Andreas Riedmann
BMW X5: Preise, Varianten, Ausstattung

BMW X5: Preise, Varianten, Ausstattung

Der BMW X5 ist die Mutter aller SUVs – obwohl eigentlich kaum geländegängig. Dafür wird er aber auch nicht gebaut, sein Terrain ist die Stadt.

Zuletzt aktualisiert am 30.06.2023

Der BMW X5 hat Ende der 1990er Jahre den Trend zum SUV so richtig befeuert. Die hohe Sitzposition, das bullige Erscheinungsbild und anständig Power unter der Haube gaben im Straßenverkehr ein Gefühl von Überlegenheit, das bald jeder wollte. Die SUV-Palette hat BMW in den darauffolgenden Jahren sowohl nach unten als auch nach oben erweitert, aber der X5 bleibt das Klassenaushängeschild. Nicht umsonst wird er bereits in der vierten Generation gebaut – für alle, die sich diesen Luxus leisten können.

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BMW X5: Alle Baureihen

BMW E53 (1999 – 2006)

Wer heute noch einen BMW X5 der ersten Generation herumfahren sieht, wundert sich möglicherweise über das unförmige Aussehen. Vor allem die kleinen Nieren passten nicht zum massigen Auftreten. Zum Zeitpunkt der Markteinführung 1999 galt er hingegen als richtungsweisend. BMW bezeichnete den X5 jedoch niemals als „SUV“ oder gar „Geländewagen“, der Allradler erhielt die eigens dafür kreierte Bezeichnung „SAV“ (Sports Activity Vehicle). Der X5 war von Anfang an als alles überragendes Stadtauto konzipiert, niemand wollte damit ernsthaft ins Gelände, auch wenn er über eine selbsttragende Karosserie und einzeln aufgehängte Räder verfügte. Allerdings fehlte fürs Gelände etwas ganz Wesentliches: die Getriebeuntersetzung.

Charakteristisch für den X5 war die mittig geteilte Heckklappe. Annähernd gleichzeitig mit Einführung des kleineren X3 erhielt der X5 ein Facelift mit geänderten Front- und Nebelscheinwerfern, Kühlergrill, Motorhaube und Rückleuchten.

Bei Markteinführung war die Motorenpalette mit zwei Alternativen noch etwas dürftig: wer es sich leisten konnte, griff zum V8-Benziner (4.4i) mit 210 kW (286 PS), das Fußvolk begnügte sich mit dem 3.0-Liter-Reihensechszylinder (3.0i) mit 170 kW (231 PS). Im Laufe der Modellreihe gesellten sich noch drei weitere Motoroptionen hinzu, der stärkste mit 265 kW (360 PS) ein V8-Benziner (4.8is), der ab 2004 angeboten wurde. Auch ein Diesel-Reihensechszylinder mit 160 kW (218 PS) war dabei.

Das bullige Auftreten hatte sicherheitstechnisch seinen Preis – vor allem für Fußgänger: im NCAP-Crashtest wurde die Fußgängersicherheit mit nur einem Stern von vier bewertet, die Insassensicherheit hingegen mit vier von fünf. Bei Markteinführung kostete der BMW X5 mindestens 46.000 Euro.

BMW E70 (2006 – 2013)

Mit der zweiten Generation des X5 erhielt das SAV ab 2006 ein deutlich abgestimmteres Design und mit dem BMW „xDrive“ ein weiterentwickeltes Allradsystem. Erstmals konnte man Head-Up-Display, zahlreiche Fahrerassistenzsysteme und eine dritte Sitzreihe optional ordern. Der Grundpreis stieg dafür auch auf etwa 53.000 Euro. Im Frühjahr 2010 erfolgt ein ausschließlich optisch angelegtes Facelift.

Die Motorenpalette wurde komplett überarbeitet, vor allem hielt ein neuer Reihensechszylinder-Dieselmotor Einzug, der mittlerweile in fast allen Baureihen verbaut wird. Dieser leistete – je nach Baujahr und Ausführung – zwischen 173 kW (235 PS) im 3.0d und 280 kW (381 PS) im M50d. Die Ottomotoren starteten bei 200 kW (272 PS) im Sechszylinder 3.0si, das V8-Topmodell X5 M erhielt 408 kW (555 PS). Letzterer basiert auf dem 4.4-Liter-V8, wird aber durch einen Biturbo aufgeladen. Das xDrive-System sorgt mit M-spezifischer Anpassung außerdem für mehr Fahrdynamik.

Bei der Fahrzeuginsassensicherheit wurde nachgebessert, sodass fünf von fünf NCAP-Sternen dafür vergeben wurden. Die Fußgängersicherheit blieb allerdings bei einem von vier Sternen.

BMW F15 (2013 – 2018)

Schon in den ersten Jahren des SUV-Siegeszuges mehrte sich Kritik an den hohen Verbräuchen, verursacht vor allem durch das bullige Aussehen und die kantige Front. Mit der dritten Generation des X5 wurde also die Aerodynamik verbessert und sparsamere Motoren eingesetzt. Luftauslässe in den Kotflügen sollten für einen besseren cW-Wert sorgen, außerdem wurde ein Vierzylinder-Dieselmotor ohne Allradantrieb eingeführt. Erstmals ließen sich verschiedene Fahrmodi einstellen, welche die Gaszufuhr, die Schaltung und die Lenkung beeinflussten.

Neben dem kleinen Dieselmotor wurde 2015 auch eine Hybridvariante mit Elektromotor vorgestellt, die etwa 80 Kilometer rein elektrisch fahren konnte. Die Motorenpalette umfasste somit Leistungskennzahlen zwischen 160 kW (218 PS) im sDrive25d und 423 kW (575 PS) im X5 M. 2018 erhielt der X5 endlich die volle Sterneanzahl beim NCAP-Crashtest, die Neupreise stiegen auf über 60.000 Euro.

BMW G05 (ab 2018)

2018 wurde die nunmehr vierte Generation des BMW X5 vorgestellt, basierend auf der CLAR-Plattform, auf der zukünftig alle Verbrenner-Modelle von der 3er-Reihe bis zum BMW X7 aufbauen. Das Fahrzeug ist mit einem 42 Millimeter längerem Radstand gegenüber dem Vorgänger der längste X5, der jemals gebaut wurde. Im Innenraum wurde eine komplett digitale Anzeigentafel eingeführt, wodurch auch Softwareupdates over-the-air möglich sind. Optional kann Laserlicht geordert werden, mit dem xOFFROAD-Paket soll der X5 auch im Gelände eine gute Figur machen.

Die Preise in Österreich starten aktuell bei 81.500 Euro für den Vierzylinder-Diesel xDrive25d A. Der Plug-in-Hybrid xDrive45e A mit 290 kW (394 PS) kostet 84.000. Der kleinste Sechszylinder-Benziner xDrive40i A startet mit 245 kW (333 PS) bei 92.600 Euro. Deutlich teurer wird es bei den V8-Benzinern: der M50i A kostet 133.900 Euro, für den X5 M werden 186.250 Euro fällig – mehr als doppelt so viel wie für das Basismodell. Die Dieselmodelle (Vier- und Sechszylinder) bewegen sich zwischen 81.500 und 91.150 Euro. BMW-typisch muss man mit mindesten 10-20.000 Euro für Aufpreise und Extras rechnen.

Das Cockpit des BMW X5 M Competition.
Das Cockpit des BMW X5 M Competition. © Bild: Andreas Riedmann

Aktuelle Infos und Preise zum BMW X5 findet ihr auf der Herstellerseite.

Häufig gestellte Fragen zum BMW X5

Ab wann wurde der BMW X5 gebaut?

Der BMW X5 wurde erstmals 1999 in Amerika vorgestellt und war ab 2000 auch in Österreich verfügbar.

Wo wird der aktuelle BMW X5 gebaut?

Der BMW X5 wird seit Beginn ausschließlich in Amerika gefertigt – seit Mitte 2019 zusätzlich auch in einem Werk in Brasilien.

Wie groß ist das Kofferraumvolumen des BMW X5?

Das Kofferraumvolumen beträgt im BMW X5 650 Liter bei aufrechter und 1.870 Liter bei umgeklappter Rückbank. In der Hybridvariante xDrive45e ist das Volumen mit 500 bzw. 1.720 Liter etwas geringer. Wird die optionale dritte Rückbank geordert, verringert sich das Volumen noch einmal deutlich.

Fazit

Der BMW X5 war und ist ein echter Trendsetter. Wer es sich leisten konnte, zeigte Anfang der 2000er Jahre mit dem X5, wer der Herr auf den heimischen Straßen ist. Mittlerweile fällt er weniger auf, wurde doch die SUV-Palette von BMW und auch anderen Herstellern deutlich erweitert. Der X5 ist dennoch noch immer ein Hingucker, technisch und optisch. Mit Preisen ab 81.500 Euro ist der X5-Fahrspaß aber immer noch der betuchten Klientel vorbehalten.