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Warum Lexus für die Entwicklung dieser Farbe 15 Jahre (!) brauchte

Warum Lexus für die Entwicklung dieser Farbe 15 Jahre (!) brauchte

Blau ist nicht gleich Blau – zumindest wenn es nach Lexus geht. Für die Entwicklung der Lackierung in „Stratusblau“ benötigte der japanische Autobauer nämlich stolze 15 Jahre.

Zuletzt aktualisiert am 31.03.2021

Das Vorzeige-Modell des neuen Lexus LC ist blau. Es handelt sich dabei aber nicht um irgendein Blau, sondern um ein Blau, für dessen Entwicklung der japanische Autobauer 15 Jahre (!) gebraucht hat. Hm.

Mehrschichtiges Pigment

Lexus nennt die Farbe „Stratusblau“. Sie soll „tiefgründiger, glänzender und vor allem intensiver als alle jemals zuvor verwendeten Töne“ sein und wurde von den Lexus Technikzentren in Japan und den USA sowie von VIAVI Solutions, einem Anbieter von Feinfilm-Beschichtungen und –Pigmenten, entwickelt. Das Besondere an der Lackierung: Um Leuchtkraft und Farbsättigung zu maximierten, wird ein mehrschichtiges Pigment eingesetzt. Dieses bestand zunächst noch aus 40 Schichten, konnte schließlich aber auf eine Struktur mit sieben Schichten bei der Erzielung eines vergleichbaren optischen Effekts reduziert werden.

Warum Lexus für die Entwicklung dieser Farbe 15 Jahre (!) brauchte
© Bild: Lexus

Achtmonatiger Produktionsprozess

Wie lange die Experten dafür brauchten, verrät Lexus nicht. Wir gehen aber davon aus, dass es nicht von gestern auf heute passiert ist. Und mit der Reduktion der Pigmentschichten war die Farbe auch noch lange nicht fertig: Es folgte ein achtmonatiger Produktionsprozess, der zwölf Produktionsschritte und 20 Qualitätskontrollen umfasste, in dem das Pigment zur Lackierung wurde. Diese wird in einer 15-Mikrometer-Schicht zwischen Grundierung und Klarlack aufgetragen.

Warum Lexus für die Entwicklung dieser Farbe 15 Jahre (!) brauchte
© Bild: Lexus

Schiller-Effekt dank Nanostrukturen

„Nanostrukturen – extrem kleine Flocken – im Lack erzeugen dabei ein Schillern, durch das sich die Farbe je nach Lichteinfall scheinbar stetig verändert“, so Lexus in einer Presseaussendung. „Während konventionelle Farbpigmente weniger als 50 Prozent des einstrahlenden Lichts als sichtbares Blau wiedergeben, liegt dieser Anteil beim „Stratusblau“ bei nahezu 100 Prozent. Für jeden Lexus LC werden insgesamt 300 Gramm Pigmente mit 300 Milliarden Pigmentflocken verwendet.“ Klingt ganz schön aufwendig – und ist es wohl auch: An einem Tag können im Lexus-Werk in Motomachi gerade einmal zwei LC in der Spezialfarbe gefertigt werden. Deshalb wird das „Stratusblau“ vorerst auch nur für die Limited Edition angeboten.

Ein Falter als Vorbild

Inspiriert wurde die Lackierung übrigens „von der Brillanz des Blauen Morphofalters,“ Das ist dieser hier:

https://www.youtube.com/watch?v=InKI9Nc1hpQ

Während sich das vielschichtige Blau durchaus sehen lassen kann, lässt der neue LC den „Morpho“-Effekt seines Farbvorbildes vermissen. Zum Glück für alle, die einen Wagen in „Stratusblau“ kaufen möchten: Hätte Lexus das Muster in die Entwicklung mit einbezogen, wäre die Lackierung wohl auch in weiteren 15 Jahren nicht fertig.

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