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Auto in einer Waschanlage (Waschbox).

Sichere Autowäsche in der Waschanlage: Diese Dinge solltet ihr beachten

Manchmal ist die Fahrt in die Waschanlage der effektivste Weg, sein Auto zu reinigen. Wie ihr am besten vor der Autowäsche vorgeht, erklären wir hier.

Veröffentlicht am 24.02.2023

Auch wenn die Autowäsche per Hand manchmal gründlicher und effektiver ist, gilt die Autowäsche in der Waschanlage oder in der Waschstraße als die umweltfreundlichere und schnellere Methode. Doch nicht jedes Waschprogramm in der Waschanlage ist perfekt und bei einem falsch durchgeführten Programm oder einer fehlerhaften Anlage können Schäden am Lack die Folge sein. Wie ihr also am besten vorgeht, was ihr bei der Autowäsche in der Waschstraße beachten müsst und was im Schadensfall zu tun ist, erklären wir hier.

Tipps für die perfekte Autowäsche in der Waschanlage

Einfach in die Waschanlage fahren, Ticket ziehen und die Reinigung abwarten – mehr gehört doch nicht dazu, oder? Ganz so einfach ist es tatsächlich nicht. Wie oft man in die Waschanlage fährt, was es für Grundsätze zu beachten gilt oder ob man auch ein Cabrio in die Waschanlage fahren kann, sind für viele Autofahrer unbeantwortete Fragen. Wir zeigen euch den Weg zur perfekten Autowäsche in der Waschanlage.

Grundsätze für die Autowäsche in der Waschstraße oder Waschanlage

Grundsätzlich müssen drei Grundsätze festgehalten werden:

  1. Egal, ob Waschstraße, Waschanlage, SB-Wäsche oder etwas anderes, die Anlage und die vorhandenen Werkzeuge sollten immer im Top-Zustand sein. Eine schlecht gewartete Anlage ist wiederum fehleranfällig und kann das eigene Fahrzeug schnell beschädigen.
  2. Die Anweisungen vor der Einfahrt in die Waschstraße müssen unbedingt beachtet werden. Denn hier gibt es immer kleine, aber teils essenzielle Unterschiede.
  3. Um Lackschäden im Vorfeld zu verhindern, solltet ihr eine gründliche Vorwäsche leisten. Hartnäckige Verschmutzungen, Geäst zwischen Motorhaube und Windschutzscheibe oder verkrusteter Schlamm sollten entfernt werden, bevor es in die Waschanlage geht.

Sind diese drei Dinge gewährleistet, kann es losgehen. Aber wann und wie oft? Wir beantworten die häufigsten Fragen für euch.

Die häufigsten Fragen zum Thema Waschanlage und Waschstraße

Wie oft sollte man in die Waschanlage fahren?

Manche Fahrer fahren jede Woche in die Waschstraße oder Waschanlage, bei anderen muss das Auto schon völlig verschmutzt sein, bevor sie es wieder sauber machen lassen. Hier muss jeder Fahrer für sich selbst entscheiden, wie er sein Auto der Umwelt präsentieren möchte. Wer täglich durch die Stadt zur Arbeit fährt, wird sicherlich mehr Wert auf ein gepflegtes Äußeres des Autos legen, als jemand, der im Wald arbeitet und regelmäßig durch Schlamm und Matsch fährt.
Was allerdings alle Autofahrer gleichermaßen betrifft, sind die sicherheitsrelevanten Teile des Fahrzeugs. Lichter, Scheiben und Leuchten müssen immer funktionstüchtig und sauber sein. Sind sie das nicht, ist das Sicherheitsrisiko beim Fahren erhöht. Spätestens jetzt lohnt sich also eine Fahrt in die Waschstraße.

Muss man eine Vorwäsche leisten?

Die Waschprogramme einer Waschstraße oder -anlage enthalten meistens eine Vorwäsche.
Doch bei sehr starken Verschmutzungen kann es sinnvoll sein, sein Auto per Hand zu waschen und Verkrustungen, eingetrockneten Schmutz und mehr selbst zu entfernen. In kritischen Fällen kann es nämlich sein, dass eine starke Verschmutzung am Auto in der Waschanlage einen Schmirgeleffekt hervorruft, der zu starken Schäden am Lack führen kann.
Auch die Arbeit mit einem Hochdruckreiniger kann bei sehr starken Verschmutzungen sinnvoll sein.

Welches Waschprogramm sollte man wann wählen?

Grundsätzlich reichen die Grundreinigungsprogramme einer Waschstraße völlig aus. Hier wird mit Wasser und Autoshampoo eine solide Reinigung vorgenommen, die die meisten Verschmutzungen restlos entfernt und das Auto wieder zum Glänzen bringt.
Premiumprogramme können sinnvoll sein, wenn man sein Auto in einem Zug wachsen und imprägnieren will. Einige von ihnen bieten auch einen langfristigeren Schutz vor Verschmutzungen. Hier müssen Autofahrer selbst entscheiden, was am sinnvollsten ist.

Kann jedes Auto in die Waschanlage gefahren werden?

Nicht jedes Auto kann in der Waschstraße gewaschen werden. Große, hohe oder breite Fahrzeuge passen gegebenenfalls nicht. Auch breite Reifen und Felgen können ein Ausschlusskriterium darstellen. Wer hier unsicher ist, sollte sich vor der Fahrt in die Waschstraße telefonisch erkundigen, ob sein PKW-Modell zugelassen ist. Perfekt saubere, glänzende und polierte Felgen könnt ihr auch selber in wenigen Schritten haben.

Dürfen Cabrios in die Waschanlage gefahren werden?

Ja. Die Kunststoffdächer von Cabrios müssen natürlich verschlossen werden. Stellen bei der Reinigung aber in der Regel kein Problem dar. Ein Blick in die Bedienungsanleitung schafft im Zweifelsfall Gewissheit.
Für Cabrios eignen sich grundsätzlich Waschanlagen, in denen weiche Textilstreifen und keine harten Bürsten verwendet werden.
Bei der manuellen Vor- oder Nachwäsche dürft ihr aber niemals einen Hochdruckreiniger auf das Verdeck eures Cabrios richten! Solche Reiniger sind derart stark, dass sie das Dach des Autos enorm beschädigen können.

Die perfekte Autowäsche in der Waschanlage – eine Anleitung

Autofahrer, die noch nie in der Waschanlage waren oder bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht haben, beherzigen am besten die folgende Anleitung.

  1. Zustand der Anlage

    Zuerst sollte die Waschanlage, SB-Wäsche in der Waschbox oder die Waschstraße aufgesucht werden. Der Zustand der Anlage sollte vertrauenserweckend sein, zumindest kann man hier von außen erste Eindrücke sammeln, Rezensionen auf Google nachlesen oder den Empfehlungen von Bekannten folgen. In Österreich gibt es eigentlich nur wenige schlecht gewartete Waschanlagen, doch wenn es sie gibt, dann findet man spätestens im Internet entsprechende Hinweise.

  2. Wahl des Programms und Ticketverkauf

    Ist man dann an der Anlage, sollte man zuerst schauen, ob der Ticketverkauf persönlich erfolgt. Beispielsweise bei Tankstellen kauft man das Ticket üblicherweise direkt am Schalter und kann hier auch sein Programm wählen.

  3. Beleg mit Barcode

    Hat man das Ticket gekauft, erhält man in der Regel einen Beleg mit dem Barcode für die Anlage. Man fährt nun zur Anlage und hält vor einer Ampel, die von Grün auf Rot umspringt, sobald man die richtige Position erreicht hat.

  4. Das Auto richtig vorbereiten

    Generell gilt, dass im Zweifel immer der Waschanlagen-Betreiber kontaktiert werden muss, sofern nach lesen der Hinweisschilder Fragen offen bleiben.

    Im nächsten Schritt klappt man die Seitenspiegel ein, schließt die Fenster und das Schiebedach und nimmt gegebenenfalls die Radioantenne ab. Auch der Scheibenwischer sollte ausgeschaltet und die Tankklappe verschlossen werden. Automatikgetriebe werden auf Position P gestellt und die Handbremse angezogen (hierfür die Hinweisschilder des Betreibers beachten). Dann schließt man das Auto ab und geht in den Neben- oder Vorraum, in dem die Kontrollkonsole steht.

  5. Waschvorgang starten

    Vor der Einfahrt scannt man den Barcode, den man erhalten hat. Das Waschprogramm startet nun. Nach Beendigung öffnen sich die Tore und die kleine Ampel springt wieder auf Grün, dann kann man mit seinem frisch gewaschenen Auto hinausfahren.

Unterschiedliche Arten der Waschanlage (Selbstbedienungs-Wäsche in der Waschbox, Waschstraße, Waschanlage)

Waschstraße ist nicht gleich Waschanlage. Auch eine Selbstbedienungswäsche, kurz SB-Wäsche, in der Waschbox unterscheidet sich von der klassischen Reinigungsanlage. Für wen welche Form der automatisierten Autowäsche geeignet ist, erfahrt ihr hier.

Individuell und für (fast) alle Fahrzeuge: Die SB-Wäsche in der Waschbox

In der Selbstbedienungs-Waschbox werden den Kunden unterschiedlichste Programme und Werkzeuge angeboten. So können sie das Auto in der Waschbox abstellen und per Konsole die geeigneten Programme auswählen, etwa „Schmutzlösen“, „Schaumbürste“, „Klarspülen“ oder „Wachskonservieren“. Hier empfiehlt es sich, mit den jeweiligen Programmen der SB-Waschbox im Vorfeld auseinanderzusetzen.

Dazu erhalten die Kunden zumeist Staubsauger, Hochdruckreiniger und mehr Werkzeuge, mit denen sie ihr Auto per Hand waschen können.

Die SB-Wäsche in der Waschbox eignet sich für alle, die ihr Auto individuell und sehr gründlich reinigen wollen. Auch sensible Autos wie etwa Oldtimer können hier schonend gewaschen werden. Ein weiterer Vorteil der SB-Wäsche liegt in der Flexibilität der Anlage. So können hier auch Wohnmobile und Motorräder individuell gereinigt werden.

Wer also ein besonders gründliches oder schonendes Waschprogramm erhalten möchte, das aber schneller und einfacher ist als die Autowäsche per Hand, ist mit der SB-Wäsche gut beraten.

Einfach und fast überall verfügbar: Portalwaschanlagen

Viele Tankstellen bieten mittlerweile kleine Portalwaschanlagen an. Das ist besonders praktisch, wenn man gerade sowieso tanken muss und in einem Zug auch eine Autowäsche dazubuchen möchte. Die meisten Programme dauern hier weniger als zehn Minuten, in denen man sich noch einen Kaffee genehmigen kann. Dazu bieten die meisten Portalwaschanlagen noch Sauger, Luftpumpen und Hochdruckreiniger, mit denen sich das Auto schnell auf Vordermann bringen lässt.

Mit Reinigungsdüsen, Bürsten und Textilien wird das Auto hier von allen Seiten gereinigt, je nach Programm auch von unten, an den Felgen und mit einem Politur-Finish.

Portalwaschanlagen sind die einfachste Variante der Autowäsche, allerdings werden hier „nur“ gängige PKW bedient und gerade Besitzer von Oldtimern oder sensiblen Autos sollten hier darauf achten, nur sehr schonende Programme zu wählen.

Die Waschstraße, Königin der automatischen Autowäsche

Waschstraßen sind die aufwendigsten und meistens auch teuersten Waschanlagen. Hier fährt das Auto auf einem Förderband und wird von Personal und Maschinen gleichermaßen gewaschen, eingeschäumt, poliert und getrocknet. Wie ihr euer Auto per Hand poliert haben wir bereits beschrieben.

Je nach Anlage kann man hier auch exquisite Autos wie Oldtimer waschen lassen. Es empfiehlt sich aber immer, im Vorfeld mit dem Waschanlagenbetreiber zu sprechen. Dieser wird euch die beste Empfehlung zur Wäsche eures Autos geben können.

Die Waschstraße nimmt mehr Zeit in Anspruch als die Portalwaschanlage und kostet auch mehr. Dafür ist hier eine individuelle Reinigung nach höchsten Ansprüchen garantiert.

Die Autowäsche per Hand – eine gute Alternative?

Viele Autofahrer bevorzugen die Fahrt in die Waschanlage oder Waschstraße. Aber reicht nicht einfach auch die Autowäsche von Hand? Das hängt in der Regel von der persönlichen Präferenz des Fahrers ab.

Sein Auto selber waschen ist in den meisten Fällen günstiger, gründlicher und schonender.

Allerdings ist das nicht überall erlaubt, sondern in der Regel nur auf Höfen von Waschanlagen und auf dem Privatgrundstück. Auch gilt eine Autowäsche per Hand als ressourcenintensiver, da hier mehr Wasser verbraucht wird als in der automatischen Autowäsche.

Jeder Autofahrer kann und sollte beide Formen der Autowäsche ausprobieren. Beide Varianten bieten jeweils Vorteile. Allerdings gehören bei der Autowäsche von Hand einige Reinigungsmittel und im besten Fall auch Werkzeuge wie ein Hochdruckreiniger dazu. Ob man diese erst anschaffen möchte, muss man sich ebenfalls im Vorfeld genau überlegen.

Wer haftet bei einem Schaden in der Waschstraße?

Es passiert zwar nicht allzu oft, aber manchmal entstehen Schäden am Auto nach der Fahrt in die Waschstraße. In solchen Fällen kommt es oft zum Streit über die Haftung. Ihr als Kunden müsst beweisen, dass der Schaden in der Anlage entstanden ist und dass ihr alle Anweisungen vor dem Waschgang befolgt habt. Bei größeren Schäden kann die Hinzuziehung eines Kfz-Sachverständigen sinnvoll sein, der Klarheit schaffen wird.