Wasserschaden am Auto: Zahlt die Versicherung?
Was ist bei einem Wasserschaden am Auto zu tun? Und welche Versicherungsarten decken die Schäden? Alle Antworten gibt’s hier.
Überflutungen können auch für Fahrzeuge gravierende Folgen haben. Kommt es zu einem Wasserschaden am Auto (etwa, wenn es in überfluteten Bereichen abgestellt war), stellt sich die Frage: Zahlt die Versicherung?
Werden Wasserschäden am Auto von Teil- und Vollkaskoversicherungen gedeckt?
Ein Wasserschaden am Auto durch Naturgewalten – darunter auch Hochwasser bzw. Überflutungen – ist in der Regel von Teil- und Vollkaskoversicherungen gedeckt. Eventuell wird ein Selbstbehalt fällig – die Details dazu kann jede/r Fahrzeugbesitzer/in in der eigenen Versicherungspolizze nachlesen. Allerdings weist der ÖAMTC darauf hin, dass die Versicherung unter bestimmten Umständen die Auszahlung wegen grober Fahrlässigkeit verweigern könnte.
Richtige Vorgehensweise nach einem Wasserschaden
Die richtige Vorgehensweise ist für die Kostenübernahme durch die Versicherung entscheidend, so der ÖAMTC: „Die Schadensmeldung sollte unverzüglich erfolgen. Von Vorteil ist eine Dokumentation mit Fotos, vor allem mit allen Details der Schäden“, erklärt Martin Hoffer, Chefjurist des Clubs. „Ist jemand anderer für den Schaden verantwortlich, empfiehlt es sich, Zeugen namhaft zu machen.“
Was nach einem Wasserschaden am Auto auf keinen Fall gemacht werden sollte
Um nach dem Hochwasser keine weiteren Folgeschäden an geparkten Fahrzeugen zu riskieren, sollte man den Motor nicht starten – insbesondere, wenn der Motorraum in Kontakt mit Wasser gekommen ist. Die Abschleppkosten bis zur nächsten Werkstatt werden ebenfalls von vielen Teil- und Vollkaskoversicherungen übernommen.
Achtung auf die Wasserlinie
An der Wasserlinie lässt sich ablesen, welcher Wasserschaden am Auto zu erwarten ist, wie der ÖAMTC mitteilt:
- Bei einer Wasserlinie unterhalb der Felgenmitte seien in der Regel keine Funktionsprobleme zu erwarten, da alle beweglichen Teile und elektrische Installationen darüber liegen. Der Mobilitätsclub empfiehlt in diesem Fall lediglich die Überprüfung der Trag- und die Spurstangengelenke.
- Bei einer Wasserlinie über der Radmitte sind bereits Radlager und Antriebswellen betroffen. Steht das Fahrzeug über längere Zeit hinweg in so hohen Wasser, dringt dieses in die Lager und Gelenke ein – und bleibt auch dort, wenn der Wasserpegel wieder gesunken ist. Auch der Auspuff kann korrodieren.
- Bei einer Wasserlinie über der Türunterkante ist die Elektrik in Gefahr.
- Bei einer Wasserlinie über der Motorhaube kann das Wasser auch in den Ansaugtrakt des Motors und über den Auspuff bis zu den Auslassventilen gelangen, wie der ÖAMTC schildert. In diesem Fall ist das Starten des Motors ein absolutes No-Go, jetzt können nur noch Profis helfen.
Haftpflichtversicherung
Durch die Haftpflichtversicherung ist ein Unwetter-Schaden am Auto nicht gedeckt. Wurde ein Schaden durch einen Dritten verursacht, kann das anders sein, so der ÖAMTC: Beispielsweise haftet der Straßenerhalter, wenn ein Schaden am Fahrzeug durch Bäume am Straßenrand entsteht und ihm eine grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann. Betreiber mautpflichtiger Autobahnen und Vermieter kostenpflichtiger Parkplätze haften bereits für leichte Fahrlässigkeit.
Was tun bei einem Wasserschaden am Auto?
Der ADAC weist darauf hin, dass ein durch Wasser beschädigtes Auto keinesfalls gestartet und bei Bedarf abgeschleppt werden sollte. Ist das Fahrzeug im Trockenen, sollte die Batterie abgeklemmt werden. Bei Elektroautos bestehe kein erhöhtes Risiko.
Selbst wenn das Wasser nur bis zum Türschweller gereicht hat und der Innenraum trocken geblieben ist, kann es zu Schäden im Bodenbereich gekommen sein. Im Zweifelsfall empfiehlt sich die Überprüfung in der Werkstatt.
Dieser Beitrag stellt keine Rechtsberatung dar und es können daraus keine Rechtsansprüche abgeleitet werden. Im Zweifelsfall sollte dringend eine juristische Expertise herangezogen werden