ÖAMTC/Ralph Wagner
Kinderfahrräder im ÖAMTC-Test

Kinderfahrräder im ÖAMTC-Test

Der ÖAMTC hat 14 Kinderfahrräder mit 16 Zoll getestet. Ein Modell wurde als „nicht genügend“ bewertet, zudem wurden in fast allen Fahrrädern Schadstoffe festgestellt.

Zuletzt aktualisiert am 16.05.2024

14 Kinderfahrräder mit 16 Zoll wurden vom ÖAMTC und seinen Partnerorganisationen einem umfassenden Test unterzogen. Neben dem wichtigsten Kriterium – dem Fahrverhalten – flossen auch weitere Aspekte in unterschiedlichen Gewichtungen in die Bewertung mit ein.

Ein Kinderfahrrad wurde von den Expert:innen als „nicht genügend“ eingestuft und fiel somit im Test durch. Alle Ergebnisse des Kinderfahrrad-Tests 2024 findet ihr hier im Überblick.

Kinderfahrräder im Test

Insgesamt bezeichnet der ÖAMTC die Ergebnisse des Kinderfahrrad-Tests als zufriedenstellend: „Es gab zwar kein ’sehr gut‘, immerhin wurden aber acht der 14 Testkandidaten mit ‚gut‘ beurteilt, vier schafften ein ‚befriedigend'“, so ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Ein Modell kam nur auf ein „genügend“, eines fiel im Test gar aufgrund von Sicherheitsmängeln mit der Wertung „nicht genügend“ durch.

Grafik: Die Testergebnisse im Überblick

Kinderfahrräder im ÖAMTC-Test
Um die Grafik zu vergrößern, direkt ins Bild klicken © Bild: ÖAMTC

Das beste Kinderfahrrad mit 16 Zoll

Den besten Gesamteindruck im Test hinterließ das Woom Original 3. Zu seinen Stärken zählen das geringe Gewicht von nur knapp sechs Kilogramm, die leichtgängigen Bremsen und der ohne Werkzeug verstellbaren Bremshebel. Auch der Sattel kann ohne Werkzeug verstellt werden.

Wie alle mit „gut“ bewerteten Kinderfahrräder ist auch das Woom Original 3 im oberen Preissegment angesiedelt – als günstigere, aber trotzdem „gute“ Alternative empfiehlt der ÖAMTC das S’Cool niXe EVO 16-1S SW.

Das Schlusslicht im Test

Auch das einzige Kinderfahrrad, das im Test als „nicht genügend“ bewertet wurde, ist vergleichsweise teuer – das veranschaulicht deutlich, dass ein hoher Preis keine ebenso hohe Qualität garantiert. Warum das Pyro Sixteen im ÖAMTC-Test durchgefallen ist, erklärt Experte Kerbl: „Der Pedalabstand zum Boden ist viel zu gering und lässt eine Neigung von maximal 18 Grad zu – laut geltender Norm müssen es mindestens 23 Grad sein. Im Praxistest zeigte sich das Ausmaß dieses Problems: Es war den Kindern kaum möglich, den Kurvenparcours zu absolvieren, ohne mit dem Pedal den Boden zu berühren. Dass das zu brenzligen Situationen führen kann, liegt auf der Hand.“ Auch das geringe zulässige Gesamtgewicht von 25 Kilogramm könnte in der Praxis problematisch werden.

Einen detaillierten Überblick über alle getestete Fahrräder findet ihr direkt beim ÖAMTC unter diesem Link.

Schadstoffe in Sätteln und Griffen von Kinderfahrrädern

Schwach: Gleich 12 von 14 getesteten Kinderfahrrädern waren mit Schadstoffen belastet. Diese fanden sich bei den meisten Modellen im Sattel, beim MX 16 2023 von Orbea aber auch in den Griffen – mit denen die Kinder ja naturgemäß laufend in direkten Hautkontakt kommen.

„[Bei den Schadstoffen] handelt es sich um Weichmacher oder PAKs, also polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Beides ist zwar nicht verboten, gilt aber als gesundheits- oder umweltschädlich“, erklärt ÖAMTC-Techniker Kerbl. „Dass es auch anders geht, zeigen nicht nur die zwei [nicht mit Schadstoffen belastete] Modelle im aktuellen Test: Bei Untersuchungen von Rädern für Erwachsene werden mittlerweile kaum noch solche Schadstoffe gefunden. Hier kann und muss also dringend nachgebessert werden.“

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