man dabei achten sollte, haben wir in diesem Artikel für euch zusammengefasst.
Ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Gebrauchtwagen-Anzeige spielen die Fotos – wie man ein Auto fotografieren sollte, erfahrt ihr hier.
Hier soll weniger aufgezeigt werden, wie man ein schrottreifes Auto zum Ausschlachten möglichst schnell aus der Garage heraus bekommt, oder wie man ein Auto mit extrem stabilem Gebrauchtwagenpreis verhökert. Unsere Tipps zum Gebrauchtwagenverkauf sollen zeigen, wie man einen geliebten Youngtimer bestmöglich verkaufen kann, einem gepflegten Oldtimer die letzte Ehre erweist oder eben, im Idealfall, doch noch 1.000 Euro mehr verdient. Ganz wichtig: einen Kaufvertrag vorbereiten (den gibt es hier als Pdf-Datei).
1. Schritt: Das Auto analysieren
Macht in Gedanken einen kurzen Rundgang ums Auto. Notiert dabei, welche Stärken das Auto hat (neue Bremsen, neue Dichtungen) und welche Mängel (abgenutzte Reifen, defektes Kofferraumschloss). Setzt euch, zumindest gefühlt, noch einmal hinein und überlegt, was euch an diesem Auto besonders wichtig ist (hochwertige Ausstattung), was ihr mit dem Auto getan habt (toller Italienurlaub) und wie ihr euch dabei gefühlt habt (wie Niki Lauda alle gerichtet). Notiert die Gedanken und Auffälligkeiten.
2. Schritt: Was der Auto-Käufer will
Macht das gleiche nochmal, tut dabei aber so, als würdet ihr das Auto kaufen wollen. Was wäre euch aus der Kundenperspektive wichtig zu wissen – schwergängige Bremsen, wie lange ist das Pickerl noch gültig, was erwartet mich beim nächsten, vermitteln die Bilder die richtige Lackfarbe? Versucht, möglichst unvoreingenommen an das Auto heranzugehen.
3. Schritt: Der Einstieg beim Verkaufsinserat
Ein emotionaler Einstieg wäre optimal. Es sollten die Gefühle geweckt werden, die das Auto bei seinen Besitzern hervorruft. Der Kunde sollte ein Bild davon bekommen, wie cool es wäre, wenn er den Wagen hätte.
„Cruisen Sie mit dem satten Bollern eines V8 über die Straßen. Der Arm raus, der Wind umspielt die Sonnenbrille, im Radio läuft der King. Das ist der American Way of life.“
4. Schritt: Der Hauptteil
Natürlich muss die Technik erwähnt werden. Zum einen natürlich das Offensichtliche – PS, Newtonmeter, Kilometerstand. Dann die Stärken und Schwächen. Beginnt mit den Schwächen, schreibt anschließend über die Stärken.
Seid dabei ehrlich. Werden Roststellen oder Unfallspuren verschweigen, ist das erstens nicht besonders nett und zweitens wird die vielleicht folgende Besichtigung eine echte Zeitverschwendung. Offensichtliche Schwächen, die der Bauart geschuldet sind, sollten humorvoll aufgegriffen werden. Das wirkt ehrlich und sympathisch.
„Natürlich verbraucht das Auto viel. Es ist ein Ami. Diese Autos wurden nie für Habenichtse gebaut. Das Auto ist außerdem so lang, dass Sie in der Stadt nie einen Parkplatz finden werden. Das Auto hofft vielmehr, dass sich alle Wissenschaftler irren und die Welt doch eine Scheibe ist.“
Leser und Zuhörer merken sich tendenziell eher das letztgenannte Argument. Beginnt also mit dem größten Manko und erwähnt dann das kleinste Übel des Autos. Bietet zu jeder Schwachstelle auch eine Lösungsmöglichkeit an.
„Die Reifen sind abgenutzt, neue Weißwandreifen kann ich auf Wunsch aber mitliefern, müssen aber freilich extra bezahlt werden (700 Euro).“
Weil sich, wie gesagt, Leser und Zuhörer die letztgenannten Argumente merken, beendet den Text mit den Stärken des Autos. Was wurde neu repariert, welche besondere Ausstattung hat das Modell. Beginnt mit einer eher kleinen Stärke, lassen Sie dann die echten Kracher folgen.
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5. Schritt: Persönlich werden
Erklärt gegen Ende des Textes, wie der Wagen genutzt wurde. War es ein Garagenauto? Wurde es überhaupt gefahren? Wurde es im Winter gefahren? Wurde es im Gelände bewegt?
Erklärt außerdem, warum das Auto verkauft werden soll – Familienzuwachs, zu wenig Platz in der Garage? Dabei solltet ihr auch erwähnen, wie man euch am besten erreichen und wann das Auto besichtigt werden kann – auch wenn das Formular der Verkaufsplattform entsprechende Felder anbietet. Sind diese Informationen im Text genannt, sind sie näher am möglichen Kunden.