E-Scooter-Tests von ÖAMTC & ADAC: Von „gut“ bis „gefährlich“
Die E-Scooter-Tests von ÖAMTC und ADAC zeigen: Für wenig Geld gibt es kaum gute Qualität. Hier die Testergebnisse aus den bisherigen Tests vergangener Jahre.
E-Scooter, also kompakte elektrische Tretroller, sind im städtischen Bereich mittlerweile omnipräsent. Nicht nur die gebrandeten E-Scooter von diversen Leihanbietern sind in Wien an jeder Ecke zu finden – immer mehr Menschen leisten sich einen eigenen Elektro-Tretroller für kurze innerstädtische Wege.
Die nicht abreißen wollende „E-Scooter-Flut“ haben der ÖAMTC und ADAC im Jahr 2020 zum Anlass genommen, neun Modelle verschiedener Preisklassen einem umfassenden Praxistest mit besonderem Augenmerk auf die Verkehrssicherheit zu unterziehen. Auch ein Jahr zuvor wurden bereits einige Modelle getestet. Die Ergebnisse des E-Scooter-Tests findet ihr hier. Vorweg: Ein „Sehr gut“ konnte bisher keines der getesteten Modelle erreichen.
Ihr wollt E-Scooter lieber ausleihen anstatt kaufen? Einen Überblick über alle Anbieter von Leih-E-Scootern in Wien und deren aktuelle Preise gibt’s hier.
E-Scooter-Test 2020
2020 wurden neun E-Scooter zu Preisen zwischen 279 Euro und 1.849 Euro getestet. (Preis 2020).
Spitze im E-Scooter-Test: Der Segway Ninebot Max G30D
Mit der besten Verarbeitung sowie überzeugenden Fahreigenschaften und einer Reichweite von 46,2 Kilometern konnte der Segway Ninebot die Konkurrenz im E-Scooter-Test 2020 hinter sich lassen. Negativ fielen den ÖAMTC-Testern das vergleichsweise hohe Gewicht und die nicht ganz so starken Bremseigenschaften auf, weshalb für den Ninebot kein „sehr gut“, sondern nur ein „gut“ als Gesamtnote drin war. Der G30D ist in der ersten Version nicht mehr erhältlich, das Nachfolgermodell G30D II ist auch kaum mehr zu bekommen, da bereits 2023 abgelöst wiederum von Nachfolger Max G2 D.
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- [LEISTUNG] 450 W Nennleistung und 22% Steigungswinkel
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Velix E-Kick 20 E
Auch an diesem Modell loben die Tester die gute Ausstattung und Verarbeitung, Abzüge gibt es für die bei Dunkelheit schlechte Sichtbarkeit von der Seite, für die schwer zu dosierenden Bremsen und die fehlende Möglichkeit, den Lenker in der Höhe zu verstellen. Auch für den Velix E-Kick 20 E gab’s daher die Gesamtnote „gut“. Auch für diesen Scooter gilt: Die ursprünglich getestete Version wurde von der 2021er-Version abgelöst.
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SO Flow SO6
Auch der So Flow SO6 wurde mit der Gesamtnote „gut“ bewertet. Als Vorteile dieses Modells nennen die Tester die ausgewogenen Fahreigenschaften sowie die Tatsache, dass die hintere Bremse mechanisch, die vordere elektrisch funktioniert, wodurch ein zu schnelles Überbremsen des Vorderrades verhindert wird. Insgesamt kann die Bremsleistung aber nicht auf voller Linie überzeugen. Auch die schlechte Sichtbarkeit im Dunkeln sowie die mangelnde Höhenverstellbarkeit des Lenkers tragen dazu bei, dass der SO Flow SO6 sich mit dem dritten Platz begnügen muss. Und: Auch dieses Modell ist nicht mehr erhältlich.
Go! Mate Steap ER2 Plus
Dieses Modell erzielte die Gesamtnote 2,6, also ein „befriedigend“. Das Fahrverhalten bezeichnen die Tester als „gewöhnungsbedürftig“, positiv fielen hingegen der starke Antrieb, der gute Federungskomfort und die kräftigen Bremsen auf.
My Tier ES200G
Bei diesem Modell handelt es sich um einen wiederaufbereiteten ehemaligen Verleih-Scooter. Im ÖAMTC-Test 2020 schaffte es der upgecyclete Scooter auf die Gesamtnote 2,6. Gelobt wurden das sichere Fahrverhalten und der hohe Komfort.
SXT Light Plus V eKFV
Dieser E-Scooter lässt sich für den platzsparenden Transport zusammenfalten und punktet auch mit seinem geringem Gewicht und komfortablen Fahreigenschaften. Negativ merkten die Tester unter anderem die mäßige Verarbeitung, die mäßige Dosierbarkeit des Antriebs und die nicht ausreichende Lenkanschlagsbegrenzung an. Dafür gab’s die Gesamtnote 2,8.
Doc Green ESA1919
Der Doc Green ESA1919 sticht durch sein geringes Gewicht von 12,5 Kilogramm besonders hervor. Als negativ bewerteten die Tester hingegen den etwas schwachen Antrieb und die geringe Reichweite – Gesamtnote 3,0.
Iconbit IK-1971K
Bei diesem E-Scooter reicht es aufgrund der schmalen Vollgummireifen und dem schwachen Antrieb nur für den vorletzten Platz. Positiv bewerten die Tester den kurzen Bremswegen und die vorbildliche Beleuchtung – Gesamtnote 3,1.
Schlusslicht im E-Scooter-Test: Maginon Street One
Der günstigste Scooter im Test bildet auch das Schlusslicht in der Bewertung. Nach der Dauerhaltbarkeitsprüfung wies dieses Modell einen Riss im Rahmen auf. „Eine solche Materialermüdung kann bei Durchbruch zu einem gefährlichen Sturz führen“, erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Auch das Bremsenkonzept sei für Notsituationen kaum geeignet, die geringe Reichweite von 12,2 Kilometern konnte ebenfalls nicht überzeugen.
Alle Detailergebnisse des E-Scooter-Tests 2020 gibt’s beim ÖAMTC unter diesem Link.
E-Scooter-Test 2019
2019 wurden acht E-Scooter getestet – wovon allerdings die überwiegende Anzahl der Modelle mittlerweile nicht mehr erhältlich ist.
Vier der acht E-Scooter wurden von den Experten als „gut“ bewertet, drei bekamen die Note „durchschnittlich“, ein Modell fiel im Test durch. So haben die einzelnen Modell im Detail abgeschnitten:
BMW X2 City: Der Testsieger
Mit einer Gesamtnote von 1,9 ging der BMW X2 City als Sieger aus dem E-Scooter-Test des ÖAMTC und ADAC hervor. Mit einem Preis von 2.399 Euro ist das Gerät aber auch das teuerste unter den Testteilnehmern.
„Die hydraulischen Scheibenbremsen sind optimal zu dosieren. Mit diesen lässt sich der Scooter mit erstaunlicher Effektivität verzögern“, sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Auch die Verarbeitungsqualität, Bedienung sowie Beleuchtung verortet der Club auf „höchstem Niveau“. Zudem verfügt der E-Scooter von BMW als einziges Gerät im Test über eine Bremsleuchte sowie einen austauschbaren Akku. Als Schwachpunkt nennt Kerbl die wenig bedienerfreundliche Motorsteuerung mittels eines Fußpedals am Ende des Trittbretts, auch das relativ hohe Gewicht und die unhandlichen Dimensionen werden beanstandet. Die Testergebnisse im Detail findet ihr unter diesem Link.
The Urban #BRLN V3: Der Preis-Leistungs-Sieger
Der E-Scooter The Urban #BRLN V3 erhielt ebenfalls die Gesamtnote 2,6. Als Vorteile nennen die Tester das geringe Gewicht, den starken Antrieb, die gute Transportfähigkeit und den guten Fahrkomfort. Nachteilig ist die geringe Reichweite, die schmale Fußaufstandsfläche und die schwache Frontleuchte. Die Testergebnisse für den The Urban #BRLN V3 gibt’s unter diesem Link im Detail nachzulesen.
Egret Ten V4
Mit einer Gesamtnote von 2,0 landet der Egret Ten V4 nur knapp hinter dem BMW X2. Mit einem Preis von unter 1.700 Euro ist dieses Modell deutlich günstiger. Die Tester überzeugte der Egret Ten V4 mit seiner angenehmen Handhabung und einer gut dosierbaren Hinterradbremse. „Der E-Tretroller hat eine hohe Reichweite von über 46 km und ist daher für den täglichen Gebrauch mit langen Wegstrecken optimal“, zieht Kerbl Bilanz. Die Testergebnisse im Detail findet ihr unter diesem Link.
Metz Moover
Auf Platz drei im Test landete der Metz Moover. Der E-Scooter überzeugte mit einem sicheren Fahrverhalten, einem guten Antrieb sowie gutem Anfahrverhalten auch bergauf. Negativ sei allerdings die Position des Startknopfes zu werten, auch das Hochfahren des Systems benötige zu viel Zeit, so Kerbl. Die Testergebnisse im Detail findet ihr unter diesem Link.
IO Hawk Exit-Cross
Der IO Hawk Exit-Cross konnte im Test ebenfalls eine Gesamtnote von 2,5 einfahren. Mit einem Gewicht von 24,1 Kilogramm ist der E-Scooter besonders schwer, dafür ist er auch (eingeschränkt) geländefähig. Die Testergebnisse für den IO Hawk Exit-Cross im Detail findet ihr unter diesem Link.
Egret Eight V3
Der Egret Eight V3 erhielt im E-Scooter-Test 2019 die Gesamtnote 2,6. Als positive Punkte nennt der ÖAMTC unter anderem das geringe Gewicht, die gute Transportfähigkeit, den starken Antrieb und den sehr guten Fahrkomfort. Negativ werden hingegen die schmale Fußaufstandsfläche sowie die geringe Zuladung bewertet. Die Testergebnisse für den Egret Eight V3 findet ihr unter diesem Link im Detail.
IO Hawk Sparrow
Mit einer Gesamtnote von 3,3 schaffte es der IO Hawk Sparrow nur auf den vorletzten Platz im Test. Die Gründe dafür sind unter anderem der längste Bremsweg im Test sowie die geringe Zuladung und Variabilität. Die Ergebnisse für den IO Hawk Sparrow im Detail findet ihr unter diesem Link.
Moovi ES145: gefährlicher Verlierer
Als einziges Modell fiel der Moovi ES145 im E-Scooter-Test des ÖAMTC und ADAC durch. „Die Gefahr eines Überschlags über den Lenker ist bei diesem Modell enorm, da der Klappmechanismus des Moovi versehentlich auch während der Fahrt ausgelöst werden kann“, erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Während der Dauerhaltbarkeitsprüfung hat sich ein Bruch an der Feder des Vorderraddämpfers ereignet. Zudem hat sich der Klappmechanismus bei der Testfahrt gelöst, wodurch der Testfahrer zu Sturz gekommen ist. Aufgrund der Sicherheitsmängel bezeichnen die Tester den Moovi ES145 als „nicht zu empfehlen“.
Wie sicher sind die E-Scooter im Straßenverkehr?
„Beim einhändigen Fahren besteht unabhängig vom Modell eine sehr hohe Sturzgefahr. Dies ist wegen der nicht vorhandenen Ausrüstungspflicht für Blinker problematisch einzustufen“, sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Den Herstellern empfehlen die Experten, unter anderem eine Information über die maximal zulässige Zuladung direkt am Scooter anzubringen, sowie serienmäßige Blinker am Lenker. Immerhin: Seit 2023 drängen verstärkt Modelle auf den Markt, die bereits mit Blinker ausgestattet sind, wie z.B. manche Modelle von Streetbooster.
Als bemerkenswert bezeichnet der Mobilitätsclub die Tatsache, dass sowohl hochpreisige als auch günstige Modelle mit LED-Licht ausgestattet sind – in dieser Kategorie schnitten die E-Scooter von BMW und Metz im Test am besten ab. Signifikante Unterschiede stellten die Tester bei den Bremsen fest, insbesondere die Modelle Moovi und Sparrow fielen diesbezüglich negativ auf.
Als Bremsensieger schnitt der BMW-Scooter ab – seine hydraulischen Zweikolbenscheibenbremsen lassen sich mit wenig Kraftaufwand sehr fein und präzise bedienen.
Was gilt es beim Kauf eines E-Scooters zu beachten?
Wer sich einen E-Scooter für den Eigengebrauch zulegen möchte, sollte vor dem Kauf einige Punkte beachten. Der ÖAMTC empfiehlt, vor der endgültigen Entscheidung für ein Modell jedenfalls eine Probefahrt durchzuführen. Außerdem ist darauf zu achten, dass der E-Scooter den gesetzlichen Bestimmungen im Nutzungsland entspricht. Das stellt sich u.a. in Österreich nicht immer als ganz einfach dar, da sowohl die StVO als auch das KFG zur Anwendung kommen.
Unsere ausführliche Kaufberatung zum Thema E-Scooter mit vielen weiteren praktischen Tipps findet ihr hier.
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