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ÖAMTC Sommerreifentest 2018: Ergebnis mit 2 Überraschungen!

ÖAMTC Sommerreifentest 2018: Ergebnis mit 2 Überraschungen!

Beim Sommerreifentest 2018 des ÖAMTC und seiner Partner ist es zu zwei Überraschungen gekommen und ein Trend setzt sich weiter fort.

Zuletzt aktualisiert am 11.12.2020

Beim aktuellen Sommerreifentest 2018 der Autofahrerclubs und Konsumentenschützer (unter anderen ADAC, ÖAMTC, Konsument, Stiftung Warentest) wurden zwei Formate geprüft, nämlich für Kleinwagen (175/65 R 14 T) und Kompaktwagen bzw. Limousinen der unteren Mittelklasse (205/55 R 16 V). Dabei haben sich doch erstaunliche Ergebnisse herauskristallisiert.

2 Überraschungen beim Sommerreifentest 2018

Erstens: Beim Schnelllauftest, der normalerweise von allen Reifen problemlos bestanden wird, sind zwei Fabrikate geplatzt. Zweitens: Zweitmarken berühmter Hersteller überholen immer öfter ihre Premium-Geschwister.

Rapid schrumpfendes Segment: Kleinwagenreifen

Doch der Reihe nach: Bei der Kleinwagen-Dimension im 14-Zoll-Format, getestet auf einem Ford Fiesta, dürften die etablierten Marken keinen ausgeprägten Ehrgeiz mehr haben, sich durch besondere Qualität hervorzutun. Der Markt schrumpft nämlich perspektivisch drastisch, da sehr viele neue Kleinwagen von Anfang an mit größeren 15-Zoll-Rädern ausgeliefert werden. So dürfen sich offenbar in dieser Marktnische die Tochterunternehmen ausbreiten. Der Testsieger Falken Sincera bremste die prominenten Marken aus der Sumitomo Rubber Industry namens Goodyear und Dunlop aus. Der Semperit Comfort-Life 2 (eine ehemals österreichische Marke, der Stolz des Wirtschaftswunders) landete an zweiter Stelle im Ranking, weit vor dem Premium-Contact 5 von Konzernmutter Continental. MIchelin fehlte überhaupt in der Liste. Der bisherige Energy Saver Plus soll in dieser Dimension durch den Ganzjahresreifen Cross Climate ersetzt werden, ein Reifentyp der gerade in Fahrzeugklassen mit geringerer Kilometerleistung, wie das bei Kleinwagen der Fall ist, immer beliebter wird.

Knalleffekt beim Sommerreifentest 2018: Reifen geplatzt!

Ab Minute 1:38 seht ihr das Ergebnis des Schnelllauftests:

Gut mit Ausreißern: Kompaktwagenreifen

Bei den Kompaktwagten-Reifen, die auf einem VW Golf aufgezogen waren, blieb das Ranking noch einigermaßen in gewohnter Form mit Michelin, Bridgestone, Continental und Hankook an der Spitze, aber auch hier machen die mitunter deutlich preisgünstigeren Töchter wie Firestone und Semperit mächtig Druck, stehen ihnen qualitativ nicht mehr viel nach. Immerhin: die Siegertypen erfüllen noch immer die an sie gesetzten Erwartungen: Michelin mit dem geringsten Verschleiß, Continental mit dem geringsten Spirtkonsum. Beim Schnelllauftest geplatzt sind allerdings Infinity Ecosis und Vredestein Sportrac 5

Reifenplatzer: Versagen auf hohem Niveau

Panik ist trotzdem nicht angesagt. Es ist nicht so, dass die geplatzten Reifen nun vollkommen unbrauchbar wären, denn den gesetzlichen Normtest hätten sie problemlos geschafft. Deshalb auch noch die Note „ausreichend“. Die Autofahrerclubs und Konsumentenschützer haben aber ihren eigenen stark verschärften Test, bei dem mit 240 km/h, um 0,6 bar zu niedrigem Luftdruck, mit verstellter Radaufhängungsgeometrie und verändertem Geschwindigkeits-Zeit-Ablauf geprüft wird. Der Test erscheint den Experten trotzdem nicht übertrieben, da Reifen etwa bei zu geringem Luftdruck schon bei viel niedrigeren Geschwindigkeiten ausfallen können. Durch die stärkere Verformung erwärmt sich der Reifen mitunter extrem.

Der ÖAMTC-Sommerreifentest 2018