Kratzer ade: Felgen pulverbeschichten für neues Aussehen
Felgen leiden durch Bordsteinkanten, Salz, Schnee und Eis. Mit einer Pulverbeschichtung erstrahlen sie in neuem Glanz.
Felgen, die leichte Beschädigungen wie Kratzer aufweisen sind ärgerlich und stören das Erscheinungsbild eines gepflegten Autos. Durch Lackierung oder Pulverbeschichtung lassen sich leicht lädierte Felgen wieder in einen neuwertigen Zustand bringen. Die Pulverbeschichtung wird oftmals priorisiert, und das nicht ohne Grund: Die besondere Vorgehensweise ermöglicht ein optisch perfektes Resultat, lange Haltbarkeit und hohe Widerstandskraft gegen äußere Einflüsse. Besonders bei Winterfelgen wird die Pulverbeschichtung der Lackierung gern vorgezogen.
Vorsicht ist aber bei gröberen Beschädigungen geboten. Tiefe Kratzer, die unter Umständen die Stabilität der Felge beeinflussen, dürfen nicht überdeckt werden. Warum das so ist, wie eine Pulverbeschichtung gemacht wird, ob man das selbst machen kann und wie sie sich von einer Lackierung unterscheidet, haben wir hier zusammengefasst.
Pulverbeschichtung: Was ist das?
Bei einer Pulverbeschichtung handelt es sich um ein sogenanntes Beschichtungsverfahren. Alle elektrisch leitfähigen Materialien lassen sich so behandeln. Spezielle Lacke in Pulverform (meist Epoxid-, Polyurethan- oder Polyesterharze) werden tribostatisch oder elektrostatisch auf das Metall aufgesprüht und später eingebrannt. Die Einbrenntemperatur liegt meist zwischen 140 und 200 Grad Celsius. Dadurch wird eine dichte, beständige Beschichtung und eine dauerhafte Verbindung mit dem Material erreicht. Eine andere, aufwändigere und teurere Variante ist das Wirbelsintern. Hier wird die Felge in ein Kunststoffpulver getaucht, welches mit Druckluft in der Schwebe gehalten wird. Anschließend wird das Pulver auf der Oberfläche zu einer Kunststoffschicht verschmolzen.
Welche Vorteile hat eine Pulverbeschichtung?
Eine Pulverbeschichtung lässt die Felgen in neuem Glanz erstrahlen. Die Farbauswahl ist schier unbegrenzt. Die Beschichtung mit NCS Farben oder mit RAL Farben ist ebenso möglich wie die Wahl zwischen hochglänzenden und matten Farben. Sogar Spezialeffekte, wie Metall- oder Strukturbeschichtung, sind möglich. Ein weiterer, wichtiger Vorteil ist die Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse und Streusalz, sowie gegen mechanische Einwirkung.
Pulverbeschichtung Schritt für Schritt
Grundlage einer sauberen Pulverbeschichtung ist eine saubere, fett- und säurefreie Oberfläche. Im ersten Schritt werden die Felgen chemisch von Lack und Schmutz befreit. Im zweiten Schritt werden, wenn nötig, kleine Kratzer und Beschädigungen mittels Spachtelmasse geglättet. Nach dieser Vorarbeit geht es an das Auftragen des Pulverlackes in einem tribostatischen oder elektrostatischen Verfahren. Ist dies erledigt, wird der Lack in einem Ofen bei 140 bis 200 Grad Celsius eingebrannt, um eine dauerhafte Verbindung zwischen Material und Lack zu erreichen. Nach dem Abkühlen der Felge ist selbige sofort einsatzbereit.
Pulverbeschichtung vs. Lackierung
Eine Pulverbeschichtung bietet gegenüber einer herkömmlichen Lackierung eine widerstandsfähigere und gleichmäßigere Oberfläche. Eine Lackierung ist weniger strapazierfähig und langlebig. Durchschnittlich 2 Jahre hält eine Lackierung, bevor sie beginnt, Risse zu bilden und abzublättern. Eine pulverbeschichtete Felge kann bei guter Pflege auch nach 10 Jahren neuwertig sein. Damit sie tatsächlich so lange hält sollte die Reinigung einer Felge die pulverbeschichtet ist allerdings ausschließlich mit Felgenreiniger durchgeführt werden – eine Politur kann die Oberfläche beschädigen. Auch auf der finanziellen Seite punktet die Beschichtung. Eine fachgerechte Lackierung ist aufwändiger und meist teurer. Durch die Automatisierung in den Fachbetrieben sind pulverbeschichtete Felgen in kürzester Zeit wieder einsatzbereit. Und auch die Trocknungs-/ Aushärtungsphase, die bei einer Lackierung berücksichtigt werden muss, fällt weg.
Kann man eine Pulverbeschichtung selbst machen?
Für eine Pulverbeschichtung benötigt man ein hohes Maß an Wissen und aufwändige technische Hilfsmittel. Deshalb sollte eine Pulverbeschichtung nur von Fachfirmen durchgeführt werden. Vor der Beschichtung müssen die Felgen chemisch entlackt und Stahlfelgen restlos von Rost befreit werden. Kleine Kratzer lassen sich mit Spachtelmasse glätten.
Wie pflegt man pulverbeschichtete Felgen?
Bremsstaub ist ein großes Thema. Er setzt sich oft hartnäckig an der Felge fest und ist schwer zu entfernen. Hier sollte nicht mit Poliermitteln gearbeitet werden, da sie die Oberfläche beschädigen können. Abhilfe schaffen Felgenreiniger, die regelmäßig zu Einsatz kommen sollten. Bei leichten Verschmutzungen reicht meist Wasser mit etwas Spülmittel oder ein gutes Autoshampoo. Ein bewährtes Mittel ist auch der vorbeugende Einsatz von Wachs und eine spätere Reinigung mit einem Dampfreiniger. Bei lackierten Felgen sollte hingegen kein Felgenreiniger zum Einsatz kommen, da er die Lackoberfläche angreifen kann.
Pulverbeschichtung: Erlaubt, aber mit Einschränkungen
Eine Pulverbeschichtung ist grundsätzlich erlaubt. Aber gibt es Einschränkungen: Laut Gesetz dürfen tiefe Kratzer oder gar Risse an Felgen nicht ausgebessert werden. Felgen müssen hohen Belastungen standhalten und dürfen an keiner Stelle geschwächt sein. Die Überdeckung solcher groben Beschädigungen kann zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen.
FAQs: Häufige Fragen zum Thema Pulverbeschichtung bei Felgen
Unter einer Pulverbeschichtung versteht man ein Verfahren, indem ein Lack in Pulverform tribostatisch oder elektrostatisch auf ein elektrisch leitfähiges Material wie z.B. Felgen aufgebracht und später eingebrannt wird.
Ja, die Beschichtung weist eine erheblich höhere Widerstandskraft gegen Wettereinflüsse, Streusalz und mechanische Einwirkung auf. Zudem ist sie langlebiger und meist kostengünstiger.
Eine Pulverbeschichtung ist erlaubt. Größere Kratzer und Risse dürfen allerdings nicht verdeckt werden, um die Stabilität der Felgen zu gewährleisten.
Fazit
Eine Felge die pulverbeschichtet ist lässt Stahl- und Aluminiumfelgen in neuem Glanz erstrahlen. Vorteile gegenüber einer Lackierung ergeben sich durch höhere Widerstandskraft gegen Witterungseinflüsse, Streusalz und mechanische Einwirkung. Zudem ist das Verfahren meist kostengünstiger als eine Lackierung. Gröbere Schäden dürfen aus Sicherheitsgründen allerdings nicht überdeckt werden.