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Auto-Leasing: Die wichtigsten Infos im Überblick

Auto-Leasing: Die wichtigsten Infos im Überblick

Die wichtigsten Infos rund ums Auto-Leasing: Welche Leasing-Arten gibt es, welche Kosten entstehen und worauf muss man sonst noch achten?

Zuletzt aktualisiert am 23.08.2023

Das Interesse am Auto-Leasing hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. 54,1 Prozent der Kfz, die 2021 in Österreich neu zugelassen wurden, waren laut Angaben des Verbands Österreichischer Leasinggesellschaften bereits leasingfinanziert.

Aber was genau ist Auto-Leasing eigentlich, welche Arten gibt es – und was muss man beachten, wenn man sich für diese Form der Finanzierung entscheidet? Hier findet ihr alle wichtigen Informationen zum Thema Auto-Leasing im Überblick.

Was genau ist Auto-Leasing?

Im Prinzip ist Auto-Leasing mit einer Art Langzeitmiete vergleichbar, es gibt aber einige Besonderheiten. Leasing ist eine spezielle Form der Nutzungsüberlassung: Das Fahrzeug verbleibt im Besitz des Leasinggebers, wird aber dem Leasingnehmer gegen die Entrichtung einer bestimmten Gebühr – der so genannten Leasingrate – über eine festgelegte Dauer zur Nutzung überlassen.

Die Leasingdauer beträgt typischerweise zwischen 12 und 60 Monaten. Das Maximum bei Neuwagen sind 84 Monate. Am Ende der Vertragslaufzeit hat der Leasingnehmer üblicherweise die Option, das Auto zu kaufen.

Welche Leasing-Arten gibt es?

Es gibt verschiedenste Arten von Leasing, weshalb es vor dem Abschluss eines Vertrags unerlässlich ist, sich umfassend über die konkreten Bedingungen zu informieren. Im Bereich des Auto-Leasings weit verbreitet sind folgende Modelle:

Restwert-Leasing (Teilamortisation)

Bei dieser Form des Auto-Leasings wird, abhängig von Faktoren wie dem Kaufpreis des Fahrzeugs, der Leasingdauer und der geplanten Laufleistung, ein so genannter Restwert festgelegt: Dieser Wert gibt an, was das jeweilige Auto bei Vertragsende voraussichtlich noch wert sein wird.

Die Höhe der einzelnen Leasing-Raten – also des Entgelts, das der/die Nutzer:in monatlich bezahlen muss – entspricht der Differenz zwischen dem Kaufpreis des Fahrzeugs und dem ermittelten Restwert, dividiert durch die Laufzeit in Monaten. Dazu kommen noch die Zinsen.

Durch die Leistung einer Anzahlung, Zusatzzahlung oder Sonderzahlung kann die Höhe der monatlichen Leasing-Raten reduziert werden. Am Ende der Laufzeit hat der Leasingnehmer meist die Option, das Auto selbst zu kaufen oder es zurückzugeben.

Wichtig: Bei dieser Form des Auto-Leasings bleibt der vorab berechnete Restwert nach dem Ende der Laufzeit offen – auch, wenn dieser höher angesetzt wurde als der tatsächliche Marktwert des Fahrzeugs bei Vertragsende.

Das heißt: Entschließt sich der/die Leasingnehmer:in nach dem Ende der Vertragslaufzeit zum Kauf, muss er auch dann den vorab errechneten Restwert bezahlen, wenn der tatsächliche Marktwert des Autos mittlerweile darunter liegt. Gibt er es zurück und überlässt den Verkauf dem/der Leasinggeber:in, muss er für die Differenz aufkommen, wenn der tatsächlich erzielte Erlös unter dem errechneten Restwert liegt.
Umgekehrt erhält man einen Anteil des Mehrerlöses, wenn das Auto mehr einspielt als eingangs kalkuliert. Um böse Überraschungen am Ende der Vertragslaufzeit zu vermeiden, ist es jedenfalls besonders wichtig, schon vor Vertragsabschluss auf eine marktkonforme Berechnung des Restwerts zu achten.

Auto-Leasing mit Vollamortisation

Vom oben beschriebenen Restwert-Leasing unterscheidet sich diese Form des Auto-Leasings dadurch, dass das Auto schon während der Vertragslaufzeit komplett abbezahlt wird. Es bleibt also kein Restwert.

Full-Service-/All-Inclusive-Leasing

Beim Full-Service- oder All-Inclusive-Leasing sind auch diverse Serviceleistungen in der monatlichen Leasingrate enthalten. Neben der Nutzung kann das zum Beispiel die Versicherung, etwaige Reparatur- oder Wartungsarbeiten, Reifenwechsel, Pannendienst oder ähnliches umfassen. Die Bedingungen und inkludierten Leistungen können von Anbieter von Anbieter stark variieren.

Depot-Leasing

Bei dieser Form des Auto-Leasings wird bei Vertragsbeginn eine Depotzahlung geleistet, die bis zum Ende der Leasing-Laufzeit erhalten bleibt. Beim Kauf verringert sich die Höhe des Kaufpreises um dieses Depot. Es kann aber auch in einen neuen Leasingvertrag „mitgenommen“ werden.

Operating-Leasing

Beim so genannten Operating-Leasing ist der alleine Leasinggeber nach dem Ende der Laufzeit dafür verantwortliche, was weiter mit dem Fahrzeug geschieht. Der Leasingnehmer zahlt nur die im Vorfeld vereinbarte monatliche Rate, haftet aber für keinen Restwert. An- und Sonderzahlungen sind hier ebenfalls möglich.

Welche Kosten kommen beim Auto-Leasing auf mich zu?

Es gibt verschiedene Leasing-Formen, dementsprechend variieren auch die Kosten für den Leasingnehmer. Prinzipiell setzen sich die Kosten beim Auto-Leasing aus verschiedenen Komponenten zusammen:

  • Zum Leasingbeginn wird eine Anzahlung geleistet, die entweder zur Verringerung der einzelnen Monatsraten dient oder als Depotzahlung angelegt wird und dem Leasingnehmer am Ende der Vertragslaufzeit wieder zur Verfügung steht.
  • Während der Vertragslaufzeit sind monatliche Leasingraten zu entrichten. Wie hoch diese ausfallen, hängt einerseits von der Differenz zwischen dem Kaufpreis des Fahrzeugs und dem errechneten Restwert (siehe oben), andererseits von der bereits geleisteten Anzahlung sowie etwaigen Sonderzahlungen ab. Dazu kommen noch die Zinsen.
  • Am Ende der Laufzeit wird – bei der entsprechenden Leasing-Form – der Restwert fällig. Man kann das Auto zu diesem Preis selbst ankaufen, oder den Verkauf dem Leasinggeber überlassen, was unter Umständen noch die Begleichung einer etwaigen Differenz zum vertraglich fixierten Restwert mit sich ziehen könnte (siehe oben).
  • Zudem fallen gesetzlich festgelegte Vertragsentrichtungsgebühren sowie Bearbeitungsgebühren an.
  • Auch Versicherungskosten (siehe unten) müssen mit einberechnet werden. Ebenso zu bedenken sind die laufenden Wartungs- und Instandhaltungskosten, die ein Auto mit sich bringt.

Für wen ist Auto-Leasing sinnvoll?

Leasing ist für Auto-Interessent:innen sinnvoll, die den Kaufpreis ihres Wunschfahrzeugs nicht auf einmal aufbringen können oder wollen. Für manche Kund:innen sind auch Extras, die im Rahmen eines Leasingangebots angeboten werden können, interessant.

Bevor ein Leasingvertrag abgeschlossen werden kann, wird eine Bonitätsprüfung durchgeführt. Wer sich für ein Leasingauto entscheidet, sollte jedenfalls sicher sein, die Raten über die gesamte Vertragslaufzeit hinweg absolut problemlos aufbringen zu können.

Kann man auch Gebrauchtwagen leasen?

Ja. Leasing-Angebote gibt es nicht nur für Neuwagen, sondern auch für (junge) Gebrauchte, Jahreswagen oder Tageszulassungen.

Muss man ein Leasing-Auto selbst versichern?

Ob und in welchem Umfang der Leasingnehmer das geleaste Auto selbst versichern muss, ist von Angebot zu Angebot unterschiedlich. Manche Anbieter haben Komplett-Packages inklusive Versicherung im Programm, meist ist der Leasingnehmer aber dazu verpflichtet, neben der Haftpflichtversicherung auch eine Teil- oder Vollkaskoversicherung abzuschließen.

Auto-Leasing ist eine Form der Nutzungsüberlassung.
© Bild: istock.com/Hispanolistic

Wer bietet Auto-Leasing an?

Auto-Leasing wird sowohl direkt von den Herstellern, als auch von Banken, Händlern und eigenen Leasinggesellschaften angeboten. Die Konditionen variieren von Anbieter zu Anbieter mitunter stark.

Wie findet man das passende Leasing-Angebot?

Da beim Leasing mehrere Komponenten (Anzahlung, Ratenhöhe, Restwert, …) zu beachten sind und es eine enorme Vielzahl an verschiedenen Anbietern gibt, ist es bei dieser Finanzierungsform besonders wichtig, verschiedene Angebote miteinander zu vergleichen.

Informationen über Leasing-Angebote für verschiedene Autos findet man auf den Websites von Banken und Autohäusern. Eine weitere Möglichkeit zur Leasing-Suche bietet die Online-Plattform leasingmarkt.at, wo durch die Definition verschiedener Parameter wie Höhe der Anzahlung, maximaler monatlicher Rate und Laufzeit gezielt nach Leasing-Angeboten für das gewünschte Automodell gesucht werden kann