Christian Houdek
Dacia Sandero: Varianten, Preise, Ausstattung [Modellübersicht]

Dacia Sandero: Varianten, Preise, Ausstattung [Modellübersicht]

Der Dacia Sandero ist Auto pur: minimale Ausstattung, kaum Assistenzsysteme, dafür niedriger Preis. Für alle, die von A nach B kommen wollen.

Veröffentlicht am 30.03.2023

Die rumänische Renault-Tochter Dacia baut schon seit den 1950er Jahren Autos. In Westeuropa sind die Modelle aber erst seit den Krisenjahren 2008/2009 bekannt, als man mit den niedrigen Kampfpreisen plötzlich ein breites Publikum angesprochen hat.

Der Dacia Sandero ist das perfekte Zweitauto: mit knapp 11.500 Euro vergleichsweise günstig und mit der kompakten Bauweise perfekt für die Stadt. Mit der neu gestalteten Frontpartie sieht der Sandero sogar richtig schnittig aus. Nicht umsonst werden Dacia-Modelle in Österreich immer beliebter. Hochwertige und umfangreiche Ausstattung und herausragende Sicherheitsmerkmale darf man sich von Diskont-Auto aber nicht erwarten. Zudem machen die Modelle schon nach wenigen Jahren Probleme.

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Die Dacia Sandero Baureihen

Dacia Sandero 1 BS (2008 – 2012)

Der Dacia Sandero war eines der ersten Modelle, das in Europa mit dem Niedrigpreiskonzept für Furore sorgte. Preise ab 7.000 Euro haben nicht nur Niedrigverdiener angesprochen, sondern das Zweitauto für die kurzen Wege zur leistbaren Option gemacht.

Außerhalb der Stadt stieß der Sandero aber bald an seine Grenzen: mit maximal 77 kW (105 PS) in der Benzin-Variante und 65 kW (88 PS) in der Diesel-Variante geriet jedes Überholmanöver auf Landstraßen zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Immerhin konnte man zwischen einer Vielzahl an Motorenvarianten wählen, die auch im Dacia Logan angeboten wurden.

Dem geringen Preis von wenigen tausend Euro war eine äußerst spärliche Ausstattung geschuldet: während ABS, Frontairbag und Gurtstraffer serienmäßig angeboten wurden, zahlte man für Seitenairbags, Servolenkung oder andere Ausstattungselemente bereits Aufpreis. ESP wurde erst gar nicht angeboten. Mit dem „Stepway“ folgte 2009 ein Sondermodell mit höherem Aufbau. Die Ethanol-Variante wurde in Österreich allerdings nicht angeboten.

Sicherheitstechnisch musste man Abstriche hinnehmen: während Insassen- und Kindersicherheit durchschnittlich bewertet wurden, fiel der Dacia Sandero vor allem durch sehr schlechte Fußgängersicherheit auf (ein von vier möglichen Sternen). Erst mit der zweiten Generation wurden die Sicherheitsmerkmale etwas besser – zuletzt aber wieder schlechter. Auch in der Pannenstatistik kam der Sandero nicht gut weg: Probleme traten vorwiegend mit Lenkanlage, Antriebswellen, Beleuchtung, Bremsscheiben, Fußbremse, Abgasanlage und Ölverlust auf.

Dacia Sandero 2 B8 (2012 – 2022)

Die zweite Generation des Dacia Sandero basierte auf der MO-Plattform des Renault Clio und wurde 2013 in Österreich vorgestellt. Auch die Stepway-Variante wurde weitergeführt. Erstmals waren ESP und Servolenkung serienmäßig. Die Startpreise waren ähnlich wie jene der ersten Generation.

2017 erfolgte eine Modellpflege und die Einführung eines Dreizylinder-Benzin-Variante mit einem Liter Hubraum und mageren 54 kW (73 PS). Bei den Vierzylindermotoren bot das Leistungsspektrum 55 kW (75 PS) bis 74 kW (101 PS) – und damit geringere Leistungen als bei der ersten Generation.

Immerhin wurde sicherheitstechnisch nachgerüstet: die zweite Generation wurde beim NCAP-Crashtest bereits mit vier von fünf Sternen bewertet – vor allem Insassen- und Kindersicherheit sind deutlich verbessert worden. In der Pannenstatistik konnten jedoch keine Verbesserungen vermerkt werden. Die zweite Generation kränkelt vor allem bei den Achsaufhängungen, Bremsscheiben und Scheinwerfern. Auch der Ölverlust konnte nicht behoben werden.

Dacia Sandero 3 DJF (seit 2021)

Die dritte Generation des Sandero basiert auf der CMF-Plattform des Renault Clio und Captur und wird seit 2021 angeboten. 2022 erfolgte mit der Einführung des neuen Logos eine Überarbeitung der Frontpartie mit LED-Scheinwerfern. Das Armaturenbrett wurde neu designt und Keycard Handsfree – das schlüssellose Öffnen und Starten des Fahrzeugs – eingeführt. Seitenairbags sind nun serienmäßig. Einige Fahrerassistenzsysteme haben ebenfalls Einzug gehalten. Dafür wurde der Preis mit aktuell 11.490 Euro deutlich angehoben.

Der Dacia Sandero ist in den zwei Ausstattungsvarianten Essential und Expression erhältlich, jeweils als Basisversion oder Stepway-Variante. Wie bei anderen Dacia-Modellen wurde die Motorenpalette stark bereinigt und abermals nach unten ergänzt. Die Dieselmodelle wurden gestrichen, die vier Benzin-Varianten leisten jetzt zwischen 49 kW (67 PS) und 81 kW (110 PS). Die Höchstgeschwindigkeit liegt beim TCe 110 (nur Stepway-Variante) bei 180 km/h. Der günstigste Dacia Sandero SCe 65 in der Ausstattungsvariante Essential kostet 11.490 Euro, das Topmodell Stepway Expression TCe 110 16.790 Euro. Mit zahlreichen Zusatzpaketen und Zubehör kann das Fahrzeug noch zusätzlich aufgewertet werden.

Dennoch fiel der Dacia Sandero beim NCAP-Crashtest wieder auf zwei von fünf Sternen zurück. Insassen- und Kindersicherheit wurden schlechter bewertet als bei der Vorgängergeneration, vor allem die Sicherheitsunterstützung lässt wegen der spärlichen Assistenzausstattung zu wünschen übrig.

Der aktuelle Dacia Sandero.
Der aktuelle Dacia Sandero. © Bild: Christian Houdek

Aktuelle Infos und Preise zum Dacia Sandero findet ihr auf der Herstellerseite.

Häufig gestellte Fragen zum Dacia Sandero

Wie viel kostet der Dacia Sandero?

Der Dacia Sandero kostet – je nach Ausstattungsvariante – zwischen 11.490 und 16.790 Euro. Es gibt eine Reihe an Ausstattungs- und Zubehörpaketen gegen Aufpreis.

Welches Volumen hat der Kofferraum des Dacia Sandero?

Mit 323 Litern Kofferraumvolumen (mit Gepäckraumabdeckung) bietet der Sandero ausreichend Platz für Schultasche und Einkaufskorb. Bei umgeklappter Rücksitzbank und dachhoher Beladung sind sogar 1.200 Liter möglich.

Wie hoch ist der Verbrauch beim Dacia Sandero?

Trotz vergleichsweise niedriger Leistungskennzahlen verbraucht der Dacia Sandero zwischen 5,1 und 6,4 Litern/100 km, je nach Motorvariante.

Wo wird der Dacia Sandero gebaut?

Der Dacia Sandero wird im rumänischen Dacia-Werk in Pitesti sowie in Somaca (Marokko) produziert. 

Fazit

Wer auf umfangreiche Ausstattung und Motorleistung keinen Wert legt, der bekommt mit dem Dacia Sandero ausreichend viel Auto. Um die Kinder in die Schule und den Einkauf nach Hause zu fahren, ist der günstige Kleinwagen völlig ausreichend – und sieht nach dem Front-Lifting sogar richtig modern aus. Für weitere Strecken auf Autobahnen und Co. ist er aber weniger geeignet, und man sollte sich auf zahlreiche Mängel einstellen.