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De Tomaso Pantera & Innocenti De Tomaso: „Ich liebe Schmerzen“

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Nur das halbe große Vergnügen. Könnte man Fotos auch hören, dann wäre der Spaß komplett, so müssen wir Sie mit einer Vorahnung zurücklassen: Der Pantera klingt so, wie er hier aussieht, sofern man beim Auspuff ein klein wenig nachhilft. Lässt sich machen, wenn sich der Besitzer mit Blechblasinstrumenten auskennt. © Andreas Riedmann
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So gesehen war Hari Seiwald über seinen De Tomaso Pantera anfangs doppelt begeistert, und zum Innocenti De Tomaso mit auffälliger Familienähnlichkeit war’s dann ein kurzer Weg.

Natürlich dürfen Beruf und Hobbys von vielfältigen Interessen erzählen, sonst ginge sich bei Hari Seiwald keine Zuneigung zu De Tomaso aus. Beruflich fährt er Loks der ÖBB, also eher spurstabiles Gerät, wo man kaum nach Beschleunigung und Kurvengeschwindigkeit bohrt. Und dem Posaunisten bei Franz Posch & seine Innbrüggler würde man eher geländegängige Autos andichten, aber die Freude an Blasinstrumenten lehrte immerhin: Ein Serienauspuff würde dem De Tomaso Pantera nicht gerecht. Also hat Hari Seiwald im Finale der Restaurierung einen Endtopf montiert, der eigentlich keiner ist, sondern nur zart gedämmte Rohre. Edelstahl natürlich, das schaut nicht nur fabelhaft metallisch aus. Von der Tonlage her beherrscht der Pantera den Bass mit einer Wucht, die als Konzertsaal ganze Eisenbahnremisen füllt. Man darf sich das ein bissl vorstellen wie bei Dagobert Duck und seinem Geldspeicher, stellt den Pantera in einen Resonanzraum von der Größe einer Lagerhalle, lässt sich durch Drehen des Zündschlüssels ein Klangbad ein, wie es in den Lexika für technikbegeisterte Ästheten bald als ausgestorbene Gattung aufscheinen wird. So waren wir alle herrlich trunken, ohne noch einen Meter gefahren zu sein – Autofahren am Stand, an besonderen Tagen eine hervorragende Ouvertüre, und alte Eisenbahnremisen sind zum Glück nie ganz luftdicht.

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