Tamara Schögl
Autofahren bei Nebel: 5 Tipps zum richtigen Fahrverhalten

Autofahren bei Nebel: 5 Tipps zum richtigen Fahrverhalten

Autofahren bei Nebel ist eine besondere Herausforderung. Mit diesen 5 Tipps könnt ihr sie gut meistern.

Christian Gaisböck
Zuletzt aktualisiert am 08.12.2023

Nebel verringert die Sichtweite beim Autofahren mitunter drastisch – und das kann schwerwiegende Folgen haben. Wie der ÖAMTC unter Berufung auf Zahlen der Statistik Austria berichtet, ereigneten sich im Jahr 2020 in Österreich insgesamt 458 Unfälle mit Personenschaden bei Nebel, sechs Personen kamen dabei ums Leben.

Mehr als zwei Drittel der Nebelunfälle 2020 (308) ereigneten sich von Anfang Oktober bis Ende Dezember. Die meisten Unfälle bei Nebel wurden in Niederösterreich (122) verzeichnet, gefolgt von Oberösterreich (118), der Steiermark (83), Kärnten (46), Salzburg (25), Tirol (19), Vorarlberg (18), dem Burgenland (15) und Wien (12). Trotz dem geringeren Verkehrsaufkommen aufgrund der Corona-Pandemie ist die Zahl der Nebenunfälle 2020 im direkten Vergleich zu 2019 in allen Bundesländern außer Oberösterreich gestiegen. Die häufigste Unfallursache: Nicht angepasste Geschwindigkeit bei zu geringem Abstand.

Welche Gefahren gibt es bei der Fahrt durch den Nebel?

  • Die Sichtweite verringert sich durch Nebelfelder mitunter innerhalb weniger Sekunden drastisch. Die Geschwindigkeit in Relation zur Sichtweite ist nicht mehr gegeben, dadurch erhöht sich die Gefahr eines Auffahrunfalls.
  • Aber auch unerwartete Hindernisse auf der Straße stellen bei Nebel ein noch höheres Risiko dar, da diese erst viel später (zu spät) erkannt werden können.
  • Dazu kommt, dass sich viele Autofahrer bei Nebel – bewusst oder unbewusst – gerne an die Rücklichter des vorausfahrenden Fahrzeugs „hängen“. Das kann dazu führen, dass der Sicherheitsabstand nicht mehr eingehalten wird oder wiederum die Fahrtgeschwindigkeit nicht mehr zur Sichtweite passt.
  • Der ÖAMTC weist auch darauf hin, dass neuere Autos zwar mit automatischem Tagfahrlicht ausgestattet sind, das Heck aber unbeleuchtet bleibt. Gegebenenfalls muss man das Abblendlicht selbst einschalten.

Video: ÖAMTC-Tipps für die Autofahrt bei Nebel

5 Tipps, wie man sicher durch den Nebel kommt

1. Sehen und Gesehenwerden

  • Es geht bei Nebel einerseits darum, sich durch richtiges Einsetzen von Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchten die maximal mögliche Sicht zu verschaffen und andererseits darum, dadurch von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen zu werden.
  • Die beste Kombination bei Nebel ist somit: Abblendlicht + Nebelscheinwerfer + Nebelschlussleuchte.
  • Nicht einsetzen sollte man das Fernlicht, da die Reflektion dazu führt, dass man sich selbst blendet.
  • Nicht vergessen: Nebelschlussleuchten sollten bei besserer Sicht umgehend wieder ausgeschaltet werden, um nachfolgende Verkehrsteilnehmer nicht zu blenden.
Bei starkem Nebel hilft die Nebelschlussleuchte dabei, besser gesehen zu werden.
Bei starkem Nebel hilft die Nebelschlussleuchte dabei, besser gesehen zu werden. © Bild: Tamara Schögl

2. Geschwindigkeit reduzieren

  • Wenn möglich, solltet ihr die Geschwindigkeit schon vor einem Nebelfeld reduzieren und der Sichtweite anpassen. Zu beachten ist auch, dass Nebel meist mit einer feuchten Fahrbahn einhergeht und somit auch der Bremsweg länger wird.
  • Als Faustregel für die richtige Geschwindigkeit bei Nebel gilt: Die Sichtweite (in Meter) = maximale Geschwindigkeit in km/h.
  • In der Praxis lässt sich diese Regel mit Hilfe der Leitpflöcke am Straßenrand gut umsetzen: Diese stehen in Österreich im Normalfall 33 Meter voneinander entfernt. (In Deutschland: Abstand 50 Meter).
  • Könnt ihr also den nächsten Leitpfosten noch erkennen, wäre eine Geschwindigkeit von ca. 33 km/h angemessen; wenn ihr auch den folgenden Pfosten erkennen könnt, max. 66 km/h etc.
  • Besondere Vorsicht ist auch beim Linksabbiegen geboten: Rechtzeitig Blinken und behutsam Abbremsen – so gebt ihr den Fahrern hinter euch die Chance, ebenso rechtzeitig abzubremsen.

3. Abstand halten

4. Nicht überholen

  • Ausreichende Sicht ist die Grundvoraussetzung für ein Überholmanöver – und die ist bei Nebel nicht gegeben.
  • Um Kollisionen mit dem Gegenverkehr zu vermeiden sollte daher bei Nebel von Überholmanövern gänzlich abgesehen werden – selbst dann, wenn das vor euch fahrende Fahrzeug für euren Geschmack viel zu langsam unterwegs ist.

5. Radio einschalten und Hinweise verfolgen

  • Im Verkehrsfunk werden Behinderungen durch Nebel zwar bei weitem nicht lückenlos durchgesagt, ihr könnt euch somit nicht 100%ig auf diese Informationsquelle verlassen. Aber: Gerade für vielbefahrene Strecken gibt es doch regelmäßig Hinweise.
  • Das ist eure Chance, frühzeitig vor der oft unterschätzten Gefahr des Nebels gewarnt zu werden – und euer Fahrverhalten rechtzeitig anpassen zu können.