Burst of Harmony: Supersportwagen retten die Welt, unser altes Postulat. Und hier der fahrende Beweisträger!
Überblick
Design und Farbgebung
Vielleicht lag es nur an der Farbe. Als der bei der Präsentation anwesende Designer befragt wurde, warum der neue 12Cilindri ausgerechnet in Senfgelb der internationalen Presse vorgestellt wurde (man nennt das dann „Kommunikationsfarbe“), antwortete der: „Dazu möchte ich an die Marketingabteilung weitergeben.“ Gelächter im Raum, dero Antwort war dann eigentlich nicht mehr gefragt, denn Marketingentscheidungen sind so ein Ding für sich. Design und Marketing sollten eigentlich nicht gleichzeitig in einem Raum anwesend sein.
Insofern raumfüllend ist das per Video überlieferte Statement von Flavio Manzoni, dem Chefdesigner: „Die historische Essenz ist hier verdichtet, der Geist der 50er/60er Jahre. Dennoch wurde ein neuer Weg gegangen, grafisch, skulptural, basierend auf den bekannten Benchmarks. Traditionstreue, but looking into future. Classic Arch – von den 70ies inspired gehen wir ins Space Age, dynamisch mit modernen Volumes, also nicht romantisierend, nicht durch die sonst üblichen Lichtkanten geformt. Wir achteten auf spezielle Winkel, auf das allgegenwärtige Science-Fiction-Feeling. Man findet zwei Shells, zwei Muschelhälften übereinander, gebrochen durch eine theoretische Linie. Zwei Autos, zwei shapes. Delta Shape, Flying Profile, clean look. Leicht! Aber bitte nicht nostalgisch, wir holen uns die alte Expressivität zurück, das Auto hat keinen Blick, aber eine Clam Shell Bonnet. Skulpturale Bögen über den Radläufen, gepaart mit klaren, horizontal verlaufenden Linien. Dazu eine Front, welche die frühen Versionen des 365 GTB/4 (Daytona) zitiert.“ Manzoni versteht sein Fach, keine Frage. Am Heck legt sich ein massiver Bügel in Wagenfarbe über die kontrastschwarze Dachpartie, auch eine Reminiszenz an die Zeiten der Design-Avantgarde. Der Heckdeckel gibt einen brauchbaren Laderaum frei, schließlich ist dies hier ein GT, eine Reisemaschine.