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Wütender Autobesitzer protestiert gegen BMW - indem er seinen eigenen 7er abfackelt

Wütender Autobesitzer protestiert gegen BMW – indem er seinen eigenen 7er abfackelt

Direkt vor der BMW-Zentrale in München steckte ein wütender Autobesitzer seinen eigenen 7er in Brand. Ziel der Aktion war es, auf seine angeblich unfaire Behandlung durch den Autobauer aufmerksam zu machen.

Zuletzt aktualisiert am 10.07.2021

Wie macht man einen Autohersteller darauf aufmerksam, dass man mit seinen Fahrzeugen und dem Service nicht zufrieden ist? Man könnte anrufen, Briefe oder E-Mails schreiben – oder einen etwas drastischeren Zugang wählen. Hadi Pourmohseni ist für Letzteres bekannt. Der italienische Geschäftsmann hat bereits mehrere BMW absichtlich zerstört, um seinem Unmut über den deutschen Autobauer Ausdruck zu verleihen. Die neueste Aktion des 64-jährigen: Direkt vor der BMW-Welt in München steckte Pourmohseni seinen eigenen 7er in Brand.

Protest bis zur Verhaftung

Während sein Auto so vor sich hin brannte, hielt Pourmohseni jedem, der es sehen wollte ein Schild mit der Aufschrift „BMW – Kundenbetrug – Kundenerpressung – Prozessbetrug – schämt euch!“ entgegen. Schließlich wurde der Italiener von der Polizei festgenommen. Sein primäres Ziel hat er aber auf jeden Fall erreicht – Aufmerksamkeit zu erregen.

Jahrelanger Rechtsstreit mit BMW

Wie die deutsche Abendzeitung berichtet, wollte Pourmohseni mit der Aktion auf seinen jahrelangen Rechtsstreit mit BMW aufmerksam machen. 2008 habe er einen M6 mit Getriebeprobleme in Italien gekauft. Auch nach mehreren Werkstattbesuchen sei der Defekt nicht behoben worden, BMW habe behauptet, das Auto befinde sich in einwandfreiem Zustand. Daraufhin hatte Pourmohseni die Zahlungen seiner Leasingraten für das Auto eingestellt, woraufhin er von der BMW-Leasing Italia als „kreditunwürdiger Nichtzahler“ eingestuft worden war. Der Fall ging vor Gericht, laut Pourmohseni läuft das Verfahren immer noch. Mehrmals habe er erfolglos das Gespräch mit dem Autobauer gesucht: „Sie ignorieren einen, damit man sich klein fühlt und aufgibt. Aber ich werde lebenslang nicht müde“, zitiert die Abendzeitung Pourmohseni. BMW schildert den Sachverhalt etwas anders: Der Geschäftsmann habe alle Reparaturangebote abgelehnt und stattdessen das kaputte Auto zurückhaben wollen. Man sei froh, dass bei der „gefährlichen Aktion niemand zu Schaden gekommen“ sei, so ein Sprecher des Autobauers.

Etwaige Verletzung von Umweltauflagen wird geprüft

Ob Pourmohseni für seine Aktion mit Konsequenzen zu rechnen hat, ist noch unklar. Prinzipiell könne man niemandem verbieten sein eigenes Auto zu verbrennen, so die Münchner Polizei. Geprüft werde derzeit aber, ob der wütende BMW-Besitzer mit der Aktion gegen Umweltauflagen verstoßen hat. Den 7er hatte er für 8.000 Euro im rund 400 Kilometer entfernten Wiesbaden gebraucht gekauft.

Pourmohseni protestiert weiter

Egal, wie die Geschichte ausgeht: Pourmohseni will auf jeden Fall weiter machen. Seinen Protest gegen BMW lässt er sich einiges kosten. Der 7er in München ist nicht das erste Auto, das der 64-jährige zerstörte: Bereits im Jahr 2013 hatte er einen geleasten M6 vor dem Messegelände der IAA in Frankfurt mit einem Vorschlaghammer zertrümmert und die selbe Aktion ein Jahr später beim Autosalon in Genf wiederholt. 2015 zündete er einen gebrauchten Z3 wiederum vor der IAA in Frankfurt an.

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