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Elektroroller-Test: Die besten Modelle

Elektroroller-Test: Die besten Modelle

Die Elektroroller-Tests des ÖAMTC von 2019 bis 2023: Ob und wie die getesteten Roller hinsichtlich Reichweite, Ladezeit, Fahreigenschaften und Design überzeugen.

Christian Gaisböck
Zuletzt aktualisiert am 04.04.2024

Roller sind ein praktisches Fortbewegungsmittel im urbanen Raum, immer öfter trifft man auch die elektrifizierten Varianten auf den Straßen der österreichischen Städte. Ob Elektroroller für den Einsatz im Alltag geeignet sind, prüft der ÖAMTC samt Partner in regelmäßigen Abständen. Ob Motorrad, ein 125er oder als Moped: Was der aktuelle Elektroroller-Test 2023 ergeben hat, welche Ergebnisse die Tests aus vergangenen Jahren gebracht haben: Hier der Überblick.

Alle wichtigen Informationen rund ums Thema Elektroroller findet ihr in unserem kompakten Ratgeber.

Elektroroller-Test [2023]

Im Jahr 2023 wurden vom ÖAMTC E-Roller aus drei Leistungsklassen unter die Lupe genommen: Ein Moped von Piaggio, ein 125er (Ray) und ein Motorrad von BMW.

Piaggio 1

Mit der 45 km/h-Limitierung ist dieses Gefährt als Moped klassifiziert. Alexander Fischer vom ÖAMTC urteilt: „geringes Gewicht, geringe Reichweite, Einarmschwinge vorne und eine herausnehmbare Batterie“. Tatsächlich wiegt der Roller inklusive Akku nur 85 kg, was sich positiv auf das Handling auswirkt. Die ermittelte Reichweite von 41 km ist aber recht überschaubar. Das mag für den Stadtverkehr reichen, längere Ausflüge sind nur mit größerem Akku empfehlenswert. Aber: Mehr Reichweite kostet extra, ebenso für die Smartphone-Konnektivität wird ein Aufpreis fällig. Kosten (Basisvariante): ab 3.599 Euro.

Ray 7.7 (125 ccm)

Ein spanischer Roller, bei dem im Vergleich zum Piaggio 1 der Fokus weniger auf ein „schickes“ Äußeres, dafür mehr auf Funktionalität gelegt wurde. Der Roller beschleunigt auf maximal etwa 130 km/h, die Reichweite beträgt etwa zwischen 110 und 150 km. Positiv wird von den Testern die höhenverstellbare Sitzbank und der geräumige Stauraum vermerkt. Minuspunkte gibt es hingegen für das kleine bzw. enge Trittbrett. Kostet ab 9.490 Euro.

BMW CE 04 (Motorrad)

Das einzigartige Design, dazu „viel Hightech“ trösten nicht ganz über den hohen Preis von 12.150 Euro hinweg. Denn dem gegenüber stehen mit 231 kg ein hohes Gewicht und ein verhältnismäßig kleiner Akku mit 8,9 kWh, womit man etwa 100 km am Stück schafft. Immerhin gibt es dafür aber „viel moderne Multimedia- und Konnektivitäts-Technik“, eine fortschrittliche Ladetechnik (Typ 2 mit bis zu 6,9 kW) und laut ÖAMTC auch viel Fahrwerkskomfort.

Elektroroller-Test [2020]

Auch 2020 wurde die -Roller wieder auf Alltagstauglichkeit, Ergonomie, Antrieb und Fahreigenschaften getestet. Wesentliche Unterschiede konnten im Elektroroller-Test – abgesehen vom Preis – auch in Bezug auf Licht, Ladezeit, Akku sowie Reichweite festgestellt werden. Die drei teuersten Modelle schnitten am besten ab und erhielten die Bewertung „gut“.

Auch Elektro-Scooter boomen in den Städten. Die beliebtesten Modelle findet ihr hier auf einen Blick, eine Übersicht über alle Anbieter von Leih-E-Scootern in Wien gibt’s hier.

Testsieger: Silence S01

Der Silence S01 wurde im Elektroroller-Test 2020 am besten bewertet. „Der Newcomer aus Spanien hat die etablierte Konkurrenz in vielen Bereichen alt aussehen lassen“, so ÖAMTC-Techniker Kerbl. „Sein größter Trumpf ist mit Sicherheit der Akku, der sich trotz großer Speicherkapazität und hohem Gewicht bequem transportieren lässt.“ Aber auch sonst besticht er durch durchdachte Details, wie einem großen Staufach, in dem sogar zwei Helme Platz finden.

Govecs Schwalbe 90

Auf Platz zwei fuhr im Elektroroller-Test 2020 Govecs Schwalbe 90. „Die Schwalbe überzeugt mit dem kraftvollsten Motor, kurzen Ladezeiten, guter Verarbeitung und den ausgewogenen Fahreigenschaften“, sagt Kerbl. „Bei Reichweite und Staumöglichkeiten hat sie allerdings noch viel Luft nach oben. Darüber hinaus macht das hohe Gewicht Rangieren zur Schwerstarbeit.“

Piaggo Vespa Elettrica 70

Platz drei im Elektroroller-Test erreichte die neue Vespa Elettrica 70. Sie überzeugte die Tester mit ihrem guten Handling und dem hohen Komfort – in dieser Hinsicht mache sich Piaggos jahrzehntelange Erfahrung im Rollerbau deutlich bemerkbar, so Kerbl. Mit ihren Fahrleistungen konnte die E-Vespa allerdings nicht punkten: „Der Fahrspaß bleibt durch die mit Abstand schlechtesten Fahrleistungen im Test leider auf der Strecke.“

NIU NQi GT

Auf Platz vier im aktuellen Elektroroller-Test landete der NIU NQi GT. Das chinesische Modell wartet zwar mit der besten Fahrzeug-App im Test, einer guten Reichweite sowie einem attraktiven Preis auf, konnte aufgrund der langen Ladedauer und der für große Personen unbequemen Sitzposition kein besseres Gesamtergebnis einfahren.

Trinity Uranus R

Das Schlusslicht im Elektroroller-Test 2020 kommt aus Deutschland: Der Trinity Uranus R ist zwar leicht, verbraucht wenig und hält viel Zuladung aus, doch die langen Ladezeiten und die schwache Scheinwerferausleuchtung verhinderten eine bessere Bewertung.

Alle Detailergebnisse des Elektroroller-Tests 2020 findet ihr direkt beim ÖAMTC unter diesem Link.

Elektroroller-Test 2019

Auch 2019 hat der ÖAMTC fünf Elektroroller getestet. Das waren die Ergebnisse:

Die Detailergebnisse im Überblick

Elektroroller-Test 2019: Alle Ergebnisse auf einen Blick.

Vespa Elettrica

Einen ausführlichen Testbericht über Vespas Elektroroller aus der autorevue 2019/7 gibt’s hier zum Nachlesen.

Die Vespa Elettrica von Piaggio hat beim ÖAMTC im Elektroroller-Test 2019 des „kompaktesten Eindruck“ hinterlassen. Mit einem Preis von 6.690 Euro ist der Elektroroller der italienischen Kultmarke aber auch mit Abstand der teuerste im Test. In Sachen Fahrkomfort und Verarbeitung schnitt die Vespa Elettrica gut ab, auch in den Bereichen Reichweite ab Werk sowie Ladezeit ist sie Testsieger. „Allerdings ist die Elettrica recht schwer, was ein Schieben im wahrsten Sinne des Wortes erschwert“, sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. „Und auch der Akku ist fix verbaut, sodass ein Laden nur im Freien oder der Garage möglich ist.“

Für den Elektroroller-Test müssen sich beliebte Modelle als alltagstauglich erweisen.
© Bild: ÖAMTC

Niu N1S

Ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bescheinigt der ÖAMTC dem Niu N1S. „Für weniger als 3.000 Euro bekommt man durchdachte Technik im modernen Design“, so Kerbl. „Ein weiteres Plus ist, dass der herausnehmbare Akku im Fahrzeugboden verbaut ist, was für mehr Stauraum in der Sitzbank sorgt.“ Leichte Schwächen zeigt der Roller aus China allerdings neben den Bremsen auch bei den Ladezeiten.

Elektroroller-Test: Die besten Modelle
© Bild: ÖAMTC

Torrot Muvi

Auf Platz im Elektroroller-Test 2019 drei rangiert der Elektroroller Muvi des spanischen Herstellers Torrot. „Die für einen Roller ungewohnte 16-Zoll-Bereifung wirkt sich positiv auf die Fahrstabilität aus“, erklärt Kerbl. „Zudem verfügt der Roller als einziger im Test über ein kombiniertes Bremssystem, bei dem die Vorderradbremse bei gezogener Hinterradbremse mitbetätigt wird.“ Im Gegensatz zu anderen Hersteller, die moderne LED-Technik für die Beleuchtung nutzen, setzt Torrot jedoch auf konventionelles Halogenlicht, was eine schlechtere Lichtleistung zur Folge hat.

unu Scooter Classic

Klein, leicht, günstig – das sind die Vorteile des Scooter Classic von unu. In diesem Bereichen kann dem Elektroroller keiner der anderen Testkandidaten das Wasser reichen. Die Dimensionen erleichtern zwar das Navigieren im dichten Verkehr, andererseits schränken sie aber auch die Nutzbarkeit ein: Für Personen über 1,80 Metern Körpergröße sei der unu Classic nahezu ungeeignet, konstatiert Kerbl. Auch beim Bremsen zeigt der Roller aus Deutschland Schwächen.

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© Bild: ÖAMTC

Kumpan 1954 Ri

Der Kumpan 1954 Ri konnte im Test nicht überzeugen. „Der in Deutschland erdachte und in China gefertigte Roller hätte durchaus Potenzial gehabt, auf einem der vorderen Plätze zu landen, denn trotz seiner Größe ist er erstaunlich leicht und auch das Fahrwerk überzeugt mit Komfort und Fahrstabilität“, so der ÖAMTC-Techniker. Der letzte Platz im Test ist in erster Linie der schlechten Ausleuchtung geschuldet. „Das Abblendlicht reicht gerade einmal etwas über fünf Meter weit. Schaltet man das Fernlicht an, sieht man leider nicht viel weiter. Eine nächtliche Fahrt kommt daher einem Blindflug gleich“, so Kerbl abschließend.

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