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Ratgeber: Poliermaschine fürs Auto

Ratgeber: Poliermaschine fürs Auto

Worauf muss man beim Kauf einer Poliermaschine achten, damit der Lack keinen Schaden nimmt? Die wichtigsten Infos gibt’s hier im Überblick.

Zuletzt aktualisiert am 30.05.2023

Der Anblick von mit der Sonne um die Wette strahlendem Autolack ist herzerwärmend, aber mit viel Arbeit verbunden. Ein funkelndes Ergebnis kann jeder aber auch zuhause mit einer elektrischen Poliermaschine erzielen – ohne den Gang zum teuren Aufbereiter.

Das Angebot an Poliermaschinen ist allerdings groß und es gibt einiges zu beachten, damit der Lack bei der Behandlung keinen Schaden nimmt. Rotationsmaschinen erhitzen den Lack sehr stark und können ihn sogar verbrennen. Außerdem sollte das Gerät verschiedene Leistungsstufen aufweisen, damit sowohl Kratzer entfernt als auch große Flächen poliert werden können.

Poliermaschine für Pkw: Das ist wichtig

Exzenter- oder Rotations-Poliermaschine?

Beide Arten von Poliermaschinen sehen ähnlich aus, haben aber unterschiedliche Anwendungsgebiete.

  • Bei rotierenden Poliermaschinen dreht sich der Stützteller nur um die eigene Achse. Dank der hohen Rotationsgeschwindigkeit können sogar tiefe Kratzer entfernt und verwitterte und matte Lacke aufbereitet werden. Es entsteht aber viel Wärme und an dünnen Stellen kann der Lack regelrecht verbrennen, oder es entstehen Wirbel oder Hologramme.
  • Exzentermaschinen sind hingegen perfekt für die Hochglanz- und Feinpolitur sowie die Entfernung von kleineren Kratzern und Wirbeln geeignet. Durch die geringfügige Auslenkung bei der Umdrehung (elliptische Rotation) ist ein Verbrennen des Lacks nicht möglich, solche Geräte sind daher auch für Anfänger gut geeignet.
  • Geräte, die beide Eigenschaften verbinden, sind sogenannte „Zwangsrotationspoliermaschinen“. Durch die schnellere Drehung ist auch eine höhere Defektkorrektur möglich, ohne Gefahr des Verbrennens.

Leistung und Drehzahlregelung

Damit Kratzer wirkungsvoll entfernt werden können, sollte eine Rotationsmaschine mindestens 1.200 Watt Leistung aufweisen. Bei den Exzentermaschinen reichen aber schon 200 Watt.

Je nach Anwendungsfall sind unterschiedliche Leistungsstufen über eine Drehzahlregelung sinnvoll, um sowohl Kratzer entfernen als auch den gesamten Lack schön aufpolieren zu können. Damit kann die Drehgeschwindigkeit selbst eingestellt werden, je nachdem, wie hart oder weich die Maschine auf dem Lack laufen soll. Der sogenannte „Sanftanlauf“ startet langsam und erhöht die Drehzahl erst mit der Zeit, das schont den Lack.

Kabellänge

Damit man ohne ständige Verhakungen bequem rund um das Auto laufen kann, sollte die Poliermaschine über ein mindestens vier Meter langes Kabel verfügen – oder alternativ mit einem Akku betrieben werden können.

Handhabung

Je schwerer die Poliermaschine, desto anstrengender ist die Arbeit damit. Qualitativ hochwertige Poliermaschinen wiegen nur zwischen 2 und 3,5 Kilogramm.

Damit die Maschine gut mit beiden Händen geführt werden kann, sollte sie einen zweiten Griff an der Seite oder einen Bügelgriff haben. Sicherheits-Stopp-Schalter und Drehrad müssen leicht erreichbar sein.

Der Wechsel zwischen Schleifscheibe, Schwamm oder Pad sollte ohne Werkzeug möglich sein, am besten mit Klettverschluss.

Bei Akku-Geräten ist ein zweiter (geladener) Akku sinnvoll, um die Arbeit unterbrechungsfrei fortsetzen zu können.

Lautstärke

Wem die Nachbarn egal sind, der achtet nicht auf die Lautstärke der Poliermaschine. Wer die Belästigung jedoch in Grenzen halten will, sollte zu einem Gerät greifen, das maximal 70 – 80 dB(A) Lärm erzeugt, auch das eigene Gehör wird es danken.

Aufbewahrung

Um die Poliermaschine vor Verschmutzung zu schützen, sollte sie bei Nicht-Gebrauch in einem eigenen Koffer aufbewahrt werden. Darin können dann auch die Pads, Schwämme und Aufsätze sicher verwahrt werden.

FAQ: Häufige Fragen zu Poliermaschinen

Worauf muss man bei Poliermaschinen achten?

Rotationspolierer eignen sich mehr für tiefe Kratzer und matte Lacke, Exzentermaschinen für die lackschonende Flächenpolitur. Zwittergeräte vereinen beide Eigenschaften.
Kann die Drehzahlgeschwindigkeit eingestellt werden, können unterschiedlichste Anwendungsfälle mit einem Gerät bewältigt werden.
Damit man gut und gerne mit dem Gerät arbeitet, sind Kabellänge, bequeme Handhabung sowie geringes Gewicht und niedrige Lautstärke entscheidend.

Wie wähle ich die richtige Poliermaschine aus?

Das hängt davon ab, was man erreichen möchte. Für tiefe Kratzer und matte, verwitterte Lacke sind Rotationspolierer mit hohen Drehgeschwindigkeiten empfehlenswert. Dabei kann der Lack aber zu heiß werden und verbrennen. Für kleinere Kratzer und eine großflächige strahlende Politur sind Exzentermaschinen völlig ausreichend. Verfügen diese über eine Drehzahlregelung, können auch tiefere Kratzer behandelt werden. In beiden Fällen sollte auf eine möglichst arbeitserleichternde Handhabung geachtet werden.

Welche Qualitätsunterschiede gibt es bei Poliermaschinen?

Neben der Leistung und einer Drehzahlregelung zeigt sich die Qualität vor allem in der Handhabung. Hochwertige Geräte sind leicht, leise und verfügen über ergonomische Griffe und Aufbewahrungsmöglichkeiten. Das Kabel ist lange genug, bei Akkugeräten garantiert ein zweiter (geladener) Akku die unterbrechungsfreie Arbeit.

Welchen Nutzen hat eine Poliermaschine?

Mit einer Poliermaschine für Autolacke kann jeder auch zu Hause dem Lack seines Autos einen strahlenden Glanz verleihen sowie kleine und größere Kratzer selbst entfernen. Gerade bei Gebrauchtwagen, die verkauft werden sollen, sorgt eine Lackpolitur für ein besseres Erscheinungsbild und höhere Verkaufspreise.

Ist eine Poliermaschine einfach anzuwenden?

Eine Poliermaschine für Zuhause ist leicht anzuwenden, ergonomische Griffe sorgen für einen guten Halt. Mit einer Drehzahlregelung können sowohl tiefe Kratzer behandelt als auch große Flächen schnell und effektiv poliert werden. Lange Kabel, Akkubetrieb und werkzeugloses Wechseln der Teller erleichtern das Arbeiten.

Was kostet eine Poliermaschine?

Lackpoliermaschinen sind bereits ab ca. 30 Euro erhältlich, hochwertigere Geräte kosten aber bis zu 450 Euro.

Fazit

Je nachdem, ob tiefe Kratzer entfernt, matte Lacke wieder frisch gemacht oder einfach nur der Lack zum Strahlen gebracht werden soll, eignen sich unterschiedliche Poliermaschinen. Verfügen diese über eine Leistungs- bzw. Drehzahlregelung, können auch unterschiedliche Anwendungsfelder bedient werden. Qualitätsunterschiede bestehen aber auch bei der Handhabung, Kabellänge und Lautstärke.