able2create/autorevue Online
Grafische Darstellung von getönten Scheiben.

Scheiben tönen: Wissenswertes zu Tönungsgrad, Zulässigkeit und mehr

Getönte Scheiben fallen optisch ins Auge und haben darüber hinaus noch weitere Vorzüge. Aber Vorsicht: Nicht jede Tönungsfolie ist zulässig. Hier alle Infos.

Veröffentlicht am 15.02.2023

Die Scheiben zu tönen ist nicht nur eine optische Aufwertung des Autos, sie verbessert auch den Schutz gegen Blendung, Sonne und Wärme. Je nach Tönungsgrad trägt sie durch die Sichtschutzeigenschaften auch zum Einbruchschutz bei.

Nachteilig kann sich die Einschränkung der Sicht bei bestimmten Lichtverhältnissen auswirken. Viele Hersteller haben schon vor längerer Zeit reagiert und bieten sie ab Werk, es gibt allerdings auch Nachrüstmöglichkeiten. Bei einer Nachrüstung müssen allerdings einige wichtige Punkte beachtet werden: Unter anderem ist hier auch die Zulässigkeit der gewünschten Tönungsfolie wichtig. Da die Sicht nach vorn und zur Seite uneingeschränkt möglich sein muss, darf auch nicht jede Scheibe mit einer Tönung versehen werden.

Varianten von getönten Scheiben

Getönte Scheiben gibt es in unterschiedlichen Farben und Intensitäten. Von leichten Tönungen, die die Sicht kaum beeinflussen bis hin zu tiefschwarzen oder andersfarbigen Versionen, die einen Blick in den Innenraum fast vollständig verhindern. So sind neben schwarz zum Beispiel auch chromfarbige, goldene, bronzene und andere Farben möglich und durchaus gängig. Meist werden dafür spezielle Folien verwendet, die den Tönungseffekt erzeugen.
Die von den Fahrzeugherstellern serienmäßig angebotenen getönten Scheiben sind jedoch bedampft, bedeutet: die tönende Schicht ist fest auf die Scheibe aufgebracht. Eine weitere Möglichkeit, um die Scheibe zu tönen, ist das Glascoating: Bei diesem Verfahren werden die Scheiben ausgebaut und mit einer farbigen Polyurethandispersion bedampft und versiegelt. Ähnlich wie bei den Tönungen der Hersteller ist die Beschichtung fest mit der Scheibe verbunden. Aber Vorsicht: dieses Verfahren ist, sofern es nachträglich angewandt wird, für den öffentlichen Straßenverkehr nicht zulässig und kann zum Verlust der Betriebserlaubnis führen.

Scheiben tönen mittels Folie

Die häufigste Variante ist die Verwendung einer Tönungsfolie. Es handelt sich hierbei um eine spezielle Trägerfolie, welche mit einer Keramik- oder Aluminium-Metallic-Beschichtung versehen ist und sehr wirksam gegen Wärmeeinstrahlung ist. Daneben gibt es auch die sogenannten „Basic-Folien“, die vorwiegend auf den Sichtschutz ausgelegt sind. Die Folien werden von innen auf die Scheibe geklebt, selbige müssen dafür nicht ausgebaut werden. Um unschöne Blasen und Falten zu vermeiden, sollte die Scheibentönung von einem Fachbetrieb aufgebracht werden – mit Geduld und etwas handwerklichem Geschick ist aber auch die DIY-Variante möglich.

Maximal zulässiger Tönungswert

Nicht jede Tönungsfolie ist zulässig, es muss also darauf geachtet werden, dass die Folie eine entsprechende Zulassung besitzt: Ein Tönungswert von maximal 95 Prozent ist erlaubt. Die Zulassungsbescheinigung muss für den Fall einer Kontrolle und zur jährlichen Fahrzeugbegutachtung mitgeführt werden, das entsprechende Prüfzeichen sollte auch in der Folie eingeprägt sein.
Außerdem wichtig: Nicht jede Scheibe darf getönt werden. So ist die uneingeschränkte Sicht nach vorne und zur Seite zu gewährleisten. Das heißt, Front- und die vorderen Seitenscheiben sind tabu. Alle Scheiben ab der B-Säule dürfen getönt werden, bei der Heckscheibe ist darauf zu achten, dass am Fahrzeug zwei Außenspiegel angebracht sind. Originale, vom Hersteller getönte Autoscheiben, sind problemlos nachrüstbar. Die Tönung mittels Glascoating ist hingegen nicht zulässig, auch eine Einzelabnahme ist hier nicht möglich. Dieses Verfahren ist somit nur für Showzwecke geeignet.

FAQs: Häufige Fragen zum Thema Scheiben tönen

Welche Vor- oder Nachteile bringt eine Scheibentönung?

Vorteile:
• Wärmeschutz
• Schutz vor Sonneneinstrahlung
• Bei starken Tönungen kaum Sicht in den Innenraum (Diebstahlprävention)
• Blendschutz (durch hinterherfahrende Fahrzeuge bei Dunkelheit)
• Schutz vor Ausbleichen der Innenausstattung
• Optische Aufwertung
Nachteile:
• Sichteinschränkung beim Rangieren bei Dunkelheit/Dämmerung
• Je nach Folienqualität verschwommene Sicht nach außen

Kann man eine Scheibentönung selbst machen?

Mit handwerklichem Geschick, Geduld und passender Ausstattung lässt sich eine Scheibentönung selbst bewerkstelligen. Wenn keine oder wenig Erfahrung vorhanden ist, sollte das jedoch dem Profi überlassen werden. Bei fehlerhafter Montage können unschöne Luftblasen, Falten oder schlecht anpasste Folien die Folge sein.

Ist das erlaubt?

Autoscheiben dürfen mit Einschränkungen getönt werden, das Bekleben der Windschutzscheibe und der vorderen Seitenscheiben ist zum Beispiel nicht erlaubt. Tönungsfolien müssen außerdem eine entsprechende Zulassung besitzen und das Prüfzeichen muss in der Folie eingeprägt sein. Wichtig: Der Tönungsgrad darf 95 Prozent nicht überschreiten. Vom Hersteller angebotene Scheiben sind problemlos nachrüstbar, das sogenannte Glascoating darf hingegen nicht für Fahrzeuge verwendet werden, welche im öffentlichen Straßenverkehr bewegt werden. Unzulässige Scheibentönungen werden mit Bußgeldern belegt und können zum Verlust der Betriebserlaubnis führen.

Fazit

Getönte Scheiben werten das Fahrzeug optisch auf, bieten Schutz gegen Sonneneinstrahlung und Wärme, weiters sorgen (bei hohem Tönungsgrad) sie für einen guten Sichtschutz. Jedoch kann die Sicht beim Rangieren bei Dämmerung und Dunkelheit eingeschränkt sein. Nicht jede Scheibentönung ist erlaubt, Front- und vordere Seitenscheiben dürfen nicht beklebt werden.

Themen