
Elektroroller-Test: Die besten Modelle
Elektroroller-Test 2020: Reichweite, Ladezeit, Fahreigenschaften – der ÖAMTC hat verschiedene E-Roller auf ihre Alltagstauglichkeit getestet.
Roller sind ein praktisches Fortbewegungsmittel im urbanen Raum, immer öfter trifft man auch die elektrifizierten Varianten auf den Straßen der österreichischen Städte. Ob Elektroroller für den Einsatz im Alltag geeignet sind, haben sich der ÖAMTC und seine Partner auch 2020 wieder genauer angesehen und fünf gängige Modelle einem Praxistest unterzogen. Was der Elektroroller-Test 2020 ergeben hat, erfahrt ihr hier – und auch die Ergebnisse aus dem Jahr 2019 findet ihr weiter unten.
Alle wichtigen Informationen rund ums Thema Elektroroller findet ihr in unserem kompakten Ratgeber.
Elektroroller-Test [2020]
Auch 2020 wurde die -Roller wieder auf Alltagstauglichkeit, Ergonomie, Antrieb und Fahreigenschaften getestet. Wesentliche Unterschiede konnten im Elektroroller-Test – abgesehen vom Preis – auch in Bezug auf Licht, Ladezeit, Akku sowie Reichweite festgestellt werden. Die drei teuersten Modelle schnitten am besten ab und erhielten die Bewertung „gut“.
Auch Elektro-Scooter boomen in den Städten. Die beliebtesten Modelle findet ihr hier auf einen Blick, eine Übersicht über alle Anbieter von Leih-E-Scootern in Wien gibt’s hier.
Testsieger: Silence S01
Der Silence S01 wurde im Elektroroller-Test 2020 am besten bewertet. „Der Newcomer aus Spanien hat die etablierte Konkurrenz in vielen Bereichen alt aussehen lassen“, so ÖAMTC-Techniker Kerbl. „Sein größter Trumpf ist mit Sicherheit der Akku, der sich trotz großer Speicherkapazität und hohem Gewicht bequem transportieren lässt.“ Aber auch sonst besticht er durch durchdachte Details, wie einem großen Staufach, in dem sogar zwei Helme Platz finden.
Govecs Schwalbe 90
Auf Platz zwei fuhr im Elektroroller-Test 2020 Govecs Schwalbe 90. „Die Schwalbe überzeugt mit dem kraftvollsten Motor, kurzen Ladezeiten, guter Verarbeitung und den ausgewogenen Fahreigenschaften“, sagt Kerbl. „Bei Reichweite und Staumöglichkeiten hat sie allerdings noch viel Luft nach oben. Darüber hinaus macht das hohe Gewicht Rangieren zur Schwerstarbeit.“
Piaggo Vespa Elettrica 70
Platz drei im Elektroroller-Test erreichte die neue Vespa Elettrica 70. Sie überzeugte die Tester mit ihrem guten Handling und dem hohen Komfort – in dieser Hinsicht mache sich Piaggos jahrzehntelange Erfahrung im Rollerbau deutlich bemerkbar, so Kerbl. Mit ihren Fahrleistungen konnte die E-Vespa allerdings nicht punkten: „Der Fahrspaß bleibt durch die mit Abstand schlechtesten Fahrleistungen im Test leider auf der Strecke.“
NIU NQi GT
Auf Platz vier im aktuellen Elektroroller-Test landete der NIU NQi GT. Das chinesische Modell wartet zwar mit der besten Fahrzeug-App im Test, einer guten Reichweite sowie einem attraktiven Preis auf, konnte aufgrund der langen Ladedauer und der für große Personen unbequemen Sitzposition kein besseres Gesamtergebnis einfahren.
Trinity Uranus R
Das Schlusslicht im Elektroroller-Test 2020 kommt aus Deutschland: Der Trinity Uranus R ist zwar leicht, verbraucht wenig und hält viel Zuladung aus, doch die langen Ladezeiten und die schwache Scheinwerferausleuchtung verhinderten eine bessere Bewertung.
Alle Detailergebnisse des Elektroroller-Tests 2020 findet ihr direkt beim ÖAMTC unter diesem Link.
Elektroroller-Test 2019
Auch 2019 hat der ÖAMTC fünf Elektroroller getestet. Das waren die Ergebnisse:
Die Detailergebnisse im Überblick
Vespa Elettrica
Die Vespa Elettrica von Piaggio hat beim ÖAMTC im Elektroroller-Test 2019 des „kompaktesten Eindruck“ hinterlassen. Mit einem Preis von 6.690 Euro ist der Elektroroller der italienischen Kultmarke aber auch mit Abstand der teuerste im Test. In Sachen Fahrkomfort und Verarbeitung schnitt die Vespa Elettrica gut ab, auch in den Bereichen Reichweite ab Werk sowie Ladezeit ist sie Testsieger. „Allerdings ist die Elettrica recht schwer, was ein Schieben im wahrsten Sinne des Wortes erschwert“, sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. „Und auch der Akku ist fix verbaut, sodass ein Laden nur im Freien oder der Garage möglich ist.“
Niu N1S
Ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bescheinigt der ÖAMTC dem Niu N1S. „Für weniger als 3.000 Euro bekommt man durchdachte Technik im modernen Design“, so Kerbl. „Ein weiteres Plus ist, dass der herausnehmbare Akku im Fahrzeugboden verbaut ist, was für mehr Stauraum in der Sitzbank sorgt.“ Leichte Schwächen zeigt der Roller aus China allerdings neben den Bremsen auch bei den Ladezeiten.
Torrot Muvi
Auf Platz im Elektroroller-Test 2019 drei rangiert der Elektroroller Muvi des spanischen Herstellers Torrot. „Die für einen Roller ungewohnte 16-Zoll-Bereifung wirkt sich positiv auf die Fahrstabilität aus“, erklärt Kerbl. „Zudem verfügt der Roller als einziger im Test über ein kombiniertes Bremssystem, bei dem die Vorderradbremse bei gezogener Hinterradbremse mitbetätigt wird.“ Im Gegensatz zu anderen Hersteller, die moderne LED-Technik für die Beleuchtung nutzen, setzt Torrot jedoch auf konventionelles Halogenlicht, was eine schlechtere Lichtleistung zur Folge hat.
unu Scooter Classic
Klein, leicht, günstig – das sind die Vorteile des Scooter Classic von unu. In diesem Bereichen kann dem Elektroroller keiner der anderen Testkandidaten das Wasser reichen. Die Dimensionen erleichtern zwar das Navigieren im dichten Verkehr, andererseits schränken sie aber auch die Nutzbarkeit ein: Für Personen über 1,80 Metern Körpergröße sei der unu Classic nahezu ungeeignet, konstatiert Kerbl. Auch beim Bremsen zeigt der Roller aus Deutschland Schwächen.
Kumpan 1954 Ri
Der Kumpan 1954 Ri konnte im Test nicht überzeugen. „Der in Deutschland erdachte und in China gefertigte Roller hätte durchaus Potenzial gehabt, auf einem der vorderen Plätze zu landen, denn trotz seiner Größe ist er erstaunlich leicht und auch das Fahrwerk überzeugt mit Komfort und Fahrstabilität“, so der ÖAMTC-Techniker. Der letzte Platz im Test ist in erster Linie der schlechten Ausleuchtung geschuldet. „Das Abblendlicht reicht gerade einmal etwas über fünf Meter weit. Schaltet man das Fernlicht an, sieht man leider nicht viel weiter. Eine nächtliche Fahrt kommt daher einem Blindflug gleich“, so Kerbl abschließend.